Menü
Wichtiges

„Mariä Himmelfahrt“: Katholische Christen feiern morgen das Hochfest mit traditioneller Kräutersegnung

Sieben und mehr verschiedene Kräuterarten werden an Mariä Himmelfahrt zu einem Kräuterbüschel gebunden
Sieben und mehr verschiedene Kräuterarten werden an Mariä Himmelfahrt zu einem Kräuterbüschel gebunden
14.08.2012

Augsburg (pba). Morgen feiern katholische Christen - wie alljährlich am 15. August - das Hochfest Mariä Himmelfahrt. In den meisten Gemeinden Bayerns wird der 15. August, der Festtag der Aufnahme Mariens in den Himmel, mit der Weihe der Kräuterbüschel feierlich begangen.

Das Fest Mariä Himmelfahrt geht auf das 5. Jahrhundert zurück und gilt als das älteste bekannte Marienfest. Gedacht wird dabei der leiblichen Aufnahme Marias in den Himmel nach ihrem Tod.

Mariä Himmelfahrt, gerne auch „Großer Frauentag“, „Maria Würzweih“ oder „Büschelfrauentag“ genannt wird, steht in enger Verbindung mit dem Brauchtum. Denn traditionell ist das Fest mit einer „Kräuterweihe“ verbunden. Warum dies so ist, ist bis heute nicht eindeutig geklärt: Legenden erzählen von der Blumenliebe Marias, nicht selten wird auch die Öffnung des Grabes Marias mit der Kräuterweihe in Verbindung gebracht. Als man das Grab geöffnet habe, seien nur Rosen vorgefunden worden, so die Legende. Auch die jahreszeitlich bedingte Getreidereife und die Natur, die sich um den 15. August meist in voller Blüte zeigt, werden als Erklärung aufgeführt: Beides erinnere daran, dass Maria traditionell als "Blume des Feldes und Lilie in den Tälern" (Hoheslied 2,1) verehrt werde.

Um sicher zu gehen, dass die Kräuter bei der Kräuterweihe möglichst viel Segen „mitbekamen“, wurden sie vor der Kräutermesse teils unter das Altartuch gelegt, bis dies verboten wurde. Die Kräuter durften später nur noch neben dem Altar postiert werden.

Für die Kräuterweihe, die mit Gottes Hilfe die Kräfte der Natur für das Wohl von Mensch und Tier einzusetzen sucht, ist die Anzahl und Auswahl der Kräuter nicht gleichgültig: je nach Region werden sieben oder mehr Kräuter zu einem Büschel gebunden.

Kräuter, die dabei Verwendung fanden, waren und sind: Johanniskraut, Wermut, Beifuß, Rainfarn, Scharfgarbe, Königskerze, Tausendgüldenkraut, Eisenkraut, und gelegentlich Wiesenknopf, Kamille, Thymian, Baldrian, Odermennig, Alant, Klee und die verschiedenen Getreidearten. Die geweihten Kräuter wurden in Haus und Stall meist an der Wand („Herrgottswinkel") angebracht.

Der Festtag Mariä Himmelfahrt bildet den Auftakt für die anschließenden "30 Marientage". Diese gelten als besonders segensreich. Mit "Mariä Namenstag" Mitte September finden sie ihren Abschluss.