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Caritas-Herbstsammlung

„Hört nicht auf die falschen Propheten, die die Gesellschaft spalten wollen“

29.09.2025

Friedberg/Augsburg (pca). Die Caritas-Herbstspendenaktion ist eröffnet. Eine Woche lang rufen die katholischen Pfarrgemeinden in ganz Deutschland dazu auf, Menschen in Not und Armut nicht zu übersehen, sondern sich aktiv für sie einzubringen. Für das Bistum Augsburg hat Diözesan-Caritasdirektor Diakon Markus Müller in Friedberg an diesem Sonntag die Aktion in einem Gottesdienst eröffnet. Diakon Müller brachte seine Sorge um den Zusammenhalt der Gesellschaft sehr deutlich zum Ausdruck. Er warnte in seiner Predigt davor, „auf die falschen Propheten zu hören, die wieder die Gesellschaft spalten wollen, Unfrieden säen, das Recht des Stärkeren in Anspruch nehmen und mit Parolen und Fakenews gegen die Schwachen in unserer Gesellschaft hetzen“.

Umso dankbarer zeigte er sich für die vielen Menschen in Gesellschaft und Kirche, „die die Caritas, also die Liebe Gottes in die Welt bringen.“ Nach dem Gottesdienst ehrte der Caritasdirektor Frauen und Männer, die sich im Rahmen der Caritassammlungsaktion dafür einsetzen, die vielen Hilfen der Caritas für Notleidende möglich zu machen. Müller: „Ich danke Ihnen von Herzen. Die Caritas braucht Sie! Wir brauchen viele Mitstreiter!“ Die Caritas verdiene die Unterstützung, „denn ohne uns, die Caritas, stünde Schwaben still - sozial wie auch volkswirtschaftlich. Wir haben als Caritas einen immensen volkswirtschaftlichen Mehrwert.“ Er sagt das aus gutem Grund. Als Diözesan-Caritasdirektor steht er an der Spitze der Caritas im Bistum Augsburg mit über 32.000 Mitarbeitenden und über 1.100 Einrichtungen.

Seit Jahren verteilt die Pfarrgemeinde St. Jakobus in Friedberg nur noch Spendenbriefe. Eine Sammlerin, die nicht persönlich genannt werden möchte, ist dankbar für die Möglichkeit. Man erreiche schließlich immer weniger Menschen persönlich an der Haustür, erzählt sie. Nicht jede Begegnung sei gut gewesen, als sie noch persönlich um Spenden bat. Sie erinnert sich an Begebenheiten, bei der ihr der Euro „wie einem Hund“ hintergeworfen wurde. „Es ist schwieriger geworden“, bedauert sie.

Für Pater Steffen Brühl, Pfarrer von St. Jakob, ist dies dennoch kein Grund, die Caritasaktion aufzugeben. „Jeder Cent, der gesammelt wird, ermöglicht Hilfe“, unterstrich er beim Festakt zur Ehrung der langjährigen Sammlerinnen und Sammler. Sie geben „ein lebendiges Zeugnis dafür, dass die Nächstenliebe keine graue Theorie ist.“ „Die Caritas ist das Herzstück einer Pfarrei. Ohne sie hat eine Pfarrgemeinde eigentlich keinen Wert mehr.“

Diözesan-Caritasdirektor Müller betonte, worauf es in Gesellschaft und Kirche wirklich ankomme. „Seht endlich hin und handelt! Und geht dem Menschen seine Würde!“ Da dürfe kein Unterschied gemacht werden. Die Zusage „Du bist wertvoll!“ müsse gelten, „egal ob du mit Drogen vollgepumpt am Oberhauser Bahnhof liegst oder im Übergangswohnheim mittellos leben musst.“

Bei der Caritas-Sammlungsaktion vom 28. September bis zum 5. Oktober kann jeder diese wichtige Arbeit für das soziale Miteinander unterstützen. Spenden sind auch online auf den Seiten der Caritas möglich.

 

Sie sind das Gesicht der Caritas in Friedberg und Umgebung. Sie haben über viele Jahre hinweg, zumeist 30 bis 40 Jahre für die Hilfen der Caritas gesammelt. Geehrt wurden sie von Diözesan-Caritasdirektor Diakon Markus Müller (links) und Stadtpfarrer Pater Steffen Brühl (rechts).

 

Die Caritas in der Diözese Augsburg

Der Caritasverband für die Diözese Augsburg e.V. ist Spitzenverband für knapp 500 korporative Träger mit 1.184 Einrichtungen. Insgesamt werden von 28.690 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, knapp 1.000 Auszubildenden und rund 8.000 ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der verbandlichen Caritas in der Diözese Augsburg rund 300.000 Personen betreut. Ihm sind die 15 Caritasverbände in den Landkreisen und kreisfreien Städte im Bistum Augsburg zugeordnet. Seine Aufgabe als Spitzenverband besteht in der Information, Entwicklung, Beratung und Unterstützung der angeschlossenen Träger, Einrichtungen und Verbände, Interessenvertretung, in der Lobbyarbeit, Anwaltschaftlichkeit und Solidaritätsförderung, in der Fort- und Weiterbildung in verschiedenen Feldern der sozialen Arbeit und in der Koordination und Vernetzung der angeschlossenen Träger, Einrichtungen und Verbände wie auch durch Qualitätssicherung und –entwicklung.