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Ulrichswoche: Bischof Voderholzer aus Regensburg beim Studientag für Priester, Diakone und hauptamtliche Laien

Bischof Voderholzer bei der Predigt in der Ulrichsbasilika (Foto: Pressestelle Bistum Augsburg/Nicolas Schnall).
Bischof Voderholzer bei der Predigt in der Ulrichsbasilika (Foto: Pressestelle Bistum Augsburg/Nicolas Schnall)., © Foto: Pressestelle Bistum Augsburg/Nicolas Schnall
07.07.2014

Salz der Erde und Licht der Welt zu sein, dazu hat heute der Regensburger Bischof Dr. Rudolf Voderholzer die Gläubigen in der Basilika St. Ulrich und Afra aufgerufen. Bischof Voderholzer war Gast des Studientages für Priester, Diakone und hauptamtliche Laien, der im Rahmen der Ulrichswoche stattfand. In seiner Predigt ging Bischof Voderholzer auf die Worte „Licht“ und „Salz“ näher ein – zwei Worte, die in der Bergpredigt besondere Bedeutung tragen. „So unterschiedlich das Salz und das Licht auch sein mögen, sie entfalten sich beide in ihrem Dasein für etwas anderes“, betonte er (Bildergalerie).

So wie man ohne das Licht der Sonne nicht sein könne, so sei ohne Salz alles geschmacklos und fade. Wenn der Herr uns als Kirche Salz der Erde nenne, so sei damit eine Aufgabe verbunden, in der wir unersetzbar sind. „Diese Unersetzlichkeit liegt für uns darin, den Himmel offen zu halten, den Glauben an den lebendigen Gott wach zu halten.“ Der größte Dienst für uns bestehe darin, die Menschen hinzuführen zum Gebet und zu Gott, so der Bischof weiter.

Dem Pontifikalgottesdienst in der Ulrichsbasilika schloss sich ein Studientag mit Vorträgen und Workshops im Haus St. Ulrich an.

Den Auftakt bildete ein Vortrag von Bischof Voderholzer zum Thema „Katholizität der Kirche“. Diese bedeute, so der Regensburger Bischof, dass die Kirche die Fülle Christi in sich trage und weitervermittle. Zwei wesentliche Elemente seien die Bindung an Christus und die Universalität. Auch wenn der Begriff der „Katholizität“ im Neuen Testament nicht genannt werde, so sei er dort dennoch durch den Pfingstbericht in seiner Bedeutung gegenwärtig: Sowohl der Gedanke des Versammeltseins als auch die Tatsache der weltumspannenden Kirche sei durch das Pfingstereignis ausgedrückt. „Das Zweite Vatikanische Konzil hat diese, schon im Neuen Testament und in der Apostelgeschichte geschilderte Einheit neu ins Licht gestellt und die Katholizität der Kirche in mehrfacher Weise unterstrichen“, erklärte der Bischof weiter.

In seinen Ausführungen ging Bischof Voderholzer auch auf die Frage der Übersetzung des griechischen Begriffs „ekklesia“ als Selbstbezeichnung der frühen Kirche ein. Seit den 1960er-Jahren lasse sich immer mehr der Begriff „Gemeinde“ im Gegenüber zum Wort „Kirche“ feststellen. Ersterer habe jedoch nicht nur den Nachteil der Verwechselbarkeit mit der politischen Kommune, sondern berge auch die Gefahr, die Weltkirche als nachträgliche Summe der Teilkirchen zu sehen.

Weitere Referenten des Studientages waren Prof. Dr. Stephan Haering OSB vom Klaus-Mörsdorf-Studium für Kanonistik an der Ludwig-Maximilians-Universität München zum Thema „Konziliare Ekklesiologie und kanonische Sprache“ sowie Frau Prof Dr. Hanna-Barbara Gerl-Falkovitz. Die emeritierte Religionsphilosophin referierte zum Thema „Kirche unter postmodernen Bedingungen“.