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Wichtiges
Hochschulseelsorge

Mit Thomas von Aquin um den Glauben bitten

28.01.2025

Jedes Jahr am 28. Januar feiert die Katholische Hochschulgemeinde ihr Patronatsfest. Zum Gottesdienst in der Pfarrkirche zum Guten Hirten in Augsburg waren deshalb auch wieder zahlreiche Studentinnen und Studenten gekommen. Auch Bischof Bertram war gerne der Einladung gefolgt und stand der Heiligen Messe vor. In seiner Predigt ging er vor allem auf die Worte aus dem von Thomas von Aquin gedichteten Hymnus „Adoro te devote“ ein. 

Anhand des eucharistischen Liedes, das im Deutschen vor allem als „Gottheit tief verborgen“ (GL 497) bekannt ist, versuchte der Bischof zu erklären, welche Voraussetzungen es dafür gibt, dass ein Mensch Gott mit ganzen Herzen lieben kann. Eng damit verbunden sei auch bei Thomas von Aquin der Begriff der Weisheit. Diese könne man mit der Erkenntnis Gottes gleichsetzen, die „wir uns jedoch nicht selber geben können, sondern um die wir bitten müssen“.

Drei Wege zur Gemeinschaft mit Gott

Zentral sei dabei gleich das erste Wort aus dem Hymnus: „Adoro – ich bete an“. Die Studierenden lud er daher ganz bewusst dazu ein, regelmäßig zum Gebet in die Kirche zu gehen, um in der Stille Gottes Stimme zu hören. Ebenso wichtig sei aber auch, sich mit dem Wort Gottes in der Bibel auseinander zu setzen und sie regelmäßig zur Hand zu nehmen. In der Eucharistie wiederum werde Gott leibhaftig, und bleibe doch eine verborgene Wahrheit.

Dem entgegen stehe die säkulare Haltung, dass ein erfülltes Leben auch ohne Gott möglich sei. Immer mehr Menschen würden auf das Gebet verzichten und sich selbst „zum letzten Referenzpunkt“ machen. Darüber hinaus nehme der Glaube an sich selbst und an das Sichtbare zu, das Unverständnis gegenüber den „Worten eines Mannes, der vor zweitausend Jahren gelebt hat“ aber zu. Auch der Sinn der Wandlung in der Eucharistiefeier erschließe sich vielen nicht mehr, oder habe kaum noch Bedeutung.

Chor der KHG

Musikalisch wurde der Gottesdienst durch einen studentischen Chor gestaltet.

Jeder Mensch habe die Wahlfreiheit, wie er sich zum Glauben positionieren möchte. Hierzu sagte der Bischof außerdem: „Diesen Glauben kann man sich ebenso wenig selber geben wie die Weisheit, wohl aber können wir darum bitten.“ Den Studentinnen und Studenten wünschte er daher nicht nur „möglichst viel Wissen im Kopf, sondern auch die Weisheit des Herzens“.

Im Anschluss an den Gottesdienst, der von einem studentischen Chor gestaltet worden war und an dem auch zahlreiche Priester teilgenommen hatten, fand in den Räumlichkeiten der KHG in der Hermann-Köhl-Straße ein Fest der Begegnung statt.

Die Augsburger Hochschulgemeinde

Die Mitarbeitenden der KHG kümmern sich um die Seelsorge an allen Augsburger Hochschulen. Das Team besteht aus einem Pfarrer und drei Pastoralreferentinnen und Pastoralreferenten. Ihre Veranstaltungen richten sich ganz nach dem studentischen Jahresablauf. Angeboten werden zum Beispiel ein Prüfungssegen, das Osterkerzenbasteln oder eigene Rorategottesdienste. Im Fokus steht aber auch das Gesprächsangebot über „Eindrücke aus dem Studium und Alltag, über Fragen, Perspektiven, Ängste, Hoffnungen, über Gott und die Welt“.

Als Patron der Katholischen Hochschulgemeinde fungiert der heilige Thomas von Aquin (1225-1274). Der italienische Dominikanermönch gilt als bedeutender Kirchenlehrer und hinterließ eine umfangreiche Sammlung an theologischen und philosophischen Schriften. Sein Gedenktag ist der 28. Januar.