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Priesterweihe im Augsburger Dom: Bischof Konrad Zdarsa weiht sieben Diakone zu Priestern

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15.06.2012

Augsburg (pba). Am Sonntag, 24. Juni 2012 werden sieben Diakone aus dem Priesterseminar in Augsburg zu Priestern geweiht. Die feierliche Weiheliturgie mit Bischof Konrad Zdarsa findet um 14:30 Uhr im Hohen Dom zu Augsburg statt. Das Sakrament der Priesterweihe erhalten Jörg Biercher aus der Pfarrei St. Gereon in Monheim, Andreas Hartmann aus der Pfarrei Mariä Himmelfahrt in Bachhagel, Bernhard Holz aus der Pfarreiengemeinschaft Dillingen - St. Peter, Michael Kinzl aus der Pfarrei St. Stephan in Kissing, Daniel Rietzler aus der Pfarrei Heiligst Dreifaltigkeit in Sulzberg, Wolfgang Schnabel aus der Pfarrei Mariä Himmelfahrt in Schongau und Tobias Wolf aus der Pfarrei St. Ulrich in Illerzell.

Im Folgenden werden die einzelnen Priesteramtskandidaten einzeln porträtiert:

Jörg Biercher (geboren 1980) stammt aus der Pfarrei St. Gereon in Mohnheim am Rhein. Nach seinem Abitur in Monheim hat er Theologie in Bonn und St. Augustin studiert. Sein Diakonatspraktikum macht er von September 2010 bis Juli 2012 in der Pfarrei St. Jakobus Gersthofen. Der Primizspruch von Jörg Biercher lautet „Folge mir nach!“ (Mt 9,9).

Schon als Jugendlicher habe Jörg Biercher den Wunsch verspürt, Priester zu werden, er habe sich berufen gefühlt, erzählt der junge Diakon. Als einen der schönsten Berufe, beschreibt Jörg Biercher dabei das Priesteramt: „Man darf Menschen begleiten von der Wiege bis zur Bahre, man darf Menschen von Hoffnung erzählen, davon, dass Gott uns in seine Gemeinschaft führen wird, dass das Leben ein Geschenk Gottes ist“, erzählt er begeistert. In seiner Jugend habe er nur positive Erfahrungen mit der Kirche gemacht, vor allem Gottesdienste und die liturgischen Formen hätten ihn beeindruckt. Diese Erfahrung möchte er weitertragen, so Jörg Biercher. Sein Primizspruch „Folge mir nach“ (Mt 9,9) bringe prägnant den Ruf Christi auf den Punkt. Diesem Ruf, dieser Stimme vertraue er vollkommen, sagt er.

In seiner Freizeit geht Jörg Biercher gerne spazieren und hält Kontakt zu seinen Freunden.

Andreas Hartmann, geboren 1978, stammt aus der Pfarrei Mariä Himmelfahrt in Bachhagel. Andreas Hartmann studierte Theologie in Lantershofen und macht sein Diakonatspraktikum in der Pfarreiengemeinschaft Illertissen.

Andreas Hartmann ist in Bachhagel im Landkreis Dillingen aufgewachsen. Bevor er sich dazu entschied, ins Priesterseminar einzutreten, absolvierte er eine Ausbildung zum Schreiner und nach dem Zivildienst eine zweite Ausbildung zum Heilerziehungspfleger. Anschließend betreute er fünf Jahre Jugendliche, die aus schwierigen Verhältnissen kamen. „Diese Arbeit bereitete mir viel Freude, aber der Gedanke Priester zu werden, hat mich nicht losgelassen. Im Nachhinein bin ich froh, dass ich ins Priesterseminar „Studienhaus St. Lambert“ zwischen Köln und Bonn eingetreten bin“, kommentiert Andreas Hartmann seinen beruflichen Werdegang.

Seine Freizeit verbringt der angehende Priester gerne in der Natur: Zu Fuß, mit dem Radl oder auf einem Fluss im Kanadier oder Kajak. Auch unternimmt er gerne Reisen und interessiert sich für fremde Länder und Kulturen. Er bereiste unter anderem Island, Portugal, Russland und China.

