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ANTONIUS VON PADUA

Bartolomé Esteban Murillo, Antonius mit dem Kind, um 1665, Museo de Bellas Artes de Sevilla
Bartolomé Esteban Murillo, Antonius mit dem Kind, um 1665, Museo de Bellas Artes de Sevilla
Ordenspriester, Kirchenlehrer
Namensdeutung: der vorne Stehende, aus dem Geschlecht der Antonier (lat.)
Namenstage: Antonius, Anton, Antoninus, Toni, Tonio, Anthony, Antoine, Antal, Tonnies, Antonio, Antonello, Tonino, weibl.: Antonia, Antoinette, Antonie, Tonia
Gedenktag: 13. Juni

Lebensdaten: geboren um 1195 in Lissabon, gestorben am 13. Juni 1231 bei Padua

Lebensgeschichte: Fernando Martins de Bulhões war aus vornehmer Familie und trat mit 15 Jahren den Augustiner-Chorherren bei, die ihn gründlich ausbildeten. Er hatte schon die Priesterweihe empfangen, als ihn das Martyrium von fünf Franziskanern, die in Marokko enthauptet worden waren, derart erschütterte, dass er sich 1220 mit dem Ordensnamen Antonius den Minderbrüdern anschloss.

Sein Versuch, selber nach Marokko zu gelangen, scheiterte; stattdessen landete er in Italien und zog zu den Franziskanern nach Assisi, die bald seine außerordentliche theologische Befähigung und sein Redetalent erkannten. Er wurde als Bußprediger nach Südfrankreich und Oberitalien entsandt, wo er besonders erfolgreich gegen die Sekten der Katharer und Waldenser wirkte. In diese Zeit fällt auch die Erzählung, wonach er statt den verstockten Menschen den Fischen im Meer gepredigt hätte, und diese ihm andächtig gelauscht hätten.

Antonius hatte sich einen Namen als „Hammer der Ketzer“ gemacht, als Franziskus ihn 1224 zum Ordenstheologen berief und mit der Ausbildung des Ordensnachwuchses betraute. Seine vier letzten Lebensjahre verbrachte Antonius als Provinzialmeister der Romagna mit Sitz in Padua, wo seine täglichen Predigten bis zu 30.000 Menschen anlockten und spektakuläre Bekehrungen nach sich zogen.

Im Juni 1231 zog er sich erschöpft in das Haus eines Freundes in Camposampiero zurück; dort will sein Gastgeber heimlich beobachtet haben, wie Antonius nachts das Jesuskind im Arm hielt. Antonius schaffte es nicht mehr nach Padua: Er verstarb im Klarissenkloster Arcella, in Sichtweite der Stadtmauern, mit den Worten „Ich sehe meinen Herrn“ auf den Lippen.

Verehrung/Brauchtum: Nach dem kürzesten Heiligsprechungsprozess der Geschichte, nach nur elf Monaten, wurde Antonius heiliggesprochen. Er ruht in der Basilika von Padua, die seinen Namen trägt, wobei er in Italien schlicht „il Santo“ heißt. 1946 erhob ihn Papst Pius XII. seiner erhaltenen Predigten wegen zum Kirchenlehrer.

In kaum einer Kirche fehlt eine Statue des Heiligen mit Opferkasten für die Armen. Die Spende ist meist verbunden mit der Bitte, Verlorenes wiederzufinden. Dieses besondere Patronat geht auf die Überlieferung zurück, ein Novize sei von Erscheinungen gezwungen worden, Antonius’ entwendeten Psalter zurückzubringen.

Darstellung: als junger Franziskaner mit dem Jesuskind auf dem Arm, Lilie, Esel und Fischen, Schatzkästchen oder Kreuz

Patron: von Padua, Lissabon und Portugal, Paderborn und Hildesheim, der Franziskaner, der Liebenden, Eheleute, Frauen, Kinder, Armen und Unterdrückten, der Bäcker, Bergleute und Seefahrer, Helfer für eine glückliche Entbindung, gegen Unfruchtbarkeit, Fieber, Viehkrankheiten, bei Schiffbruch, für das Wiederfinden verlorener Gegenstände

Weitere Heilige des Tages:
Gerhard von Clairvaux, Ordensmitbegründer
Victorinus von Assisi, Bischof