MARGARETE FLESCH

Lebensdaten: geboren am 24. Februar 1826 in Schönstatt bei Vallendar, gestorben am 25. März 1906 in Waldbreitbach
Lebensgeschichte: Die Halbwaise Margarete musste sich als Kind eines bescheidenen Ölmüllers bereits als Sechsjährige um ihre Geschwister und – nach der erneuten Heirat des Vaters – Halbgeschwister kümmern. Nach dem Tod des Vaters sorgte sie als Tagelöhnerin und mit Sticken, Nähen sowie dem Sammeln von Heilkräutern für das Auskommen der Familie. In ihrer wenigen freien Zeit besuchte sie die Kranken in der Nachbarschaft.
Nachdem die Geschwister für sich selbst sorgen konnten, zog Margarete 1850 mit ihrer jüngeren, an Epilepsie erkrankten Schwester in die Nähe der Kreuzkapelle bei Waldbreitbach und erteilte in den Schulen der Umgebung Handarbeitsunterricht. Ihr gesellten sich weitere Frauen zu, die ihr Leben in Gebet und Nächstenliebe an kranken und bedürftigen Menschen teilen wollten. Nach vielen Schwierigkeiten konnten sie im November 1861 ein eigenes Haus beziehen. Am 13. März 1863 legten die ersten Franziskanerinnen der allerseligsten Jungfrau Maria von den Engeln in Waldbreitbach, wie sie sich nannten, ihre Gelübde ab. Margarete nahm den Ordensnamen Maria Rosa an und wurde vom Bischof von Trier zur Generaloberin ernannt. Nach nur 15 Jahren zählte die Kongregation bereits über 100 Schwestern in 22 Filialen.
1878 wurde sie vermutlich infolge einer Intrige nicht mehr zur Generaloberin gewählt und von ihren Nachfolgerinnen zu niederen Diensten verpflichtet sowie zeitweise aus dem Schwesternverzeichnis gestrichen. Weil es Maria Rosa aber um Gottes Werk ging, ertrug sie dieses Unrecht und fügte sich. Sie wurde so wenig beachtet, dass die jüngeren Schwestern gar nicht mehr von ihr als Ordensgründerin wussten.
Als sie am 25. März 1906 starb, sollte sie in einem kleinen Grab des Klosterfriedhofs in aller Stille beerdigt werden. Doch die Waldbreitbacher hatten ihre gute Seele nicht vergessen – unzählige Menschen kamen, um ihr das letzte Geleit zu geben.
Verehrung: Erst 50 Jahre später wurde ihr Lebenswerk gebührend geehrt und der Seligsprechungsprozess eingeleitet. 2008 wurde sie im Trierer Dom seliggesprochen. Ihr Sarg steht heute in der Mitte der Klosterkirche und wird von vielen Pilgern besucht.
Ausspruch der seligen Mutter Rosa: „Alles tun aus Liebe zu Gott, für Gott, mit Gott, um zu Gott zu gelangen, dann wird jede Kleinigkeit, auch das Aufheben eines Strohhalmes, zum Gebet.“