Mit der Strahlkraft des Evangeliums
Augsburg (kjf). "Würde es die Katholische Jugendfürsorge nicht geben, müsste sie heute, hier und jetzt erfunden werden", sagte Oberbürgermeister Dr. Kurt Gribl beim Festakt anlässlich des 100-jährigen Bestehens der Katholischen Jugendfürsorge der Diözese Augsburg (KJF) im Goldenen Saal des Rathauses. Fast auf den Tag genau vor 100 Jahren, am 7. November 1911, wurde sie gegründet und ist heute ein moderner Gesundheits- und Sozialdienstleister mit 3.300 Mitarbeitern in 80 Einrichtungen. Jährlich hilft die KJF 55.000 Kindern, Jugendlichen und Familien beeindruckende Zahlen, die beim von Anja Marks-Schilffarth moderierten Festakt immer wieder genannt wurden. Im Rahmen der Feier wurde auch der langjährige Vorstandsvorsitzende Prälat Günter Grimme (67) verabschiedet. Augsburgs Bischof Dr. Konrad Zdarsa übergab das Amt offiziell an seinen Nachfolger, Domvikar Armin Zürn.
Die Arbeit, die die KJF leiste, sei nicht nur für die Menschen wichtig, denen konkret geholfen werde, sondern auch für die gesamte Gesellschaft, so die Bayerische Sozialministerin Christine Haderthauer. "Sie hinterlassen unheimlich große Spuren und Verpflichtungen an Ihren Nachfolger, aber ich bin mir sicher, dass sie Vorsorge getroffen haben, dass der Übergang gelingt", richtete sich Haderthauer an Grimme und dankte ihm für 20 Jahre verlässliche Zusammenarbeit und wünscht ihm Gesundheit, Zufriedenheit und Gottes Segen. Zu den Festrednern gehörte auch Prälat Dr. Peter Neher, Präsident des Deutschen Caritasverbandes, der Grimme im Rahmen des Festaktes den Silbernen Brotteller als höchste Auszeichnung des Deutschen Caritasverbandes überreichte. "Mich beeindruckt in der Geschichte der KJF, dass die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und die Verantwortlichen immer wieder die Zeichen der Zeit gedeutet und danach gefragt haben, was der Auftrag der KJF in der jeweiligen Zeit im Lichte des Evangeliums ist", so Neher. "In der KJF haben Sie ein einmaliges Konzept dafür entworfen, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter so zu schulen, dass sei die Milieus kennen und ihre Kommunikation darauf reflektieren."Der scheidende Chef war sichtlich überrascht und gerührt darüber, dass ihm im Rahmen des Festakts nicht nur von den offiziellen Rednern, sondern auch mit Filmgrußbotschaften verschiedener Mitarbeiter sowie mit Geschenken der Mitarbeitervertretungen und des Leitungsteams gedankt wurde. Grimme: "Ich darf sagen: Ich habe diese Aufgabe als wesentlich und erfüllend empfunden und wünsche diese Erfahrung auch meinem Nachfolger." Der neue an der Spitze der KJF, Domvikar Armin Zürn (42), hatte das Schlusswort beim Festakt und dankte Bischof Zdarsa für das Vertrauen, ihm die Leitung der KJF übertragen zu haben. An die Mitarbeiter der KJF gerichtet sagte der neue Vorstandsvorsitzende: "Geben wir gemeinsam Kindern, Jugendlichen und Familien alles Lebensförderliche, was wir mit unseren Kräften in den Einrichtungen und Diensten nur geben können. Mein Vorgänger Prälat Günter Grimme hat das engagiert getan mit Ihnen in den vergangenen drei Jahrzehnten. Gehen wir den Weg weiter!"Begonnen hatte der Festtag mit einem Gottesdienst im Dom. "Wir dürfen dankbar sein nicht nur für die hochqualifizierte Sozialarbeit, sondern auch für die Stahlkraft des Evangeliums, die dadurch zum Ausdruck kommt", so Bischof Zdarsa. Die Katholische Jugendfürsorge der Diözese Augsburg e.V. (KJF) wurde 1911 gegründet und feiert in diesem Jahr ihr 100jähriges Bestehen. Sie ist ein Gesundheits- und Sozialdienstleister mit rund 80 Einrichtungen und Diensten im Gebiet zwischen Lindau, Neu-Ulm, Nördlingen, Aichach und Murnau. Dazu gehören unter anderem Angebote der Medizin mit mehreren Kliniken, der Berufsbildung für behinderte und nicht behinderte Jugendliche und Erwachsene mit Berufsbildungswerken und Vermittlungsdiensten, der Kinder- und Jugendhilfe mit Wohngruppen, Tagesstätten, Beratungsstellen und mobilen Diensten sowie mehrere Schulen.Die rund 3.100 Beschäftigten des Verbandes helfen im Jahr 55.000 Kindern, Jugendlichen und Familien bei Schwierigkeiten und Fragen. Vorstandsvorsitzender der KJF ist Prälat Günter Grimme, Vorsitzender des Aufsichtsrates ist Weihbischof Josef Grünwald.