Offene Gespräche mit neugierigen Besuchern
Den Diözesanrat der Katholiken im Bistum Augsburg repräsentierten auf dem Katholikentag in Leipzig fünf Mitglieder des Vorstands mit einem eigenen Stand. Sie erlebten offene und neugierige Besucher, Festivalatmosphäre bei herrlichem Wetter und die anhaltende Attraktivität der Knotenlöserin.
Von nahezu umgekehrten Verhältnissen muss man sprechen, wenn man die religiösen Verhältnisse im Augsburger Diözesangebiet mit denen von Leipzig vergleicht (ungefähre Zahlen): Während hierzulande über 75 Prozent Christen sind, gehören in der größten Stadt im Freistaat Sachsen über 80 Prozent keiner oder einer anderen Religion als der christlichen an. Selbst die innerchristlichen Verhältnisse stehen aus bayerisch-schwäbischer Sicht Kopf: Vier Prozent Katholiken (bei uns 60%) und 11 Prozent Protestanten (bei uns 15%).
Die fünf Vorstandsmitglieder des höchsten Laiengremiums der Diözese Augsburg erlebten ein offenes und interessiertes Katholikentagspublikum, mit dem man „über Gott und die Welt“ habe sprechen können, erzählt Ulrike Dreher aus Memmingen. Spürbar kamen die Fragen von Menschen, für die eine bayerische Diözese eine unbekannte Größe darstellt: „Was ist ein Bistum?“ – „Wo liegt Augsburg?“ Über die Fremdheit der Dreifaltigkeit oder der Beziehung der Katholiken zur Muttergottes kam es zu Gesprächen, die den Kernbereich des Christlichen berührten. Von „Seelsorgsgesprächen“ spricht Diözesanratsvorsitzende Hildegard Schütz aus Krumbach.
Die Standleitung in Leipzig hatte Ernst Schmidhuber aus Hohenpeißenberg inne. Auch er erlebte die vielen Nichtgetauften als neugierige und offene Gesprächspartner. Wie schon in Regensburg hatten die Augsburger ihre Knotenlöserin „im Gepäck“: Gebetsbildchen und eine lange Schnur, in die jeder seinen persönlichen Knoten machen konnte, kamen hervorragend an. Dass jeder sein persönliches Problem ganz für sich und unsichtbar inmitten des Katholikentags als ein Anliegen für die Fürsprache der Gottesmutter festknoten konnte, sprach viele Besucher an, berichtet Schmidhuber, der die Gemeinschaft katholischer Soldaten (GKS) im Diözesanrat vertritt.
Auch für das leibliche Wohl der Besucher war wieder gesorgt: Kaffee, Allgäuer Käse, Bauernbrot und Schokoladen-Oblaten aus Dillingen zogen so manchen gleich zweimal zum Augsburger Diözesanrat. Der Stand befand sich diesmal mitten im Geschehen, das bei sonnigem Wetter in der Leipziger Innenstadt mit Bands und Clowns schon Festivalcharakter hatte, wie Ulrike Dreher berichtet.
Michael Widmann