Ostergruß von Herrn Diakon Hubert Seitle
Liebe Mitchristen von St. Ulrich und St. Luzia,
liebe Leserinnen und Leser unseres „Pfarr-INFO“!
Palmsonntag - das ist der Beginn der Heiligen Woche, das ist ein
Aufleuchten der Sonne im Dunkel der Sorge und der Angst. Jesus kam in die Stadt Jerusalem, und die Menschen haben ihn verehrt wie einen König. Aber er kam nicht als Herrscher, er kam, um an der Seite derer seinen Weg zu gehen, die in Not, Armut, Krankheit und in Ängsten und Zweifeln gefangen waren.
Seine Herrschaft war die Freiheit im Vertrauen auf seinen Vater im Himmel. Jesus Christus lädt uns ein, seinen Weg mitzugehen – es ist auch unser Weg in die Freiheit, unser Weg des Glaubens, der Hoffnung und der Liebe.
Die Palmzweige, die wir segnen, wollen uns Zeichen sein und daran erinnern: Jesus ist der König, der gekommen ist, um den Menschen Gottes Güte und
Menschenfreundlichkeit begreiflich zu machen. Wenn diese Palmzweige in unseren Häusern und Wohnungen das Kreuz schmücken, sagen sie uns: Wir dürfen auf Jesus schauen, wir dürfen im Glauben an seine Nähe Mut und Trost finden im Dunkel des Lebens. Wir treten ein in die Heilige Woche.
Wir gehen mit Jesus – betend und in Gedanken – den Weg weiter vom Abendmahl, über seine Verurteilung bis hin zum Tod am Kreuz. Soweit ist es ein geschichtliches Ereignis, das sich vor 2000 Jahren in Jerusalem ereignet hat. Davon schreiben und berichten die Schriftsteller der damaligen Zeit. Davon schreiben besonders die Verfasser der vier Evangelien, die dem Bericht vom Kreuzweg und vom Sterben Jesu am Kreuz viel Platz einräumen. Wie wir andere geschichtliche Berichte annehmen, so müssen wir – ob gläubig oder ungläubig – auch den Tod Jesu am Kreuz als geschichtliches Ereignis annehmen. Anders verhält es sich mit dem, was sich dann ereignet.
Niemand hat die Auferstehung Jesu beobachtet. Niemand war unmittelbar Zeuge davon, wie sich die Auferstehung abgespielt hat. Und doch verbreitet die Bibel die Botschaft von der Auferstehung Jesu. Die Bibel berichtet davon, dass die Apostel zum Glauben an die Auferstehung gelangt sind und diese Botschaft wird von der Kirche von den Anfängen an bis heute verkündet. So können wir nicht sagen: Ich weiß, dass Jesus auferstanden ist. Wir können nur glaubend bekennen: Ich glaube an die Auferstehung.
Jesu Auferstehung als Beginn von etwas Neuem. Für uns ist Auferstehung auch die Sehnsucht mehr zu erleben, Träume zu haben und unsterblich zu sein. Das macht es so sinnvoll, an die Auferstehung Jesu und an unsere Auferstehung zu glauben.
Der Weg unseres Glaubens gibt uns in diesen Tagen auch Hoffnung.
Mit der Feier von Tod und Auferstehung Jesu feiern wir das Fundament und die Mitte des christlichen Glaubens. Er ist die Sonne der Liebe Gottes, die uns allen leuchtet. Am Ostermorgen in der aufgehenden Sonne, das Jahr über, im Licht der Osterkerze. Lassen wir es leuchten bis in die dunklen Ecken des Lebens.
Gesegnete Kar- und Ostertage wünscht Ihnen
Hubert Seitle, Diakon, mit allen unseren Seelsorgern