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Ulrichswoche

"Im Kreuz ist Heil, im Kreuz ist Hoffnung": Erhebung des Ulrichschreins und Pontifikalamt zum Ulrichsfest

Erhebung des Ulrichsschreins und Prozession zum Altar. (Foto: pba/Annette Zoepf)
Erhebung des Ulrichsschreins und Prozession zum Altar. (Foto: pba/Annette Zoepf), © pba/Annette Zoepf
04.07.2015

Augsburg (pba). Bischof Dr. Konrad Zdarsa hat heute im Pontifikalamt zum Hochfest des heiligen Ulrich das Kreuz als „Markenzeichen und Gütesiegel der Kirche“ bezeichnet. Den festlichen Gottesdienst in der Ulrichsbasilika feierte Bischof Konrad gemeinsam mit den Weihbischöfen, den Domkapitularen, Laienjubilaren der Diözese und zahlreichen Gläubigen aus dem Bistum. Mit dem Kreuz habe der heilige Ulrich einen Paradigmenwechsel vollzogen, indem er uns heute noch dazu ermutige, lieber Unrecht zu erleiden, als Unrecht zu tun, indem er uns ohne Worte signalisiert habe, womit die diesjährige 60. Ulrichwoche überschrieben ist: „Im Kreuz ist Heil, im Kreuz ist Hoffnung“.

So brachte Bischof Konrad das diesjährige Motto und den Bistumspatron in Einklang. Zudem fragte er kritisch: „Was nützt es denn, wenn wir uns zwar für den Erhalt der Kreuze in unseren Häusern, Schulen und Amtsgebäuden einsetzen, in unseren alltäglichen Auseinandersetzungen aber ausschließlich mit dem Schwert hantieren oder gar mit dem Dolch im Gewand?“

Aus dem Beispiel und dem Vorbild der Heiligen lasse sich Lebensmut und Kraft schöpfen. Dabei betonte der Bischof, dass dies nicht ohne die Kirche gehe. „Auch die Persönlichkeit unseres Bistumsheiligen kann ohne die Kirche und die Botschaft, die sie auszurichten hat, nicht ausreichend verstanden und gewürdigt werden.“ Jeder, der seine Taufe nur einigermaßen ernstnimmt, könne sagen: „Durch die Kirche bin ich, was ich bin.“ Nämlich ein geliebtes Kind Gottes. Alles volkskirchliche Brauchtum und alle christlichen Traditionen hätten laut Bischof Konrad keine Zukunft, wenn sie nicht vom Glauben der Kirche getragen seien und auf dem Boden der Kirche stünden. Dazu gehörten die Gebote der Kirche, wie der Gottesdienstbesuch an Sonn- und Feiertagen, der Empfang des Bußsakramentes und der Kommunion sowie das Fasten und die Unterstützung der materiellen Erfordernisse der Kirche. Deshalb gelte es die Christozentrik und Christusförmigkeit des hl. Ulrich ebenso nachzuahmen wie dessen Heiligkeit und Kirchlichkeit, so der Bischof.

Pontifikalvesper: Erhebung des Ulrichsschreins

Bereits gestern Abend wurde die Ulrichswoche bei einer feierlichen Pontifikalvesper mit Bischof Konrad eröffnet. „Ich heiße Sie herzlich zur 60. Ulrichswoche willkommen“, begrüßte Stadtpfarrer Lothar Hartmann die Gläubigen. In diesen sechzig Jahren seien Menschen immer wieder hierhergekommen, um all das vorzubringen, was sie bewege und auch, was sie im Glauben stärken solle, betonte der Stadtpfarrer von Sankt Ulrich und Afra. „Möge viel Segen ausgehen von dieser Woche, damit die Menschen in Kraft, Freude und voller Zuversicht wieder in ihren Lebensalltag zurückkehren können“, wünschte Pfarrer Hartmann. Wie in jedem Jahr wurde der Ulrichsschrein mit den Gebeinen des Bistumspatrons während der Vesper in feierlicher Prozession von der Krypta der Ulrichsbasilika zum Ulrichsaltar getragen.

Der Bischof ging auch schon zu Beginn der Vesper auf das Motto der diesjährigen Woche ein: Der heilige Ulrich halte uns das Kreuz entgegen, nicht das Schwert. Heil komme vom Himmel, so der Bischof, von den Menschen aber komme das Schwert. „Gerade in unserer Zeit, in der sich Menschen mit Schwertern, mit schweren Waffen entgegentreten, ist es wichtig, auf diese Botschaft zu hören“, betonte Bischof Konrad. Auch heute gelte die unverbrüchliche Hoffnung, dass das Kreuz obsiege und im Kreuz die Hoffnung zum Durchbruch komme. „Freuen wir uns, dass wir in dieser Zeit schwerer Auseinandersetzungen in der Welt im heiligen Ulrich einen Fürsprecher haben.“

Im Anschluss an die Vesper besuchten Bischof Konrad und Generalvikar Harald Heinrich in der Georgskapelle die Ausstellung mit der Sammlung der Ulrichskreuze, die über die Ulrichswoche hinaus noch bis zum 14. September zu besichtigen ist.

Alles Wissenswerte rund um die Ulrichswoche steht unter www.ulrichswoche.de.