Maria Baumgärtle feiert Doppeljubiläum
Der Wallfahrtsort Maria Baumgärtle (Dekanat Mindelheim) ist seit 300 Jahren ein bedeutendes geistliches Zentrum der Region und wird seit 150 Jahren von den Missionaren vom Kostbaren Blut betreut. In einem Pontifikalamt hat Bischof Bertram diesen Freitag das Doppeljubiläum gefeiert – und brachte sogar eine Überraschung aus Rom mit.
Auch Marias Weg zu ihrer Cousine Elisabeth hin sei nicht immer leicht gewesen. „Sie ist schwanger mit einem Kind, von dem sie Großes weiß, was sie aber nicht abhält, auch Beschwerliches auf sich zu nehmen“, so Bischof Bertram. Ihr Glaube sei zur Liebe geworden und habe ungeahnte Kräfte mobilisiert, um den Weg zu ihrer Verwandten bewältigen zu können. „So kommt zum Aufbruch die Begegnung. Maria sucht kein billiges Ventil, um das zu verarbeiten, was der Engel ihr gesagt hatte. Wir sollten es wohl eher so sehen: Maria suchte einen Menschen, mit dem sie sich über die ungeheuerliche Botschaft unterhalten konnte, Gottesmutter zu werden. Glaube ist wesentlich Begegnung.“
Dem in einem Festzelt gefeierten Gottesdienst ging eine Wallfahrt von Bedernau nach Maria Baumgärtle voraus, die in Erinnerung an die erstmalige Überführung vor dreihundert Jahren das Gnadenbild der Schwarzen Madonna mit sich führte. Als besonderes „Geschenk“ zum Doppeljubiläum hatte der Bischof schließlich ein vatikanisches Dekret im Gepäck: Das Schreiben der Apostolischen Pönitentiarie stellt den Besuchern des Gottesdienstes sowie allen Wallfahrern nach Maria Baumgärtle für die Dauer des Jubiläumsjahres einen vollkommenen Ablass in Aussicht und gab Bischof Bertram die Möglichkeit, am Ende des Gottesdienstes im Namen des Heiligen Vaters den Päpstlichen Segen zu spenden. Nach dem Gottesdienst führte die Geistlichkeit das Gnadenbild in die Kirche Maria Baumgärtle zurück, wo der Bischof schließlich noch eine der Gottesmutter geweihte Kerze entzündete. Dort erneuerte er auch im Gebet die Marienweihe des gesamten Bistums, die er zum ersten Mal im März 2020 zu Beginn der Corona-Pandemie vollzogen hatte.