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MARIA GORETTI

Seitenfenster von Albert Rauch in der Neuen Fatimakapelle auf dem Stollen, Langen bei Bregenz, 1952. Foto: Reinhard Müller (CC BY-SA 4.0)
Seitenfenster von Albert Rauch in der Neuen Fatimakapelle auf dem Stollen, Langen bei Bregenz, 1952. Foto: Reinhard Müller (CC BY-SA 4.0)
Jungfrau, Märtyrin
Namensdeutung: Meeresstern/Geliebte/Widerspenstige (?)
Namenstage: Marietta, Maria, Marie, Marion, Maja, Miriam, Maryam, Maarit, Máire, Mara, Mareen, Maureen, Maike, Mareike, Mareile, Mia, Ria
Gedenktag: 6. Juli

Lebensdaten: geboren am 16. Oktober 1890 in Corinaldo, Provinz Ancona, gestorben am 6. Juli 1902 in Nettuno bei Rom

Lebensgeschichte: Maria Goretti, genannt Marietta, war das zweitälteste Kind einer armen Bauernfamilie. 1899 zog die Familie in ein Dorf südlich von Rom, um sich unter ausbeuterischen Bedingungen bei der Feldarbeit zu verdingen. Dort teilten sich die Gorettis eine winzige Behausung mit dem Witwer Giovanelli Serenelli und dessen Sohn Alessandro. Kurz darauf starb der Vater an Malaria.

Marietta kümmerte sich um ihre kleineren Geschwister und versorgte den Haushalt, während ihre Mutter und ihr Bruder auf dem Feld schufteten. Sie wurde von den Passionistenpatres der benachbarten Stadt Nettuno zur heiligen Erstkommunion geführt, für ihr weißes Kleid sollen die Dorfbewohner zusammengelegt haben.

Gleichzeitig begann Alessandro, der Elfjährigen nachzustellen. Am 5. Juli 1902 überfiel der 20-jährige sie, zerrte sie in die Küche und stach 14-mal mit einem langen Pfriem auf sie ein, als sie sich mit dem Ruf „Das ist Sünde, Alessandro, du kommst in die Hölle“ der Vergewaltigung widersetzte. Sie starb anderntags im Krankenhaus von Nettuno. Als ihr der Pfarrer die Sterbesakramente verabreichte, verzieh Marietta ihrem Mörder mit den Worten: „Ich will ihn bei mir im Paradies haben.“

Verehrung: Mariettas Kult wurde von den Passionistenpatres mithilfe der Katholischen Aktion besonders unter der ländlichen Bevölkerung betrieben und kam 1947 mit der Seligsprechung durch Papst Pius XII. zum ersten Abschluss.

Bei dieser ersten Seligsprechung sowohl in italienischer statt lateinischer Sprache als auch auf dem Petersplatz war neben Mariettas Mutter Assunta auch Alessandro Serenelli anwesend, dem die Mutter nach dessen Bekehrung und fast 30 Jahren Haft ebenfalls verziehen hatte.

1950 heiliggesprochen, liegt Marietta heute im Santuario di Nostra Signora delle Grazie e di Santa Maria Goretti in Nettuno begraben. Alessandro Serenelli schloss sich dem franziskanischen Dritten Orden an und lebte als Gärtner und Pförtner zuletzt im Kapuzinerkloster von Macerata, wo er 1970 mit 87 Jahren starb.

 

Weitere Heilige des Tages:
Goar, Priester, Einsiedler
Maria Theresia Ledóchowska, Ordensgründerin