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Nach Einsturz von Teilen der Decke vor drei Jahren: Bischof Bertram nach abgeschlossener Renovierung in Vorderburg

23.11.2020

Rettenberg-Vorderburg (pdsf). Ein großes Kompliment hat Bischof Dr. Bertram Meier der gesamten Pfarrgemeinde Vorderburg am Sonntag während des Festgottesdienstes zum gelungenen Abschluss der Renovierungsarbeiten der Pfarrkirche St. Blasius für ihren Einsatz gemacht. Mit Weihwasser besprengte er anschließend den „wundervollen Saal zur Ehre Gottes“, als Zeichen dafür, dass dieses Haus für den Gottesdienst bestimmt ist. Zum Pontifikalamt waren zahlreiche Gäste aus dem kirchlichen, gemeindlichen und politischen Leben gekommen. Die musikalische Gestaltung übernahm das „Moderne Liederteam“.

Nach dem Einsturz eines Teils der Decke im Mai 2017 während einer Heiligen Messe mit drei Schwer- und zwei Leichtverletzten war die Kirche zunächst gesperrt und anschließend einer Sanierung unterzogen worden. Die Kosten beliefen sich auf 880.000 Euro, wovon die Pfarrei 80.000 Euro mit gemeinsamen Aktionen in Eigenleistung aufgebracht hat.

Pfarrer Florian Rapp, Leiter der PG Grünten, führte anfangs ein: „In herausfordernden Zeiten kommen wir heute zu einem besonderen Anlass zusammen.“ Als vor vier Jahren Bischof Bertram an derselben Stelle den Auftakt der Visitationen im Dekanat Sonthofen feierte, hätte niemand mit dem Unglück am darauffolgenden Himmelfahrtstag gerechnet. Nach der langen Zeit der Sanierung der Pfarrkirche und der Stabilisierung der Kirchendecke sei heute nun der freudige Tag der feierlichen Wiederöffnung gekommen.

Bischof Bertram gratulierte zur gelungenen Renovierung und lobte den großen Zusammenhalt der Vorderburger, den er bereits bei seiner Visitation vor vier Jahren erfahren habe. Kirche habe nicht nur mit Steinen zu tun, die in Mauern verbaut würden: „Wir alle sind Kirche aus lebendigen Steinen Gottes“, bemerkte er.

In seiner Predigt beleuchtete der Bischof das Leben der „Thronassistenten von Christus-König“, Elisabeth von Thüringen und Franz von Assisi. „Sie beide haben die Menschen spüren lassen, was königliche Würde bedeutet. Beide sehen sich mit einer großen Zahl von Armen konfrontiert, beide wenden sich Aussätzigen zu, beide haben ein tiefes Gespür für Geschwisterlichkeit und beide sind geprägt von einer tiefen Freundschaft zu Jesus Christus. Er ist der König in ihrem Leben“, führte Bischof Bertram aus.

Durch die beiden habe das königliche Wort, „Was ihr einem meiner geringsten Brüder getan habt, das habt ihr mir getan“, einen neuen, frischen Klang, sagte Bischof Bertram. Dem Evangelium einen neuen Klang zu geben, davon ist die Rede, wenn wir uns von Christkönig in den Dienst nehmen lassen, fuhr er fort, und betonte anschließend: „Mir geht es darum, dem Evangelium einen neuen Klang zu geben.“ Wir müssten den Skandalen ins Auge sehen, das könnten wir jedoch nur, wenn wir mit gutem Beispiel vorausgingen!

In der Stunde ihres Todes spreche Elisabeth vom Stern, der die Weisen einst zu Christus geführt hatte. „Ist das nicht eine Botschaft für uns?“, fragte der Bischof. Vieles in Kirche und Gesellschaft sterbe. Von einem Aufbruch könne man derzeit nur träumen. Aber wir sollten uns nicht alles abgewöhnen lassen, sondern wir sollten schwärmen von einem neuen Stern, der aufgehen werde. „Ihr seid viele“, richtete er sich an die zahlreichen Ministranten und wertete ihr Kommen als ein gutes Zeichen. In vielen Gemeinden klage man über das Einschlafen der Ministrantenarbeit. Doch „ihr seid wach“, lobte Bischof Bertram. Er schloss seine Predigt mit dem Aufruf: „Klammern wir uns fest am Wort der heiligen Elisabeth: Dann erschuf er einen ganz neuen Stern, wie man ihn noch nie zuvor gesehen hatte.“

Pfarrer Florian Rapp dankte zum Ende des Festgottesdienstes dem Mesner und Kirchenpfleger Martin Weißenbach sowie seinem Vorgänger Rudolf Nigg, allen am Bau Beteiligten und den vielen Ehrenamtlichen sowie Helfern in der Pfarrei. Leider könne wegen der Corona-Pandemie keine Begegnung oder ein geselliges Miteinander mit dem Bischof stattfinden. Als kleinen Ersatz für das ausgefallene Mahl überreichte Rapp dem Bischof zum Abschied einen Präsentkorb mit lokalen Spezialitäten.

Predigt von Bischof Bertram im Wortlaut