„Mein Berufungsweg lässt sich am besten mit zwei Begriffen beschreiben: „Suchen“ und „Trauen“. Ich war sehr glücklich in meinem Beruf, aber trotzdem war irgendetwas Unruhiges in mir. Über viele Jahre habe ich gesucht, was dieses Unruhige ist und immer mehr wurde mir bewusst, dass Gott mich ruft. Aber für was? Auch über diese Frage habe ich lange nachgedacht bis zu dem Tag, an dem ich mich getraut habe, zu der Berufung mein „Ja“ zu sagen. Ab diesem Tag hatte das innerliche Ringen ein Ende und es wurde ruhiger in mir. An diesem Tag habe ich mich entschlossen Priester zu werden und damit begann ein aufregender, herausfordernder, aber vor allem ein von Gottes Geist erfüllter neuer Lebensabschnitt“, so Hartmann über seine persönliche Berufung.

Hartmanns Lieblingssatz in der Bibel steht im 1. Petrusbrief und er liest ihn als „Auftrag und Mahnung“:

„Seid stets bereit, jedem Rede und Antwort zu

stehen, der nach der Hoffnung fragt, die euch

erfüllt.“ (1. Petr. 3, 15).

Für seine Zukunft als Diakon und Priester hat sich Andreas Hartmann denn auch etwas vorgenommen: „Ich möchte meine Gotteserfahrung an andere Menschen weitergeben. Über ihre Gotteserfahrung ins Gespräch kommen und gemeinsam bezeugen, dass es einen lebendigen, liebevollen und menschenfreundlichen Gott gibt“.

Bernhard Holz, geboren 1962, aus der Pfarreiengemeinschaft St. Peter in Dillingen, studierte in Lantershofen und absolviert sein Praktikum in der Pfarrei Heiligst Herz Jesu in Augsburg-Pfersee. Bernhard Holz ist im elterlichen Metzgereibetrieb aufgewachsen, wo er schon als Kind lernte zu arbeiten.

Nach dem Abitur und der Bundeswehrzeit erlernte Holz den Beruf des Bankkaufmanns, den er bis zum Beginn seines Studiums im September 2006 auch ausübte.

Von 1994 bis 2006 war er Mitglied des Pfarrgemeinderates, von 1996 bis 2002 Mitglied im Stadtrat der Stadt Dillingen. In der Pfarrgemeinde engagierte Bernhard Holz sich ehrenamtlich als Lektor, Kommunionhelfer, Leiter des Arbeitskreises „Mission“ und in der Schola.

„Seit einer Fußwallfahrt von Dillingen zur Wieskirche und der Begegnung mit dem Gegeißelten Heiland auf der Wies ist mein Wunsch, Gott und der Kirche als Priester zu dienen, immer konkreter geworden. Im September 2006 trat ich dann in das interdiözesane Priesterseminar St. Lambert in Lantershofen (ca. 30 km südlich von Bonn) ein, um Theologie zu studieren mit dem Ziel des Priesterberufes“, beschreibt Bernhard Holz seinen persönlichen Berufungsweg.

Der Bibelvers „Joh 15,15: Ich nenne euch nicht mehr Knechte; denn der Knecht weiß nicht, was sein Herr tut. Vielmehr habe ich euch Freunde genannt; denn ich habe euch alles mitgeteilt, was ich von meinem Vater gehört habe“, spricht Bernhard Holz besonders an.

In seiner Freizeit hört der zukünftige Priester gerne Musik und spielt selbst Gitarre und Querflöte.

Michael Kinzl, geboren 1985, aus der Pfarrei St. Stephan in Kissing, studierte in Rom und Augsburg und absolviert derzeit sein Diakonats-Praktikums in der Pfarrei Mariä Himmelfahrt in Weißenhorn und der Pfarrei St. Johannes Baptist in Pfaffenhofen/Ilm.

