"Mutmachend und mit Herzenswärme" - ein Nachruf von Trauerbegleitung und Telefonseelsorge auf Prälat Heigl
"Nichts ist todsicherer als der Tod" – diese prägnante Formulierung hat Prälat Josef Heigl bei der Ausstellungseröffnung zu den Totentanz-Zeichnungen des Künstlers Georg Bernhard im Augsburger Diözesanmuseum gewählt. Wir möchten unsere tiefe Betroffenheit und Trauer über den plötzlichen Tod unseres zuständigen Abteilungsleiters ausdrücken.
Prälat Josef Heigl war im Jahr 1995 maßgeblich an der Errichtung der Kontaktstelle Trauerbegleitung beteiligt und hat die Entwicklung als Generalvikar und zuletzt als Abteilungsleiter fachlich und vorausschauend begleitet. Er hat uns bestärkt, Hoffnungszeichen des Glaubens, Orientierung und Halt in der Zerbrechlichkeit des menschlichen Lebens zu setzen.
Optimistisch, mutmachend und mit Herzenswärme hat er uns unterstützt, einen erweiterten Blick auf das Thema Abschied zu legen: Den Tod als Teil des Lebens zu begreifen. Das durften wir in den Dienstbesprechungen, Treffen der Arbeitsgemeinschaft Trauerbegleitung und vielen Begegnungen erfahren.
Den Tod zurück ins Leben zu holen war eine zentrale Botschaft von Prälat Josef Heigl. Mit Tatkraft und Vielseitigkeit war er uns in unserer täglichen Arbeit ein Wegbegleiter. Das erfüllt uns mit tiefer Dankbarkeit.
Bei unserem letzten Dienstgespräch mit Prälat Josef Heigl sprachen wir über einen Text von Charlie Chaplin, der auf der Glasstele in seinem Büro eingraviert ist. Diese Stele von Martin Knöferl hatte er sich 2011 zu seinem 30-jährigen Priesterjubiläum geschenkt. Da ihm diese Worte sehr wichtig geworden sind, möchten wir sie allen Lesern mit auf den Weg geben:
"Als ich mich selbst zu lieben begann, habe ich verstanden, dass ich immer und bei jeder Gelegenheit, zur richtigen Zeit am richtigen Ort bin und dass alles was geschieht richtig ist. Von da an konnte ich ruhig sein.
Heute weiß ich: Das nennt man Vertrauen.
Als ich mich selbst zu lieben begann, habe ich verstanden, dass Schmerz und Leid Warnungen für mich sind, gegen meine Wahrheit zu leben, so habe ich aufgehört mich nach einem anderen Leben zu sehnen und ich kann alles um mich herum als eine Aufforderung zum Wachsen begreifen.
Heute weiß ich, das nennt man Reife.
Als ich mich selbst zu lieben begann, habe ich aufgehört, immer recht haben zu wollen, so habe ich mich weniger geirrt.
Heute weiß ich das nennt man Demut."
Für die Kontaktstelle Trauerbegleitung der Diözese Augsburg
Arbeitsgemeinschaft Trauerbegleitung der Diözese Augsburg und TrauerTelefon
Diakon Norbert Kugler und Pastoralreferent Benno Driendl
Für die Ökumenische Telefonseelsorge – Kooperationspartner des TrauerTelefons
Diakon Franz Schütz