Heilige Messe am Dreikönigstag im Hohen Dom

Augsburg (pba). Am heutigen Hochfest der Erscheinung des Herrn, auch „Epiphanie“ (Erscheinung) genannt, hat Domdekan Dr. Dietmar Bernt im Augsburger Mariendom eine Heilige Messe gefeiert. Besser bekannt ist der Feiertag als „Fest der Heiligen drei Könige“. Über das Fest Epiphanie sagte Domdekan Bernt: „Die göttliche Herrlichkeit leuchtet in diesem kleinen Kind in der Krippe, wenn auch noch verborgen, auf. Die Weisen zeigen durch ihre Huldigung mit Gold, Weihrauch und Myrrhe die Bedeutung des Kindes.“ Eine kleine Bildergalerie zum Gottesdienst finden Sie hier.
In seiner Predigt wies Dietmar Bernt auf die Vorbildfunktion für Christen der Weisen aus dem Osten hin: „Die Weisen sind dem Stern gefolgt. Sie haben sich auf den langen Weg mit Hindernissen gemacht und haben das Gotteskind gefunden.“ Dabei sei es für die Weisen nicht immer einfach gewesen, meinte Bernt, sie mussten Spott ertragen. Aber „für die sie war nur wichtig, was die eigentliche Wahrheit ist“, sagte Dietmar Bernt zu den Gläubigen und ergänzte: „Gerade in dieser Einstellung sind sie eine Herausforderung für uns Christen in der heutigen Zeit. Christsein heute zu wagen, mit all seinen Ansprüchen, ist nicht immer einfach.“ Aber das Evangelium liefere den Beweis, so Bernt weiter: „Ein Mensch, der auf der Suche nach Gott ist, kann ihn finden. Gottes Wahrheit ist Halt für unser Leben und macht es froh.“
Am Ende des Gottesdienstes am Dreikönigstag segnete Domdekan Bernt Wasser, Salz, Kreide und Weihrauch. Der Dreikönigstag war - ähnlich wie die Osternacht - früher ein traditioneller Tauftag und soll demnach an die eigene Taufe erinnern. Mit dem geweihten Wasser, das die Gläubigen mit nach Hause nehmen können, werden die Häuser und Wohnungen gesegnet.
Gesegnet wurden außerdem Salz, Weihrauch und Kreide. Salz, weil es schal gewordenes Wasser wieder lebendig macht, Weihrauch als Zeichen des Gebetes, das zu Gott aufsteigt, und die Kreide für den Haussegen. Mit der Kreide werden die drei Buchstaben „C+M+B" und die Jahreszahl mit Kreide an die Haustüren und Wohnungstüren geschrieben. Die Buchstaben stehen für den lateinischen Segensspruch „Christus Mansionem Benedicat" - Christus segne dieses Haus.
Musikalisch begleiteten den Gottesdienst die Augsburger Domsingknaben und das Domorchester mit Joseph Haydns (1732-1809) Missa Brevis in B, der sogenannten „Orgelsolomesse“.