MEINRAD

Lebensdaten: geboren um 797 bei Rottenburg, gestorben am 21. Januar 861 in Einsiedeln
Lebensgeschichte: Meinrad stammte vielleicht aus alemannischem Adel und kam im Sülichgau zwischen Rottenburg und Tübingen auf die Welt. Er wurde mit fünf Jahren zur Erziehung auf die Klosterschule der Insel Reichenau gebracht, wo sein Onkel Erlebald Lehrer und später Abt war. Nach der Diakonats- und Priesterweihe mit 25 Jahren trat er selbst ins Kloster ein und wurde als Lehrer in ein zur Reichenau gehörendes Klösterchen am Zürichsee gesandt.
Etwa fünf Jahre darauf zog sich Meinrad als Einsiedler auf den „Etzel“ am Südufer des Sees zurück; nach sieben weiteren Jahren suchte er nach noch mehr Einsamkeit und Zeit fürs Gebet und tauchte in den unzugänglichen „Finstern Wald“. Mit Unterstützung einer Äbtissin namens Heilwiga und einiger frommer Männer errichtete er eine feste Zelle, wo er 26 Jahre lang lebte.
Seine Gastfreundschaft wurde ihm zum Verhängnis. Am 21. Januar 861 erschlugen ihn zwei Räuber, die er gerade noch mit Wein und Brot bewirtet hatte. In der Legende heißt es, zwei Raben, die Meinrad aufgezogen hatte, verfolgten die Mörder bis nach Zürich, wo diese erkannt, verurteilt und hingerichtet wurden.
Verehrung: Meinrad wurde auf der Reichenau bestattet und sein Herz auf dem Etzel begraben, was von Anfang an für seine Verehrung spricht. 934 wurde bei seiner ehemaligen Zelle das Kloster Einsiedeln gegründet. 1039 wurden seine Reliquien nach Einsiedeln übertragen. Meinrads Verehrung wurde durch die des Gnadenbilds der Schwarzen Madonna verdrängt, zu der seit dem 14. Jahrhundert Wallfahrten führen. Seit 1984 ruht Meinrads Hauptreliquie im Hauptaltar der Klosterkirche.
Darstellung: mit den Raben, Weinkrug und Brot
Mitpatron: des Klosters Einsiedeln