Ein Vergelt’s Gott an scheidenden Regens Dr. Michael Kreuzer
Der langjährige Leiter des Priesterseminars St. Hieronymus in Augsburg Dr. Michael Kreuzer wurde am Donnerstagabend im Rahmen eines feierlichen Gottesdienstes in der Hauskirche von Bischof Bertram aus seinem Amt verabschiedet. 11 Jahre lang hatte Kreuzer die Priesterausbildung im Bistum geleitet. Am Ende gab es ein großes Dankeschön.
In seiner Predigt ging der Bischof auf einen Dreiklang aus der Benediktsregel ein: hören, annehmen, umsetzen. Entstanden sei die Ordensregel ja an der Schwelle zum Mittelalter, einer Zeit größter Umbrüche.
Eine Zeit der Umbrüche
Das Hören bilde den Schlüssel zum Glauben. Schon im Buch Deuteronomium sei die Aufforderung „Höre Israel“ klar formuliert. Bezogen auf den scheidenden Regens Dr. Michael Kreuzer meinte Bischof Bertram: „Du bist ein hörender Christ, einer, der nicht aushorcht, sondern wohlwollend zuhört.“ Diese Fähigkeit sei als Leiter des Priesterseminars besonders wichtig, wenn man den jungen Seminaristen den Weg weisen solle.
Das einander Annehmen sei oftmals eine Herausforderung. In den 11 Jahren seines Wirkens habe auch Regens Kreuzer die jungen Studenten freundlich an- und aufgenommen. Eine wesentliche Aufgabe eines Priesters sei es aber auch, sich selbst anzunehmen. „Wer Michael Kreuzer kennt, der weiß, wie wichtig es ihm ist, seine Aufgaben bis ins kleinste Detail gut zu erfüllen“, so der Bischof. Bis zur Grenze der Belastbarkeit habe Kreuzer seinen Dienst im Haus und weit darüber hinaus geleistet.
Dr. Kreuzer weiterhin im Dienst des Bistums
Dankbar zeigte sich Bischof Bertram auch dafür, dass Michael Kreuzer weiterhin als Domkapitular, zweiter Generalvikar und Firmspender an der Leitung des Bistums beteiligt sein wird. Auch für den Kontakt zu den Dekanen des Bistums solle Kreuzer fortan zuständig sein. So setze er weiterhin seine priesterliche Berufung in die Tat um.
Als kleines Abschiedsgeschenk hatte der Bischof eine von seiner Haushälterin gestaltete Kerze mit einer Darstellung des Heiligen Geistes dabei. Gerade angesichts Kreuzers Bereitschaft, verstärkt auch Firmtermine wahrzunehmen, solle der Geist Gottes eine wichtige Kraftquelle sein, so Bischof Bertram.
In der Messe in der Kirche des Priesterseminars konzelebrierten weitere mit dem Haus verbundene Priester, unter anderem Subregens Domvikar Albert Wolf, Spiritual Monsignore Bernhard Ehler, Pastoralpsychologe Dr. Manuel Beege sowie Pater Prof. Dr. Josip Gregur. Seminaristen bildeten ein Bläserensemble und eine Kantorenschola. Mit am Altar wirkte auch der jüngst geweihte Diakon Markus Hegewald.
Zur Person des scheidenden Regens
Dr. Michael Kreuzer, geboren 1962 in Kaufbeuren, wurde nach dem Studium der Theologie in Augsburg und Regensburg 1988 zum Priester geweiht. Nach drei Kaplansjahren in Schwabmünchen wirkte er von 1991 bis 1994 als Pfarrer in Wittislingen und Frauenriedhausen. Von 1994 bis 2004 war Kreuzer als wissenschaftlicher Assistent am Lehrstuhl für Dogmatik an der Kath.-Theol. Fakultät der Universität Augsburg tätig. 1998 wurde er zum Dr. theol. promoviert. Von 2006 bis 2009 wirkte Kreuzer als Wallfahrtspfarrer in Violau und Leiter der Pfarreiengemeinschaft Altenmünster-Violau.
Nachdem er von 2009 bis 2011 als Diözesanfamilienseelsorger die Abteilung Ehe- und Familienseelsorge im Bischöflichen Seelsorgeamt geleitet hatte, wurde Kreuzer am 1. Januar 2012 zum Leiter der Hauptabteilung II – Seelsorge im Bischöflichen Ordinariat bestellt. Im Juli 2012 berief Bischof Dr. Konrad Zdarsa Dr. Michael Kreuzer ins Domkapitel. Seit 1. April 2014 leitete er als Regens das Augsburger Priesterseminar St. Hieronymus. Fortan wird er im Ordinariat eine neue Aufgabe übernehmen. Ab 1. September 2025 steht Dr. Rainer Florie dem Priesterseminar an der Haunstetter Straße vor.