Am 26. Juni 2011 weiht Bischof Zdarsa vier Diakone zu Priestern

Augsburg (pba). Am Sonntag, 26. Juni 2011, wird der Bischof von Augsburg, Dr. Konrad Zdarsa, vier Diakonen das Sakrament der Priesterweihe spenden. Die Weiheliturgie im Hohen Dom zu Augsburg beginnt um 14.30 Uhr.
Im Folgenden werden die einzelnen Priesteramtskandidaten kurz porträtiert:
Michael Giovanni Kammerlander, geboren am 30. Oktober 1982 in Miltenberg am Main, stammt aus der Pfarrei St. Martin in Illertissen. Diakon Kammerlander studierte Theologie in Augsburg, Indien und Regensburg. Sein Diakonatspraktikum absolvierte er von September 2007 bis Oktober 2009 in der Pfarreiengemeinschaft Friedberg-Ottmaring - St. Michael. Von Oktober 2009 bis Februar 2010 machte er außerdem ein Praktikum in einem Hospiz. Nach einem Auslandsaufenthalt von Februar 2010 bis August 2010 in Neuseeland befindet Michael Kammerlander sich derzeit seit September 2010 in seinem Jahrespraktikum in der Klinikseelsorge in Weilheim.
Für Diakon Kammerlander sind wichtige Ziele seines zukünftigen Wirkens als Priester, „Menschen zu Gott zu bringen und ihnen eine Erfahrung Gottes zu ermöglichen“. Dies möchte er sowohl in der Feier der Eucharistie als auch in Einzelgesprächen mit Gemeindemitgliedern tun.
Auf seinem Weg zum Priesterberuf lässt Michael Giovanni Kammerlander sich von folgender Bibelstelle besonders leiten: „Ich unterweise dich und zeige dir den Weg, den du gehen sollst. Ich will dir raten, über dir wacht mein Auge (Ps. 32,8).“
Der Heilige Johannes vom Kreuz ist ihm ein Vorbild im Glauben, auf dessen Fürsprache der Weihkandidat vertraut.
Als Hobbys nennt Michael Kammerlander: Musik machen, hören und schreiben, Sport: Fußball, Turnen, Motorrad fahren und Lesen.
Dr. theol. Markus Schrom, geboren am 29. Januar 1973 in Marktoberdorf, kommt aus der Pfarrei St. Martin in Marktoberdorf. Diakon Schrom machte nach dem Abitur zunächst eine Berufsausbildung als Kommunikationselektroniker und war berufstätig als Kommunikationselektroniker, Religionslehrer und Pastoralassistent. Er studierte Theologie in Augsburg und Benediktbeuern. Im Jahr 2010 promovierte Markus Schrom im Fach „Dogmatik“. Derzeit absolviert er sein Diakonatspraktikum in der Pfarreiengemeinschaft Stadtbergen – Maria Hilfe der Christen.
Diakon Schrom berichtet von seinem Weg zum Priesterberuf:
„Mein Weg zum Priester war nicht geradlinig. Es gab eine Zeit des Suchens. Und während meiner Zeit als Pastoralassistent in der Erzdiözese Salzburg wuchs immer stärker die Überzeugung, dass Christus mich ganz in seinen Dienst nehmen möchte. Dies geschah vor allem in der Begegnung mit den Menschen in der konkreten pastoralen Arbeit dort in der Pfarrei, die die Berufung wieder wachgerufen haben. Berufung bedeutet für mich, die Begegnung mit Christus im konkreten Leben zu suchen. Die Frage nach der Berufung stellte ich mir daher immer. In diesen Zeiten ist mir auch ein Satz aus dem Römerbrief wichtig geworden, den ich mir auch als Primizspruch gewählt habe: ‚Nichts kann uns scheiden von der Liebe Gottes, die in Christus Jesus ist, unserem Herrn’ (vgl. Röm 8,39).“
Aufgrund seiner Biographie sind für Markus Schrom auch einige Heilige Gottes sehr wichtig geworden. Neben den Heiligen Benedikt und Don Bosco ist der Heilige Martin ein besonders gutes Beispiel im Glauben für ihn. Dazu erklärt Diakon Schrom: „Er ist für mich mehr als ein Heiliger der Nächstenliebe. Der Hl. Martin gibt ist mir in vielerlei Hinsicht ein Vorbild: ‚Lebe aus der Christusbegegnung’; ‚Lass dich darauf ein, dass Christus dir in jedem Moment deines Lebens begegnen kann - auch in deinen Menschen.’ ‚Hl. Martin’ heißt auch: ‚Höre den Ruf der Kirche und sei Christ in der Kirche’; und schließlich heißt ‚Hl. Martin’ für mich auch: ‚Gestalte Kirche so, wie es den Bedürfnissen deiner Zeit entspricht, d.h. lass dich auch auf neue Gemeindestrukturen ein.’“
Konrad Maria Bestle, geboren am 24. Mai 1984 in Krumbach, kommt aus der Pfarrei St. Johannes Evangelist in Ursberg. Diakon Bestle studierte Theologie in Augsburg und Rom. Derzeit macht er sein Diakonatspraktikum in der Pfarreiengemeinschaft Weilheim – Mariae Himmelfahrt.
