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Wichtiges

NEREUS UND ACHILLEUS

Das Martyrium der hll. Nereus und Achilleus im „Speculum historiale – Geschichtsspiegel“ des Vinzenz von Beauvais, um 1250. Quelle: gallica.bnf.fr/Bibliothèque nationale de France
Das Martyrium der hll. Nereus und Achilleus im „Speculum historiale – Geschichtsspiegel“ des Vinzenz von Beauvais, um 1250. Quelle: gallica.bnf.fr/Bibliothèque nationale de France
Märtyrer
Namensdeutung: „Schwimmer“ (altgriechischer Meeresgott) – „Betrübnis des Volks“ (altgriechischer Kriegsheld)
Namenstage: Nereus, Nérée, Nereios, Nerites, weibl.: Nereïde – Achilleus, Achill, Achille, Achilles, weibl.: Achilla, Achillea
Gedenktag: 12. Mai

Lebensdaten: gestorben zwischen 295 und 298 in Rom

Lebensgeschichte und Legende: Einer Inschrift Papst Damasus’ († 384) nach waren Nereus und Achilleus Heeresangehörige, die aus Furcht vor dem Tyrannen dessen Befehle ausführten. Das Wunder des Glaubens bewirkte, dass sie das Lager ihres verbrecherischen Anführers verließen, ihre blutigen Waffen ablegten und als Christusgläubige freudig dessen Triumph bezeugten. Vermutlich waren sie Soldaten der Prätorianergarde und erlitten während der Verfolgung von Christen in den Legionen unter Kaiser Diokletian das Martyrium.

Im ältesten Verzeichnis der christlichen Friedhöfe Roms erscheint die Katakombe der „Domitilla, Nereus und Achilleus bei der heiligen Petronilla an der Via Ardeatina“. Daraus entstand im 5. oder 6. Jahrhundert die Legende, Nereus und Achilleus seien Eunuchen im Dienst der edlen Flavia Domitilla gewesen, einer Verwandten Kaiser Domitians († 96). Diese Kammerdiener brachten ihre Herrin von ihrer geplanten Trauung ab und überzeugten sie vom Wert der Jungfräulichkeit um Christi willen. Sie wurden alle drei auf eine der Pontinischen Inseln im Tyrrhenischen Meer verbannt, wo sie schließlich ihres fortgesetzten Christusbekenntnisses wegen enthauptet wurden.

Verehrung: Über ihrem Grab in den Domitilla-Katakomben entstand an der Wende zum 6. Jahrhundert eine halb unterirdische Basilika vor den Toren Roms, die Nereus und Achilleus gewidmet war. Ihre Reliquien wanderten anfangs des 8. Jahrhunderts ins Stadtinnere in die neuerrichte Kirche Santi Nereo e Achilleo.

Erst die Neufassung des Martyrologium Romanum nach 2001 beschränkte sich endlich auf die Informationen Papst Damasus’ und verzichtete auf die legendarische Ausschmückung. Flavia Domitilla verschwand 1969 gänzlich aus dem Heiligenkalender.

Darstellung: mit Flavia Domitilla, bei ihrem Martyrium

Weitere Heilige des Tages:
Imelda Lambertini, Jungfrau, Mystikerin
Johanna von Portugal, Königstochter
Pankratius, Märtyrer