Der Gedanke, Priester zu werden und so Gott und den Menschen dienen zu können, kam bei Michael Kinzl bereits zu seiner Schulzeit auf und hat ihn seither nicht mehr losgelassen. Sehr prägend wirkte dabei auch seine Familie, nicht zuletzt sein Großvater als Identifikationsfigur sowie konkrete Erfahrungen mit Geistlichen in seiner Heimatgemeinde. Wesentlich für seine Berufswahl war auch seine langjährige Tätigkeit als Ministrant und eine Periode im Pfarrgemeinderat.

So führte der berufliche Weg Michael Kinzls nach der Schulzeit zum Theologiestudium – wenn auch nicht gleich ins Priesterseminar. Zunächst für zwei Jahre „frei“ an der Universität Augsburg studierend, trat er schließlich nach einem weiteren einjährigen Studienaufenthalt in Rom in das Seminar ein. „Gerade meine Zeit in der ‚ewigen Stadt’ hat mich nochmals sehr geprägt, und ich bin bis heute dankbar, dort - wie in der „Weltkirche“, die in ihrer Vielfalt an diesem Ort besonders deutlich wird - ein Stück Heimat gefunden haben zu dürfen“, erklärt Michael Kinzl zu seinem Berufungsweg.

Besonders gerne zeichnet und malt der Diakon in seiner Freizeit, am liebsten religiöse Themen. Er spielt Ziehharmonika, Orgel und Geige und verbringt gerne Zeit in der Natur.

Die liebste Bibelstelle von Michael Kinzl lautet „Der Mensch lebt nicht nur von Brot“ (Lk 4,4) – so spricht Jesus zum Teufel, der ihn nach vierzig Tagen des Fastens in der Wüste versuchen möchte Dazu erklärt Kinzl: „Diese Bibelstelle scheint mir wie ein Sinnbild auf unsere heutige Zeit, in der der Mensch nach dem ‚materialistischen 20. Jahrhunderts’ weiterhin oftmals das Wesentliche, Gott, übersieht, weil er zu sehr am Vergänglichen hängt. Zu zeigen, dass all dies aber nur seinen Wert im Lichte der ewigen Wahrheit und Güte Gottes hat, ja erst darin überhaupt zu seiner letzten Berechtigung und Schönheit finden kann, darin sehe ich eine herausragende Aufgabe des geistlichen Menschen, des Priesters und jedes Christen“.

Die Heimatpfarrei von Daniel Rietzler (geboren 1980) ist die Pfarrei Heiligste Dreifaltigkeit in Sulzberg. Im Anschluss an sein Abitur am Carl-v.-Linde-Gymnasium in Kempten hat Daniel Rietzler in Würzburg, Augsburg und Rom Theologie studiert. Sein Diakonatspraktikum verbrachte er in der Kaufbeurer Pfarrei St. Martin. Der Gedanke, Priester zu werden, kam bei Daniel Rietzler nicht direkt nach dem Abitur. Weil Sport zu seinen großen Hobbys gehörte, fing er zunächst an, Sport zu studieren. Die Suche nach Gott, die Suche nach dem tieferen Sinn angesichts der Höhen und Tiefen des Lebens, die Berufungsfrage - dies alles waren Fragen, die ihn in dieser Zeit besonders umgetrieben hätten, erzählt er. Auch in seinem Freundeskreis sei damals der Glaube und das Christsein mehr thematisiert worden, wodurch die Gottesbeziehung in dieser Zeit gewachsen sei.

Die Entscheidung, ins Priesterseminar in Augsburg einzutreten, fällte er im Jahr 2004 - eine Entscheidung, die er über die Jahre hinweg zwischenzeitlich einmal verworfen, dann aber erneut gefällt hat. In seinem Freijahr in Rom hat Daniel Rietzler den Schatz der Kirche dann noch einmal ganz intensiv erlebt. Dass er sein Leben für jemanden einsetzen darf, der Menschen zu ihrer wahren Größe führt, fasziniert ihn am Priesterberuf dabei ganz besonders. Sein Primizspruch lautet „Gott, der euch ruft, ist treu. ER wird es tun“ (1Thess 5,24). Dieser Spruch spiegele seine persönlichen Erfahrungen mit Gott wider. „Mein Weg war nicht immer geradlinig, aber Gott war immer an meiner Seite. Der Spruch zeigt, dass wir in Jesus Christus einem Gott der Treue begegnen“, so Daniel Rietzler. Im Vertrauen darauf könne er jetzt diesen Weg gehen, sagt der junge Diakon.

