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Wichtiges
Wiedereröffnung der Pfarrkirche

Osterbuch: „Eine Kirche für die Menschen“

29.09.2024

Am Sonntag kamen die Gläubigen der Pfarreiengemeinschaft Bliensbach im Dekanat Dillingen zusammen, um gemeinsam mit ihrem Bischof den Abschluss der Kirchensanierung der St. Michaelskirche zu feiern. Jahrelang war das Gotteshaus geschlossen, um notwendige Arbeiten an Dach und Innenraum vorzunehmen. Bischof Bertram dankte allen Beteiligten und betonte, dass die kirchliche Gemeinschaft auch ein Ort sein solle, an dem Talente entdeckt und gehoben werden müssten.

Bereits vor zehn Jahren waren bei einer Routineüberprüfung statische Mängel an dem Gebäude festgestellt worden. Während die Kosten der Außensanierung in Höhe von 370.000 Euro noch größtenteils durch die Diözese übernommen wurden, konnte die Kirchengemeinde durch einen Grundstücksverkauf und verschiedene Zuschüsse die Innensanierung selbst tragen. Kunstgegenstände und die Decke wurden gereinigt, Risse ausgebessert, Kirchenbänke und der Boden aufgehübscht sowie eine neue Liedanzeige und Beleuchtung installiert. Auch die Sakristei erhielt eine neue Einrichtung. Dachbalken wurden ausgetauscht und die Fassade erhielt einen neuen Anstrich. Die 1768 im Auftrag der Äbtissin von Holzen errichtete Barockkirche in Osterbuch erscheint bis heute weitestgehend im Originalzustand. Die Fresken stammen von Johann Joseph Anton Huber.

Bischof Bertram predigt zum Kirchenpatrozinium

Anlässlich der Wiedereröffnung war auch Bischof Bertram nach Osterbuch gereist. In seiner Ansprache ging er vor allem auf die Bedeutung des Gotteshauses ein. Das Landesamt für Denkmalpflege habe ihn sogar als „reizvollsten Kirchenraum der Spätrokokozeit im alten Landkreis Wertingen“ bezeichnet. Aber auch im Glaubensleben sei es wie mit der Renovierung der Kirche: „Auch unbequeme Dinge müssen angegangen und dürfen nicht ignoriert werden.“ Gerade im Hinblick auf das Miteinander sei entscheidend, so der Bischof, dass Kirche bei aller historisch gewachsenen und auch notwendigen Hierarchie kein Exklusivclub sei. Vielmehr stelle sie die Gemeinschaft aller Gläubigen dar, „welche auf je eigene Weise dazu berufen sind, mit ihren verschiedenen Gaben und Fähigkeiten am Haus Gottes mitzubauen“. Kirche sei somit ein Ort, „an dem wir uns einander helfen können, unsere Talente zu entdecken, zu heben und zu verdoppeln“.

Der Geist Gottes weht, wo er will

Ausgehend von der Lesung aus dem Buch Numeri über die Erzählung von Eldad und Medad, die sich vom Gottesdienst im Offenbarungszelt ferngehalten hatten, ging er auch der Frage nach, welche Rolle der Kirchenbesuch für ein christliches Leben spielt.Das Spannende sei nun, „dass der Heilige Geist sich, der Erzählung nach, ausgerechnet auf diese beiden Drückeberger legte und sie befähigte, prophetisch zu reden“. Das gemeinsame Gebet sei deswegen natürlich nicht überflüssig. Aber der Geist Gottes wehe einfach, wo er möge, und so gäbe es auch in der heutigen Zeit Menschen, „die vielleicht nicht regelmäßig in die Kirche gehen, durch ihre Worte und Taten im Alltag aber ein Leben führen, das in hohem Maße den christlichen Grundwerten entspricht, vielleicht sogar mehr als bei manchem Kirchgänger“.

Die Kirche von innen.

Auch im Inneren erstrahlt die Kirche in neuem Glanz.

Nicht die Christen selbst müssten daher die Kirche machen, weil Gottes Stimme von allen Menschen gehört werden könne, so der Bischof. Voraussetzung hierfür sei ein offenes Herz. Die Berufung aller Gläubigen liege allerdings darin, „auf Jesus zu schauen, ihm zu vertrauen, und das zu leben, war wir vom Evangelium verstanden haben“.   

Dem durch den Kirchenchor Zusamaltheim gestalteten Gottesdienst in der PG Bliensbach ging ein Kirchenzug voraus, an dem sich der Musikverein Osterbuch sowie verschiedene Fahnenabordnungen beteiligten.