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Wichtiges
Ständiger Diakonat

Weihe im Augsburger Dom

30.09.2024

Augsburg/Sankt Ottilien (pba). Drei verheiratete Männer werden am Samstag, 12. Oktober, im Hohen Dom durch Bischof Dr. Bertram Meier zu Ständigen Diakonen geweiht. In einem feierlichen Gottesdienst um 10.00 Uhr empfangen Christopher Appelt (Langenneufnach), Ralf Köhler (Memmingen) und Werner Lohner (Gundelfingen) die Diakonenweihe. Die Weiheliturgie wird auf der Bistumsseite, bei Facebook und katholisch1.tv live gestreamt sowie von den Fernsehsendern a.tv, TV Allgäu und K-TV übertragen.

Nach der theologischen Qualifizierung, in der Regel durch „Theologie im Fernkurs“, absolvierten die Weihekandidaten eine vierjährige berufsbegleitende Ausbildung mit drei unterschiedlichen Praktika. Im Folgenden stellen wir die Kandidaten, die künftig als Diakone im Hauptberuf und mit Zivilberuf in der Pfarrpastoral tätig sind, in Kurzporträts vor:

 

Christopher Appelt (39) aus der Pfarrei St. Martin in Langenneufnach ist verheiratet und Vater von fünf Kindern. Aufgewachsen im oberschwäbischen Bad Wurzach studierte er nach einer Ausbildung zum Speditionskaufmann Soziale Arbeit in München. Dann arbeitete Appelt zunächst als Jugendpfleger an der katholischen Jugendstelle Traunstein im Erzbistum München und Freising, bevor es ihn 2019 ins Bistum Augsburg zog. Hier war er als Referent in der Berufungspastoral tätig, inzwischen ist der fünffache Familienvater pastoraler Mitarbeiter in der Pfarreiengemeinschaft Dinkelscherben. Über seinen Schwiegervater, der selbst Ständiger Diakon ist, lernte er das Berufsbild näher kennen. „Das Gebet und der Dienst am Nächsten faszinierten mich schon seit früher Kindheit“, beschreibt er seine Motivation, der Berufung zum Diakon nachzuspüren. Die eigenen Stärken und Kompetenzen in den Dienst Gottes und der Menschen zu stellen, betrachte er als große Bereicherung in seinem Leben. „Es gibt so viel in unserem Glauben zu entdecken und für Menschen fruchtbar zu machen.“ Dieser Faszination eines Glaubens der Menschen verändert und in die Tiefe Gottes führt möchte er sich ganz hingeben.

Ralf Köhler (55) stammt aus der Pfarrei Mariä Himmelfahrt in Memmingen und ist seit 2007 mit seiner Frau Ulrike verheiratet. Eine prägende Erfahrung in seiner Jugend war für Köhler die Gemeindemission durch Patres der Hünfelder Oblaten. So entschied er sich nach dem Fachabitur in den Orden einzutreten, den er aber noch während seines Theologiestudiums wieder verließ. Mit dem Diplom in der Tasche zog es ihn zurück in die Heimat, wo er fortan als Religionslehrer an beruflichen Schulen tätig war. Schnell fühlte er sich in seiner Heimatpfarrei wieder wie Zuhause, übernahm den Lektoren- und Kommunionhelferdienst und engagierte sich nach seiner Zeit als Kirchenpfleger in der Notfallseelsorge. „Dieser Dienst an den Menschen in ihren verschiedenen Trauer- und Notsituationen erfüllt mich sehr. Insofern glaube ich tatsächlich, dass der Dienst des Diakons, wenn er nah bei den Menschen ist, ein starkes Zeichen für die Kirche sein kann.“ Als Religionslehrer und Notfallseelsorger bereits auf diakonischen Feldern unterwegs, entschloss er sich also für die Ausbildung zum Ständigen Diakon. „Viele Erfahrungen und Begegnungen, auch in den Praktika, ermutigen mich, diesen Schritt weiterzugehen“, blickt er zuversichtlich auf die Zeit nach seiner Weihe.

Werner Lohner (56) aus der Pfarrei St. Martin in Gundelfingen ist verheiratet und Vater von zwei erwachsenen Kindern. Hauptberuflich ist er Diplom-Ingenieur für Technische Informatik (DH) und arbeitet in der IT einer großen Metallbaufirma. Grundgelegt wurde sein Glaubensleben schon in frühester Kindheit im Elternhaus: „So gehörte nicht nur der Gottesdienst zum Sonntag, auch das Engagement für die Pfarrei vor Ort war bei uns in einer gewissen Weise normal.“  Neben dem kirchlichen Engagement als Ministrant, Kolpingvorsitzender und Pfarrgemeinderat waren für ihn auch die vierzehn Jahre als Stadtrat und Fraktionsvorsitzender im Gundelfinger Kommunalparlament prägend. Der Dienst für die Menschen rückte mehr und mehr in sein Bewusstsein und trieb ihn im positiven Sinne um. „Und so wuchs in mir immer stärker der Gedanke, mich als Diakon noch mehr in den Dienst der Gemeinde zu stellen.“ Wissen zu vertiefen und Neues zu lernen entpuppte sich als Herausforderung, lagen das Studium und die letzte Prüfung doch lange zurück. Auf seine Ausbildungszeit blickt er dennoch dankbar: „In dieser Zeit waren vor allem die Praktika für mich eine Möglichkeit mit den Menschen und ihren Fragen zu Gott und der Welt ins Gespräch zu kommen.“

 

Bereits am 4. Oktober wurde in der Klosterkirche von St. Ottilien mit Bruder Lazarus Bartl OSB ein vierter Kandidat aus demselben Diakonatskurs ebenfalls von Bischof Dr. Bertram Meier zum Diakon geweiht.

Br. Lazarus Bartl OSB (46) gehört der Gemeinschaft der Missionsbenediktiner von Sankt Ottilien an. Als Florian Bartl zusammen mit einer jüngeren Schwester in Andechs aufgewachsen kam er als Ministrant schon in frühester Kindheit mit dem Glauben in Berührung. So betätigte Bartl sich in seiner Heimatpfarrei später auch als Lektor, Kantor, Zeremoniar und Mitglied im Pfarrgemeinderat. Nach der Ausbildung zum Bürokaufmann arbeitete er mehr als zwanzig Jahre als Kundenbetreuer in einer Verlagsauslieferung. Über „Theologie im Fernkurs“ kam er mit dem Malteser Hilfsdienst in Kontakt, wo er sich viele Jahre ehrenamtlich als Ausbilder für Erste Hilfe, Einsatzsanitäter, Kriseninterventionshelfer und Kreisbeauftragter engagierte. „Besonders die Arbeit mit unterschiedlichsten Menschen, auch in schwierigen Situationen ihres Lebens, hat mich immer sehr erfüllt“, beschreibt der passionierte Sänger die ihn treibende Motivation. So führte ihn sein Lebensweg im Jahr 2018 schließlich in die Erzabtei Sankt Ottilien. Eine für ihn wichtige Aufgabe ist die Arbeit in der Krankenabteilung des Klosters: „Mein Dienst für die alten und kranken Mitbrüder reicht von der Hilfe bei der Körperpflege über Arztfahrten und medizinischer Hilfe bis hin zu gemeinsamen Beschäftigungen wie Kochen.“