Kurt Kardinal Koch zur Ulrichswoche in Augsburg: Vortrag zum Thema „Zweites Vatikanisches Konzil“

Augsburg (pba). Ein Studientag anlässlich des 50-jährigen Jubiläums der Eröffnung des Zweiten Vatikanischen Konzils findet heute im Haus St. Ulrich in Augsburg statt. Ehrengast ist Kurt Kardinal Koch, Schweizer Theologe, Kurienkardinal und ehemaliger Bischof von Basel. In Erinnerung an das Grundsatzprogramm des Zweiten Vatikanischen Konzils äußerte sich der Kardinal heute Vormittag zum Thema „Kirche als Hörerin und Verkünderin des Wortes Gottes in der Welt von heute“. Er ging dabei auf die Rezeption der vier konziliaren Konstitutionen ein, nämlich die Kirchen-, Offenbarungs-, Liturgie-, und Pastoralkonstitution.
Koch betonte, dass die Kirche ihre Identität aus der göttlichen Offenbarung hätte, jener Selbstenthüllung Gottes, deren Empfänger der einzelne Christ, aber auch das „Wir“ der Kirche sei. Dass alle Getauften zur Heiligkeit berufen seien, sei ein Angelpunkt des Vatikanums gewesen, sei jedoch nur unzulänglich rezipiert worden, so der Kardinal. Kirche könne nicht aus sich selbst heraus Volk Gottes sein, sondern erst in Rückbesinnung auf das Mysterium, die Selbstoffenbarung Gottes. Der Schöpfer bleibe heute vielfach außen vor, im Opfer der Eucharistie jedoch erfülle sich erst die christliche Offenbarung. Kirche brauche eine stete Erneuerung, müsse jedoch immer in ihrer Tradition verankert bleiben, so Koch. Dies bedeute, sich nicht leichtfertig der Welt anzupassen, sich aber auch nicht von der Welt abzuschotten. Jesus Christus sei Mitte und Ziel.
Weitere Referenten des Studientages sind Professor Dr. Otto Kallscheuer, Politikwissenschaftler und Philosoph, der Freiburger Professor für Dogmatik und Liturgiewissenschaft, Dr. Helmut Hoping, Regens Dr. Christian Hennecke aus Hildesheim, sowie Professor Dr. Peter Hofmann, Professor für Fundamentaltheologie an der Universität Augsburg. Den Abschluss der Veranstaltung bildet eine Pontifikalvesper in der Basilika St. Ulrich und Afra unter der musikalischen Begleitung der Augsburger Domsingknaben.