In seiner Freizeit ist Daniel Rietzler noch immer sportlich aktiv. Er spielt gerne Tennis und Fußball und wandert gerne. Die Freude am italienischen Leben trägt er seit seinem Freijahr in Rom darüber hinaus noch immer im Herzen.

Wolfgang Schnabel, geboren 1978, stammt aus der Pfarrei Mariä Himmelfahrt in Schongau. Er studierte in Lantershofen und absolviert sein Diakonatspraktikum in der Pfarreiengemeinschaft Pöttmes.

Bereits in seiner Heimatgemeinde Mariae Himmelfahrt in Schongau engagierte sich Wolfgang Schnabel im Pfarrgemeinderat und in der Kirchenverwaltung, davon drei Jahre als Pfarrgemeinderatsvorsitzender. In diese Zeit fiel das Jubiläumsjahr „250 Jahre Stadtpfarrkirche“, das er mit vorbereitete und organisierte. „Damals reifte auch mein Entschluss Priester zu werden. Von meiner Kindheit an wurde ich an das kirchliche Leben und an den Glauben herangeführt und so ist die Kirche für mich wirklich ein Stück Heimat geworden“, so Wolfgang Schnabel. Mit der Priesterweihe findet die lange Zeit der Vorbereitung und des Studiums ihr Ziel auf dem Weg zum Priestertum. „Christus will ich erkennen und die Macht seiner Auferstehung!“ (Phil 3,10) so schreibt der Apostel Paulus an die Gemeinde in Philippi. Diese Bibelstelle, die Wolfgang Schnabel für seinen künftigen Dienst als Priester besonders kostbar ist, möchte er als Aufforderung verstehen: „Christus will ich erkennen im Wort der Heiligen Schrift, in den Sakramenten und in den Menschen, zu denen ich als Priester gesandt bin. So möchte ich als Priester Gott und den Menschen nahe sein“. In seiner Freizeit treibt Schnabel gerne Sport (Laufen, Schwimmen, Radfahren, Skifahren) und liest gerne.

Tobias Wolf, geboren 1984, aus der Pfarrei St. Ulrich in Illerzell, studierte in Augsburg und Tübingen und absolviert sein Praktikum in der Pfarrei Zu den Heiligen Engeln in Landsberg. Während seiner Schulzeit war Tobias Wolf in seiner Heimatgemeinde als Ministrant, Oberministrant, Gruppenleiter von Ministrantengruppen sowie im Pfarrgemeinderat tätig.

Nach dem Abitur reiste er nach Brasilien. Dort besuchte er einen Priester, der schon seit vielen Jahren mit seiner Familie befreundet ist.

Tobias Wolf schildert im Folgenden den Weg seiner Berufung: „In Brasilien kam ich zum ersten Mal in meinem Leben mit Armut in Kontakt. Ich sah Straßenkinder, Slums und alte Menschen, die mit Müllsammeln ihren Lebensunterhalt verdienen mussten. Ich sah aber auch viele Reiche, die sich nicht um die Armen kümmerten. Ich konnte erleben, wie sich die Kirche für die Benachteiligten und Armen einsetzt, wie Priester und Laien aus dem Glauben heraus für diese armen Menschen da sind. Da kam für mich die Frage auf: Für was will ich mein Leben einsetzen? Ich setzte mich sehr intensiv mit dem Glauben auseinander. Ich betete und besuchte (auch zum ersten Mal in meinem Leben) täglich die Hl. Messe. Zurück in Deutschland begann ich Theologie zu studieren, um mich tiefer mit dem Glauben auseinander zu setzen. Nach zwei Jahren Studium trat ich in das Priesterseminar ein. In meinem Inneren hat sich nach einer intensiven Zeit des Betens, Denkens und Ringens eine Entscheidung herauskristallisiert: Ich wollte Priester werden, ich fühlte mich berufen“.