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Wichtiges
Säkularinstitut "Cruzadas de Santa Maria"

Geistliches Zentrum in Dießen eröffnet

16.10.2021

Augsburg (pba). Der Apostolische Nuntius in Deutschland, Erzbischof Dr. Nikola Eterović, und Bischof Dr. Bertram Meier haben am Samstag gemeinsam das Geistliche Zentrum St. Josef in Dießen am Ammersee feierlich eröffnet. Das Haus wird ab sofort vom päpstlichen Säkularinstitut „Cruzadas de Santa Maria“ als Niederlassung benutzt.

Im vorhergehenden, vom Nuntius gefeierten Pontifikalamt im Dießener Marienmünster betonte Bischof Bertram als Prediger, dass eine visionäre Kirche auch marianisch sein und denken müsse: „Die Kirche wird wieder Träume und Visionen haben, wenn sie ernst nimmt, was sie ist: Empfangende. Wir werden Hoffnungsträger, wenn wir die Muttersprache des Glaubens wieder besser lernen“. Diese von der Gottesmutter vorgelebte Empfänglichkeit für Gottes Wort sei gerade in heutiger Zeit von großer Bedeutung, wo das Haben allzu oft über das Sein dominiere.

Nuntius Eterović feierte das Pontifikalamt gemeinsam mit Kardinal Varela, Bischof Bertram und zahlreichen weiteren Geistlichen.

Nuntius Eterović feierte das Pontifikalamt gemeinsam mit Kardinal Varela, Bischof Bertram und zahlreichen weiteren Geistlichen.

„Die Spannung zwischen Machen und Annehmen, zwischen Produzieren und Empfangen, zwischen Haben und Sein ist so alt wie die Menschheit. Leute wollen den Himmel stürmen, und sie fallen dabei aus allen Wolken.“ In der Bibel folge auf das Scheitern des gemeinsamen Turmbaus zu Babel die babylonische Sprachverwirrung: „Der Name steht für das, worunter wir leiden, auch in der Kirche, in unseren Gemeinschaften, in unseren Familien: Wir verstehen uns nicht mehr, wir reden aneinander vorbei, „sodass keiner mehr die Sprache des anderen versteht“ (Gen 11,7).“ Daran kranke auch der Synodale Weg, der statt dem erhofften Pfingsterlebnis in Sprachverwirrung und gegenseitigem Unverständnis zu enden drohe.

Vor diesem Hintergrund sei der von der Gemeinschaft der „Cruzadas“ gelebte marianische Gedanke der Dankbarkeit gegenüber Gott und der Empfänglichkeit für sein Wort entscheidend. Wer daran glaube, habe ein lebendiges Konzept von Kirche. „Das leben Sie, liebe Cruzadas, vor: entschlossen und charmant.“ Die Schwestern lebten aus der Kraft des Heiligen Geistes und sollten diesen „Spirit“ weiter hinaus in die Welt tragen, betonte der Bischof und freute sich über die Ankunft der Gemeinschaft in der Diözese: „Willkommen in der Bistumsfamilie!“

Vor dem Haus wurde ein Gedenkstein zur Erinnerung an die Eröffnung enthüllt.

Vor dem Haus wurde ein Gedenkstein zur Erinnerung an die Eröffnung enthüllt.

Nach dem Pontifikalamt wurde das Geistliche Zentrum St. Josef mit dem darin eingeschlossenen Evangelisationszentrum Petrus Canisius durch Bischof Bertram gesegnet. Dabei verwies er auf ein Zitat des Papstes, dass Christen nicht nur eine Mission hätten, sondern selbst Mission seien. In ihren Grußworten betonten Nuntius Eterović sowie der emeritierte Erzbischof von Madrid und langjährige Unterstützer des Instituts Kardinal Antonio María Rouco Varela, dass das Zentrum sich in eine lange Tradition einreihe: sowohl der fruchtbaren christlichen Geschichte des Ammersees, als auch der kirchlichen Verbundenheit zwischen Spanien und Deutschland.

Der leitende Pfarrer der Pfarreiengemeinschaft Dießen Josef Kirchensteiner überreicht der Regionalleiterin des Institus Maria A. Góngora ein Bild des heiligen Josef.

Der leitende Pfarrer der Pfarreiengemeinschaft Dießen Josef Kirchensteiner überreicht der Regionalleiterin des Institus Maria A. Góngora ein Bild des heiligen Josef.

Die Regionalleiterin des Säkularinstiuts Maria A. Góngora freute sich über den herzlichen Empfang in Dießen. „Mit dem Evangelisationszentrum wollen wir beitragen, dass viele Menschen die Freude des Glaubens erfahren“, erklärte die Spanierin. Auch die Mitbegründerin und Generalleiterin des Instituts Lydia Jiménez betonte, dass dieses Zentrum „Im Herzen Europas“ schon seit Jahren angestrebt worden sei. Dem historischen Vorbild des Petrus Canisius wollten sie nun ihren Teil dazu beitragen, den Glauben zu verbreiten und zu stärken. Beide sprachen zuletzt dem Orden der Dominikanerinnen ihren herzlichen Dank aus, die an selber Stelle bis vor wenige Jahre wirkten und die Region nachhaltig geprägt hätten.

Die „Cruzadas de Santa Maria“ sind ein weibliches Säkularinstitut päpstlichen Rechts, das 1971 durch den Jesuiten Tomás Morales (1908-1994) und die heutige Generalleiterin Lydia Jiménez in Madrid gegründet wurde. Die rund 200 Mitglieder in zehn Ländern führen ein zölibatäres Leben, tragen jedoch keine Ordenstracht und gehen zusätzlich zu den Gemeinschaftsaufgaben weiterhin ihrem Berufsleben nach. Die Arbeitsschwerpunkte der marianisch geprägten Gemeinschaft liegen im Bildungs- und Erziehungswesen sowie im familiären Bereich. Mit dem Institut eng verbunden ist die Priestergemeinschaft „P. Tomás Morales“, die 2004 in München gegründet wurde.