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Wichtiges

Start der Bauarbeiten für das neue Diözesanarchiv

Das ehemalige Pfarrhaus musste inzwischen dem Neubau eines Verwaltungsgebäudes weichen (Foto: Nicolas Schnall/pba).
Das ehemalige Pfarrhaus musste inzwischen dem Neubau eines Verwaltungsgebäudes weichen (Foto: Nicolas Schnall/pba)., © pba/Nicolas Schnall
15.05.2014

Augsburg (pba). Im Augsburger Stadtteil Oberhausen haben soeben die Bauarbeiten für den Einbau des neuen Diözesanarchivs in die Stadtpfarrkirche St. Joseph begonnen. Das Archiv ist in seiner derzeitigen Unterbringung im Verwaltungsgebäude am Hafnerberg an seine Kapazitätsgrenzen angelangt und entspricht bei weitem nicht mehr den heutigen fachlichen Anforderungen. Die neuen Räumlichkeiten ermöglichen eine erhebliche Erweiterung sowie eine Anhebung der funktionalen Qualität auf zeitgemäße Standards. Im neuen Archiv werden auf fünf Ebenen rund 20.500 laufende Regalmeter zur Verfügung stehen, derzeit sind es rund 10.000 (Bildergalerie).

Vor kurzem hat das Bauordnungsamt der Stadt Augsburg das Bauvorhaben genehmigt. Auch der Bauausschuss des Bistums Augsburg hat sich im April nochmals abschließend positiv mit dem Projekt befasst. Somit konnten noch im April die Abbruch- und Umbauarbeiten beginnen.

Heute konnten Pressevertreter die Baustelle besichtigen. Für die Pfarrei St. Joseph blickten dabei Stadtpfarrer Karl Mair und Kirchenpfleger Peter Donn auf den in den vergangenen Jahren erfolgten Rückbau der bisherigen Kirche zurück. Der frühere Chorbereich der Stadtpfarrkirche war im Jahr 2012 als eigenständig nutzbarer Sakralraum abgetrennt worden. Dadurch sei eine „wunderschöne Kirche entstanden, die gerne angenommen wird“, betonte Donn. Die Gemeinde sei dafür sehr dankbar. Man habe das Gefühl, beherbergt und beheimatet zu sein, freute sich Stadtpfarrer Mair. Infolge der Entwicklung des Stadtteils Oberhausen war in den vergangenen Jahrzehnten die Zahl der Katholiken in der Pfarrei von 12.000 auf 2.200 zurückgegangen.

Auf diesen Zusammenhang bezog sich auch Finanzdirektor Dr. Klaus Donaubauer bei der Vorstellung des Bauvorhabens: Durch den Einbau des Archivs in das jetzt nicht mehr für sakrale Zwecke benötigte ehemalige Kirchenschiff sei eine Lösung gefunden worden, die Pfarrei von einer großen Baulast zu befreien. Damit sei eine inhaltliche Umnutzung einer Kirche möglich geworden, „die durchaus Beispielwirkung haben kann“. Auch die Diözese profitiere davon: Für das Diözesanarchiv ende damit die jahrzehntelange provisorische Unterbringung in einem nicht für diesen Zweck vorgesehenen Verwaltungsgebäude. Als dritter Aspekt komme hinzu, dass Diözese und auch Pfarrei damit für die weitere Entwicklung des Stadtteils Oberhausen einen wichtigen städtebaulichen Akzent setzen. Er sei froh, betonte Dr. Donaubauer, hierfür auch von der Stadt Augsburg Unterstützung gefunden zu haben.

Was die voraussichtlichen Kosten in Höhe von 13,6 Millionen Euro betrifft, äußerte sich Finanzdirektor Dr. Donaubauer zuversichtlich, dass dieser Kostenrahmen eingehalten werden könne. Mit Blick auf die denkmalgeschützte Bausubstanz gebe es freilich auch gewisse Unwägbarkeiten. In den Gremien des Bistums sei das Bauvorhaben in den vergangenen Jahren intensiv beraten worden, vom Bauausschuss bis zum Diözesansteuerausschuss. „Innerhalb des Bistums gibt es bei allen Beteiligten einen hohen Informationsstand“, so Dr. Donaubauer. Die gesamte Summe sei in den vergangenen Bistumshaushalten bereits als Rückstellung angelegt worden und stünde somit zur Verfügung.

Fertiggestellt werden die Arbeiten laut Rainer Heuberger, der die Arbeiten als Architekt betreut, bis Ende 2015 sein. Nach der langen Planungsphase könne nun der Bau zügig angegangen werden. Im Juli werde mit den Hochbauarbeiten begonnen. Bei der Planung sei es wichtig gewesen, sich städtebaulich maßvoll und zweckmäßig zu bewegen. Anstelle des bisherigen, inzwischen abgerissenen Pfarrhauses wird ein Verwaltungsgebäude errichtet, dessen Vorplatz sich zur Donauwörther Straße hin öffnet. Es werde am bisherigen Baubestand orientiert sein, „kein Büroklotz“. Außerdem werde der Vorplatz als offener Bereich für die katholische und die gegenüber liegende evangelische Kirchengemeinde gestaltet sein. Auf der Nordseite von St. Joseph werde es wie bisher nach den Bauarbeiten wieder einen Bereich geben, der den Bürgern für eine kooperative Nutzung als Kleingarten zur Verfügung stehe.