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Wichtiges

O Sapiéntia – O Weisheit

17.12.2010

Augsburg (pba). Heute tritt die Kirche in die unmittelbare Vorbereitungszeit auf das hochheilige Weihnachtsfest ein. In der Liturgie wird dies dadurch deutlich, dass vom 17. bis zum 23. Dezember die sogenannten „O-Antiphonen“ gesungen werden, und zwar sowohl im kirchlichen Stundengebet (vor dem Magnifikat) als auch in der heiligen Messe (als Ruf vor dem Evangelium). Mit diesen spätestens aus dem 7. Jahrhundert stammenden Anrufungen des göttlichen Erlösers reihen wir uns ein in einen viele Jahrhunderte währenden Strom des Gebetes. Zugleich ist es ein eindringliches, siebenfach wiederholtes Bitten um das baldige Wiederkommen Jesu Christi.

Heute singt die Kirche: „O Sapiéntia – O Weisheit“. Mit diesem Ruf erinnert uns die Liturgie daran, dass die Wege Gottes oft anders laufen als unsere. Wir benötigen Anteil an dieser göttlichen Weisheit und Einsicht, damit wir erkennen, worum es beim Weihnachtsfest und letztlich auch in unserem irdischen Leben eigentlich geht: nicht etwa um irdische Geschenke, um Konsum oder sinnlichen Genuss, sondern um das Einswerden mit Gott, in dem alle unsere Sehnsucht ihre Erfüllung findet:
„O Weisheit, die Du aus dem Munde des Allerhöchsten hervorgegangen bist,
die Du mit Macht wirkest von einem Ende bis zum andern,
und alles lieblich ordnest,
komm und lehre uns den Weg der Klugheit!“