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Wichtiges

NIKODEMUS

Carlo Crivelli, Nikodemus (Detail einer Predellatafel), 1482, Pinacoteca di Brera, Mailand
Carlo Crivelli, Nikodemus (Detail einer Predellatafel), 1482, Pinacoteca di Brera, Mailand
Freund Jesu
Namensdeutung: Sieger aus dem Volk (griech.)
Namenstage: Nikodemus, Nikodem, Nikodim, Nicodemo, Teemu
Gedenktag: 3. August

Lebensdaten: gestorben um 64

Lebensgeschichte: Der Pharisäer Nikodemus, „ein führender Mann unter den Juden“ und „Lehrer Israels“, war offenbar Mitglied des Hohen Rates in Jerusalem und sehr vermögend. Er suchte Jesus als „Lehrer, der von Gott gekommen ist“, im Schutz der Nacht auf und führte mit ihm ein bedeutsames Gespräch (Joh 3,1–21).

Als wegen Jesus Unruhe im Volk entstand und die jüdischen Autoritäten Maßnahmen diskutierten, nahm Nikodemus an diesen Beratungen teil und trat dafür ein, Jesus erst einmal anzuhören (Joh 7,40–52).

Nach der Kreuzigung brachte Nikodemus etwa 30 Kilogramm Myrrhe und Aloe zur Salbung des Leichnams und half Joseph von Arimathäa bei der Bestattung (Joh 19,39).

Die Tradition hat aus diesen Stellen geschlossen, dass Nikodemus ein heimlicher Jünger Jesu war, zumal der jüdische Geschichtsschreiber Flavius Josephus einen zum Christentum bekehrten Nikodemus erwähnt.

Verehrung: Am 3. August 415 erschien dem Priester Lukian von Kfar Gamla im Traum die Begräbnisstätte des Erzmärtyrers Stephanus, in der sich auch die Überreste von Nikodemus fanden sowie die des Paulus-Lehrers Gamaliel und dessen Sohn Abibas, der Christ geworden war. Großen Einfluss auf die mittelalterliche Phantasie hatte ein apokryphes „Nikodemusevangelium“ mit Einzelheiten der Passion und des Höllenabstiegs Jesu. Ein Holzkruzifix mit Kreuzpartikel in der Kathedrale von Lucca soll der Legende nach Nikodemus selbst gefertigt haben. Wegen dieser „ersten“ Darstellung des gekreuzigten Heilands haben sich zum Beispiel Michelangelo und Tilman Riemenschneider als Nikodemus selbst porträtiert.

Darstellung: im nächtlichen Gespräch mit Jesus, bei der Grablegung

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