aktion hoffnung, Abteilung „Mission-Entwicklung-Frieden“ und Bischöflicher Hilfsfonds Eine Welt intensivieren Engagement für Flüchtlinge im Nordirak

Erstmalig haben sich heuer die aktion hoffnung, die Abteilung „Mission-Entwicklung-Frieden“ und der Bischöfliche Hilfsfonds Eine Welt darauf verständigt, gemeinsam die Unterstützung von Flüchtlingskindern im Nordirak in den Mittelpunkt ihrer Arbeit zu stellen. Sie arbeiten dabei intensiv mit Projektpartnern im Nahen Osten zusammen: der Stiftung „Wings of Hope“, dem christlichen Hilfswerk „CAPNI“ sowie der „Jiyan Foundation“. Diese setzen sich für den Aufbau von Trauma-Hilfe-Zentren sowie die Ausbildung von Therapeuten ein, um die Kinder und Jugendlichen psychologisch und sozial betreuen zu können. Darüber hinaus stellte die aktion Hoffnung ihren Geschäftsbericht für das Jahr 2014 vor.
„Wir sind dankbar, dass es der aktion hoffnung möglich war, im vergangenen Jahr weltweit Menschen in Not mit insgesamt 382.840 Euro finanziell zu unterstützen“, sagte Aufsichtsratsvorsitzender Pfarrer Dr. Ulrich Lindl heute im Rahmen eines Pressegesprächs. Jeder Mensch habe ein Recht auf Hoffnung und die aktion hoffnung den Anspruch, gemeinsam mit den Projektpartnern vor Ort Hoffnungsträger zu sein, so Pfarrer Lindl.
Hunderte Kinder finden an geschützten Orten Hilfe
Atran Youkhana, selbst in Dohuk geboren und Projektkoordinator der Stiftung „Wings of Hope“ berichtete, dass seit Januar drei Zentren zur psychosozialen Betreuung von Kindern und Jugendlichen aufgebaut wurden. In den „Child Friendly Spaces“ erhielten 150 Kinder und Jugendliche, die im vergangenen Jahr aus ihrer Heimat vertrieben wurden oder geflohen sind, verschiedene Bildungsangebote. Bei kreativer Arbeit, Spiel und Sport sei es ihnen möglich, ein wenig Normalität in ihrem Alltag zu erleben. „Der hohe Stress, der durch die Flucht bei den jungen Menschen entstanden ist, wird durch die Arbeit in diesen geschützten Orten reduziert“, so Youkhana weiter. Ein weiteres Zentrum werde in den nächsten Wochen in Dawoodiya errichtet, 300 Kinder im Alter von 10 bis 14 Jahren fänden in diesem geschützten Ort Hilfe. Ein wichtiges Anliegen der Stiftung ist die Aus- und Weiterbildung der Traumatherapeuten, die in den „Child Friendly Spaces“ Kinder und Jugendliche betreuen. In den letzten Wochen erhielten 20 Therapeuten die Diplome, weitere Ausbildungsabschnitte laufen.
Geschäftsführer Gregor Uhl von der aktion hoffnung und Pfarrer Lindl baten darum, durch viele Aktionen die weltkirchliche Arbeit zu unterstützen. Dabei soll der Aufbau und Unterhalt der Traumahilfe-Zentren sowie die Ausbildung der Traumatherapeuten mit 40.000 Euro unterstützt werden. „Geldspenden, zum Beispiel aus dem bewussten Verzicht von Geschenken anlässlich eines Jubiläums oder Geburtstages geben jungen Menschen neuen Lebensmut. Alle Verkaufserlöse aus den Straßensammelaktionen und vielen weiteren Veranstaltungen der aktion hoffnung kommen im Jahr 2015 Flüchtlingen im Nordirak zugute“, lud Uhl zum Mitmachen ein.
Die Situation vor Ort
Infolge der anhaltenden Übergriffe durch die Terrormiliz Islamischer Staat flohen in den letzten Monaten mehrere Hunderttausend Menschen in das kurdische Autonomiegebiet im Nordirak. Mittlerweile leben dort über 1,8 Millionen Flüchtlinge, allein im Regierungsbezirk Dohuk halten sich derzeit rund 600.000 Vertriebene auf. Rund 40 Prozent der Flüchtlinge sind Kinder zwischen fünf und elf Jahren. Die Bedingungen ihrer Flucht und ihres Lebens in der neuen Umgebung stellen schwere psychische Belastungen für sie dar, die die Familien kaum auffangen können. Schulen und Freizeitangebote, die ihrem Alltag Struktur und ihnen damit etwas Halt geben könnten, fehlen.
Das Gebiet der autonomen Region Kurdistan liegt im Norden des Irak; es grenzt im Westen an Syrien, im Norden an die Türkei und im Osten an den Iran. Zwischen der kurdischen und irakischen Regierung kommt es seit vielen Jahren zu Gebietskonflikten, bei denen es vor allem um territoriale Zugehörigkeiten geht. Rund 5,3 Millionen Menschen leben im Land, etwa 36 Prozent sind jünger als 15 Jahre. Die Mehrheit der Bevölkerung sind sunnitische Muslime, daneben gibt es Minderheiten, die größtenteils von Jesiden, Juden, Christen und Yarsan vertreten werden.
Weitere Informationen zum Projekt erhalten Sie auf den Seiten der aktion hoffnung.
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aktion hoffnung
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