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Papst Johannes Paul II. wird selig gesprochen

Die Augsburger Domsingknaben mit Papst Johannes Paul II. und Bischof Josef Stimpfle im März 1980 in Rom. Im Mai 1987 besuchte Papst Johannes Paul II. Augsburg und feierte unter anderem einen Gottesdienst im Mariendom. Foto: Anton Fuchs
Die Augsburger Domsingknaben mit Papst Johannes Paul II. und Bischof Josef Stimpfle im März 1980 in Rom. Im Mai 1987 besuchte Papst Johannes Paul II. Augsburg und feierte unter anderem einen Gottesdienst im Mariendom. Foto: Anton Fuchs, © Anton Fuchs
14.01.2011

Rom (pba). Papst Johannes Paul II. (1920-2005) wird am 1. Mai in Rom selig gesprochen. Das teilte der Vatikan an diesem Freitag mit. Papst Benedikt XVI., der direkte Nachfolger Johannes Pauls, hatte schon kurz nach seiner Wahl die Wartefrist für die Aufnahme des Verfahrens von den eigentlich üblichen fünf Jahren auf nur drei Monate verkürzt. An diesem Freitag nun hat der Papst auch ein Wunder anerkannt, das der Fürsprache Johannes Pauls zuzuschreiben ist.

„Dieses Dekret über die wundersame Heilung der Ordensfrau Marie Simon Pierre Normand wird am meisten Resonanz haben in der Kirche und in der Welt“, sagte der Präfekt der Vatikan-Kongregation für Selig- und Heiligsprechungen, Kardinal Angelo Amato. „Das Wunder geschah einige Monate nach dem Tod des großen Papstes. Das Dekret öffnet nun den Weg zur Seligsprechung, die hier in Rom erfolgen wird – am 1. Mai, dem ersten Sonntag nach Ostern, dem Fest der Göttlichen Barmherzigkeit.“

Dieses Fest hatte der verstorbene Papst selbst eingeführt, bei der Heiligsprechung der von ihm besonders verehrten polnischen Mystikerin und Ordensfrau Faustina Kowalska (1905-38) im „Heiligen Jahr“ 2000. Mehr noch: Am Vorabend dieses Festes war Johannes Paul im April 2005 verstorben.

„Man muss sofort dazusagen, dass es bei diesem Prozess zwei Vereinfachungen gab“, erläutert Kardinal Amato: „Die eine war die päpstliche Dispens von der eigentlich geltenden Fünf-Jahres-Frist für die Aufnahme des Verfahrens, und die zweite war es, diesem Verfahren Priorität zu geben, so dass es nicht auf die Warteliste rutschte. Was allerdings die Genauigkeit und Strenge der Prozeduren betrifft: Da wurde kein Auge zugedrückt. Das Verfahren wurde durchgeführt wie alle anderen, mit allen Schritten, die von den Normen der Heiligen-Kongregation vorgeschrieben sind. Man kann sogar sagen, dass das Verfahren ganz besonders genau geführt worden ist, um wirklich jeden Zweifel zu zerstreuen und jede Schwierigkeit zu überwinden.“

„Die Krankheit - Parkinson - war 2001 vom behandelnden Arzt von Schwester Marie Simon Pierre und auch weiteren Spezialisten diagnostiziert worden“, so Kardinal Amato. „Die Schwester erhielt entsprechende Behandlung, was zumindest ihre Schmerzen dämpfte. Auf die Nachricht vom Tod von Papst Wojtyla, der ja unter dem gleichen Morbus Parkinson gelitten hatte, begannen Schwester Marie und ihre Mitschwestern den verstorbenen Papst um eine Heilung anzurufen. Am 2. Juni 2005 teilt die Ordensfrau ihrer Superiorin mit, dass sie von ihrer Arbeit befreit werden will; sie ist erschöpft und zermürbt von den Schmerzen. Aber die Superiorin ermuntert sie, doch auf die Fürsprache von Johannes Paul II. zu vertrauen. Daraufhin hat die Schwester eine ruhige Nacht – und fühlt sich am nächsten Morgen beim Aufstehen geheilt. Die Schmerzen sind weg, und auch alle Symptome von Parkinson. Es ist der 3. Juni 2005, Fest des Heiligsten Herzens Jesu. Sie bricht sofort ihre Behandlung ab und geht zum Arzt, der nicht anders kann, als ihre Heilung festzustellen.“