„Krippe und Kreuz gehören zusammen“
„Eine besonders schöne Form der Verkündigung“: Am Stephanstag, 26. Dezember, hat Bischof Bertram in Neuburg an der Kammel den Gottesdienst zum Festtag des „ersten Märtyrers“ gefeiert. Im Rahmen des Gottesdienstes und im Hinblick auf den bevorstehenden Höhepunkt des Ulrichsfestjahres war zu diesem Anlass die Neuburger „Ulrichsmesse“ von Ortspfarrer Dr. Michael Kinzl zum ersten Mal zu hören.
Der Bischof sprach dazu eingangs auch seinen „Glückwunsch zu dieser gelungenen Komposition“ aus. Geistliche Musik sei besonders geeignet, in das Geheimnis des Glaubens an Jesus Christus einzuführen. Die Besucherinnen und Besucher der vollbesetzten Pfarrkirche konnten sich dabei an dem eindrucksvollen Klangerlebnis der Ulrichsmesse erfreuen, die unter dem Dirigat von Wolfgang Härtl durch Chor, Orchester und Orgel dargeboten wurde. „Es war ein stimmungsvoller und hochklassiger Auftritt aller Beteiligten“, freute Pfarrer Kinzl sich über die gelungene Aufführung seines Werks, dass er anlässlich des Ulrich-Doppeljubiläums geschrieben hatte. Bischof Bertram hatte den Festgottesdienst gemeinsam mit ihm und dem in Neuburg tätigen Ruhestandspriester Wilhelm Atzkern, Domvikar Ulrich Müller sowie Diakon Frank Schnarrenberger gefeiert. Besonders wurde dabei die hohe Zahl der Ministrantinnen und Ministranten hervorgehoben, von den trotz der Ferienzeit rund vierzig an dem Festgottesdienst teilgenommen hatten.
In seiner Predigt ging Bischof Bertram auf das Martyrium des heiligen Stephanus ein sowie die vielerorts auch heute noch von Unterdrückung, Verfolgung geprägte Lebenswelt vieler Christinnen und Christen, die für ihren Glauben diskriminiert würden. Bereits der Evangelist Lukas habe Stephan als „beeindruckenden Mann voller Gnade und Kraft und mit großer Weisheit“, der dann doch für sein Bekenntnis zu Christus gesteinigt und getötet wurde.
Auch in Ländern wie Nordkorea sei das Leben als Christ gefährlich: Wenn man sich dort zu seinem Glauben bekenne, werde man sofort verhaftet und in ein sogenanntes Umerziehungslager gebracht. „Das öffentliche Bekenntnis zu Jesus Christus steht hier unter hoher Strafe und viele Christinnen und Christen kamen dafür bereits zu Tode“, so der Bischof. Dass das Thema Christenverfolgung am zweiten Weihnachtstag, mitten in der Festwoche, auf dem Programm stehe, sei dabei auf die Paradoxie „unseres Glaubens zurückzuführen“, dass Krippe und Kreuz untrennbar zusammengehören: „Wenn wir auf Gegenwind stoßen, gehen wir nach vorne.“