Diakon Bestle berichtet folgendes Erlebnis, das zu seiner Berufung beigetragen hat: „Zum Abitur erhielt ich von einer befreundeten Ordensschwester eine Glückwunschkarte mit den Worten ‚Wer Licht in die Welt bringen will, wird Elektriker oder Prieser’. Ich habe dies zunächst mit einem Lächeln gelesen und beiseite gelegt.
Doch im Laufe der Zeit hat mich der Gedanke nicht mehr losgelassen: Wofür würde es sich lohnen das ganze Leben einzusetzen, wofür möchte ich meine ganze Existenz geben. Die anfängliche, leise Idee Priester zu werden, wurde dann immer stärker. Nach nun insgesamt sieben Jahren der Vorbereitung freue ich mich auf den Tag der Priesterweihe und darauf, dass viele Menschen aus nah und fern diesen Tag mitfeiern.“
Besonders lieb gewordene Heilige sind für Diakon Bestle u. a. der Heilige Franziskus, da er als Jugendlicher in einem franziskanischen Gebetskreis aktiv war, und sein Namenspatron, der Heilige Bruder Konrad von Parzham, „der gerade durch seine Einfachheit eine große, heilige Persönlichkeit war. In seinem alltäglichen Dienst des Pförtners verrichtete er die vielen kleinen Dinge des Alltags mit Liebe, Treue und Hingabe“, erklärt Konrad Bestle. Aufgewachsen ist er in einer musikalischen Familie. So lernte er das Spiel an Klavier und Gitarre.
Mit der Entscheidung Priester zu werden, musste Bestle sich allerdings gegen ein liebgewordenes Hobby entscheiden: Als Fußballschiedsrichter bis zur Landesliga und als Assistent in der U19-Bundesliga war er auf den Sportplätzen Süddeutschlands oftmals im Einsatz. Den Aufstieg in die Bayernliga konnte er aber dann nicht mehr wahrnehmen. Dennoch ist Konrad Bestle die Begeisterung zum Fußball erhalten geblieben. In Weilheim hat er beispielsweise mitgeholfen, eine Ministranten-Fußballmannschaft „wiederzubeleben“.
Tobias Brantl, geboren am 14. Juli 1976 in Oettingen in Bayern, kommt aus der Pfarrei St. Ulrich und Stephan in Ehingen am Ries. Diakon Brantl ist ausgebildeter Altenpfleger und Groß- und Einzelhandelskaufmann und arbeitete bereits in beiden Berufen. Er studierte Theologie im Studienhaus St. Lambert in Lantershofen und macht derzeit sein Diakonatspraktikum in der Pfarrei St. Elisabeth in Augsburg-Lechhausen.
Mit seiner bevorstehenden Priesterweihe sind für Tobias Brantl viele Hoffnungen verbunden, die er in Anlehnung an seinen Primizspruch so ausdrückt: „Die Liebe Gottes wurde unter uns dadurch offenbart, dass Gott seinen einzigen Sohn in die Welt gesandt hat, damit wir durch ihn leben (1 Joh 4,9).“
Jeder Mensch suche Glück und Erfüllung, sagt Diakon Brantl. „Meine Hoffnungen gründen darin, dass wir wieder neu darüber nachdenken, über das was wir mit unseren Augen nicht direkt erfassen können. Möge sich unsere Aufmerksamkeit auf eine ‚Realität’ richten, die uns das gegeben hat, was wir sind und haben. Was könnte entsprechend bestehen ohne Gott? Aus seiner unergründlichen Liebe entsteht und besteht alles was lebt und ist. Ich wünsche mir, dass wir Menschen intensiver mit diesem Gott in Kontakt kommen. Denn die Entscheidung für Gott baut die Schöpfung auf. In der Begegnung mit Jesus Christus, der uns die Liebe und das Leben offenbar macht, wird der Leib der Kirche aufgerichtet und findet Heilung. Ich denke, das ist der Weg um Antworten für unsere Fragen zu bekommen. Ich hoffe, dass wir Menschen über die Botschaft des Evangeliums zueinander finden. Möge diese oft so unruhige Welt dadurch ihr Glück und den Frieden finden.“
Den Aspekt der Gemeinschaft kirchlichen Lebens in der Achtung voreinander, sieht Tobias Brantl dabei als eine persönliche Orientierung in seinem künftigen Wirken als Priester: „Im Youcat habe ich Aussagen entdeckt, die diesen Aspekt in besonderer Weise beleuchten. ‚Wir müssen miteinander selig werden. Wir müssen miteinander zu Gott gelangen, miteinander vor ihn hintreten. Wir sollen nicht einer ohne den anderen dem guten Gott begegnen. Was würde er wohl sagen, wenn wir einer ohne den anderen zurückkehrten?’ (Charles Péguy, Französischer Dichter, 1873-1914). ‚Gott will die Kirche, weil er uns nicht einzeln, sondern gemeinsam erlösen will. Er will die ganze Menschheit zu einem Volk machen.’ (Nr. 122 – Youcat)“, berichtet Weihekandidat Brantl.
Die Heiligen helfen Diakon Brantl seine Hoffnungen bei zu behalten, die er für seinen Dienst als Priester für wichtig erachtet. Vorbild ist für ihn beispielsweise die Heilige Therese von Lisieux, die für ihre Unerschrockenheit und ihr unerschütterliches Vertrauen in Gott bekannt ist.