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Wichtiges
Christkönigsfest

Jugendsonntag mit Stabübergabe

23.11.2025

Am Christkönigsfest, das in diesem Jahr seit genau 100 Jahren begangen wird, feiern Jugendliche und junge Erwachsene in den Pfarreien des Bistums Augsburg traditionell auch den Jugendsonntag. In Althegnenberg war er an diesem Sonntag mit einer „Stabübergabe“ verbunden. Bei einem Jugendgottesdienst mit Bischof Bertram wurde der neue Leiter des Bischöflichen Jugendamts und Diözesanjugendpfarrer, Benedikt Huber, willkommen geheißen und sein Vorgänger, Pfarrer Tobias Wolf, aus dem Amt verabschiedet.

Wie das diesjährige Motto des Jugendsonntags im Bistum Augsburg stand der Gottesdienst in Althegnenberg unter dem Titel „Jesus – der Held in dir“. Dieses Thema machte sich auch der Bischof in seiner Predigt vor zahlreichen Jugendlichen und jungen Erwachsenen der Pfarreiengemeinschaft Baindlkirch zu eigen. „Wir alle wünschen uns manchmal Superkräfte, um mit bestimmten Situationen fertig zu werden. Oder wir erleben Momente, in denen wir hoffen, dass uns jemand zu Hilfe eilt, uns quasi ‚rettet‘“. Dieses menschliche Bedürfnis nach Schutz und Beistand, die Hoffnung auf einen Retter, sei auch im Volk Israel über Hunderte wach gewesen, betonte Bischof Bertram und wies gleichzeitig darauf hin, Herrscherfiguren mit Vorsicht zu genießen. Denn daran erinnere auch das Fest Christkönig, das sich die katholische Jugend kurz nach seiner Einführung vor 100 Jahren zu eigen gemacht habe. „Die Verehrung Christi als König war der entscheidende Gegenentwurf zum aufkommenden Führerkult der Nationalsozialisten. Das Fest weist falsche Führer und selbst ernannte Helden in die Schranken. Es bringt zum Ausdruck, von wem allein der Mensch im Letzten Rettung und Erlösung erwarten kann.“

Den Gottesdienst feierten und gestalteten zahlreiche Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene der PG Baindlkirch mit. (Foto: Maria Rösch / pba)
Den Gottesdienst feierten und gestalteten zahlreiche Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene der PG Baindlkirch mit. (Foto: Maria Rösch / pba)

Gott habe seinen Sohn Jesus geschickt, um die Menschheit vor der Dunkelheit und Isolation ins Licht zu holen. „Jesus befreit uns von der Macht der Finsternis. Doch das geht anders vor sich als in den meisten Abenteuerfilmen, bei denen Helden im Einsatz sind.“ Die Evangelien schilderten uns wie er selbstbewusst und mutig immer da auf Konfrontation geht, wo das rechte Bild von Gott auf dem Spiel steht. Sein Auftreten ist nicht kraftlos, es ist voller Autorität. Aber er nutzt seine göttliche Kraft nicht, um sich selbst in Szene zu setzen. Er nutzt sie im Dienst für den anderen.“

Um Jesus nachzufolgen, eine Beziehung zu ihm aufzubauen, brauche es keine Superkräfte, betonte der Bischof und räumte mit der Annahme auf, im kirchlichen Dienst ein Held sein zu müssen. „Gott erwartet, dass wir verfügbar sind, aber wir brauchen keine Helden sein.“ Für diese Bereitschaft, die Pläne Gottes anzunehmen und umzusetzen, dankte er auch dem scheidenden Jugendpfarrer, Tobias Wolf sowie seinem Nachfolger, Benedikt Huber. „Ich bin sehr dankbar, dass ihr verfügbar seid“, richtete er sich an die beiden Priester und sprach ihnen zu, vor Gott nicht perfekt sein zu müssen.  

Benedikt Huber (38) hat als neuer Jugendpfarrer und damit verbunden auch Leiter des Bischöflichen Jugendamtes bereits im September seinen Dienst angetreten. Sein Vorgänger, Tobias Wolf (41), ist nun vor allem in der Schulseelsorge als Religionslehrer in verschiedenen Schularten und Schulen im Bistum Augsburg tätig. 

 

Christkönigsfest: Ursprung und historischer Hintergrund

Das Christkönigsfest wurde von Papst Pius XI. mit der Enzyklika „Quas Primas“ im Jahr 1925 zur 1600-Jahr-Feier des Konzils von Nicäa (325) eingeführt. Es wurde zunächst am letzten Oktobersonntag direkt vor Allerheiligen begangen, im Zuge der Liturgiereform des Zweiten Vatikanischen Konzils aber auf den letzten Sonntag im Kirchenjahr verlegt. Seither wird es stets am letzten Sonntag vor dem ersten Advent begangen. 

Ein Grund für die Einführung des Hochfests war auch der politischen und gesellschaftlichen Situation 1925 geschuldet: der Erste Weltkrieg und seine Folgen wirkten nach, die Parteienlandschaft der Weimarer Republik zeigte sich zersplittert, während kommunistische und faschistische Kräfte erstarkten. Als Zeichen der Hoffnung wollte Papst Pius XI. mit dem neuen Hochfest an die Königswürde und den Herrschaftsanspruch Jesu erinnern und den Menschen Orientierung für das eigene Leben in einer Zeit des Umbruchs geben.

Im Nationalsozialismus entwickelte sich der Tag schließlich zu einem wichtigen Widerstandssymbol: Junge Katholiken nutzten die Feier, um sichtbare Zeichen gegen den Führerkult zu setzen. Im Rahmen des "Bekenntnistags der Jugend" zogen katholische Jugendverbände mit eigenen Fahnen und Uniformen durch die Städte.

Im Bistum Augsburg steht der Christkönigssonntag jedes Jahr unter einem neuen Motto. Unter dem Titel „Jesus - Der Held in Dir“ erinnern die Jugendlichen in ihren Gottesdiensten heuer an die Kraft und Inspiration Jeus und seinen Beistand in allen Lebenslagen. 

 

Jugendkollekte

Mit der Jugendkollekte, die am Christkönigsonntag gesammelt wird, werden Veranstaltungen in der Jugendarbeit unterstützt. So gibt es Zuschüsse für Fahrten und Aktionen, Kinderbibeltage, Jugendwochenenden, die 72-Stunden-Aktion oder die Ministranten-Romwallfahrt. Die Spendeneinahmen kommen ausschließlich den jungen Menschen der Diözese Augsburg zugute.