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Wichtiges
Augsburger Schulorchester in Rom

Heilige Messe im Campo Santo

20.10.2024

Es war ein ganz besonderer Gottesdienst, der an diesem Sonntag im Campo Santo in Rom gefeiert worden ist - denn die Heilige Messe, die Bischof Dr. Bertram Meier zelebrierte, wurde musikalisch vom Orchester des Augsburger Maria-Stern-Gymnasiums gestaltet. Und es gab noch nie Gehörtes: Orchesterleiterin Dr. Christina Drexel hatte eigens eine Messe in F-Dur komponiert, die sie Bischof Bertram gewidmet hat.

Die Messe war für die jungen Musikerinnen und Musiker ein weiterer Höhepunkt ihrer Romreise, bei der unter anderem ein Konzert in der historischen Kirche Santa Maria dell’Anima und ein Auftritt während der Generalaudienz des Papstes auf dem Programm standen. Für Christina Drexel, die direkt neben Papst Franziskus dirigierte, „ein Erlebnis, das einem nicht oft vergönnt ist“.

Orchestermusiker wissen gemeinhin, wo sie mit ihrer Geige, ihrer Flöte oder Oboe im Orchesterraum Platz nehmen müssen. Die richtige „Sitzordnung“, die bei Familienfesten oder Betriebsfeiern manchmal zu Verstimmungen führt, machte Bischof Bertram zum Thema seiner Predigt im Campo Santo: „Wir kennen das Raunen und Murren, wenn etwas an der Tischordnung nicht passt. Und wir wissen um das Porzellan, das dabei schon zerschlagen wurde, wenn sich jemand zurückgesetzt oder übersehen fühlt.“

Jesus aber lege ein Kontrastprogramm auf, wenn er sagt: „Wenn du zu einer Hochzeit eingeladen bist, dann setz dich nicht dorthin, wo die Ehrenplätze für die Vornehmen sind.“ Das, so der Bischof, sei aber viel mehr als die Anweisung eines Anstandslehrers: „Im Reich Gottes herrscht eine andere Sitzordnung. Wo das Reich Gottes aufblüht, brauchen wir nicht mehr um die ersten Plätze zu kämpfen. Die Plätze haben nicht wir zu vergeben, sie werden uns zugewiesen. Wo das Evangelium unser Leben bestimmt, brauchen nicht wir uns einen Namen zu machen, weil unsere Namen im Himmel schon verzeichnet sind.“

Gott sammele nicht nur die Schönen und Reichen, die Vornehmen und Mächtigen um sich: „Kirche ist dort, wo Jesus sich mit den Armen und Krüppeln, den Blinden und Lahmen an einen Tisch setzt. Jesus geht es also um mehr als um gute Tischmanieren. Die Regeln im Reich Gottes bedeuten mehr, als nicht mit vollem Mund zu reden und erst dann zu essen, wenn alle den Teller voll haben. Die Ordnung am Tisch des Reiches Gottes hat Jesus selbst vorgelebt. Bevor er das Sakrament der Eucharistie einsetzte, hat er den Jüngern die Füße gewaschen.“

 

 

 

Dieser Mut zum Dienen, echte Demut, habe Jesus groß gemacht. Bischof Bertram: „Otto von Bismarck hat einst für das Deutsche Reich gesagt: ‚Wo ich bin, ist immer oben.‘ Die Tischordnung, die Jesus für das Reich Gottes aufgestellt hat, ist das Gegenteil: ‚Wo ich bin, ist immer unten.‘ Doch wer sich mit Jesus auf die Karriere nach unten einlässt, wird im Himmel einmal ganz oben sein: Selig, wer an den Tisch des Herrn geladen ist.“

Der Gottesdienst im Campo Santo war der letzte Höhepunkt für die Schülerinnen und Schüler aus Augsburg, der letzte Höhepunkt einer an Highlights sicher nicht armen Reise.

Eine Zusammenfassung der Erlebnisse in der ewigen Stadt findet sich auf den Seiten von Vatican News.