Pfarrer i.R. BGR Dr. Adalbert Mayer verstorben

Der Ruhestandsgeistliche und langjährige Pfarrer von Wessobrunn Dr. Adalbert Mayer ist am Mittwoch, 26. April im Alter von 88 Jahren verstorben. Er wurde am 11. Mai 1934 in Dinkelscherben geboren und am 22. Juli 1962 zum Priester geweiht. Bischof Bertram würdigt den Verstorbenen als einen Menschen, der Herz und Verstand miteinander verbinden konnte.
In seiner Würdigung betonte Bischof Bertram: „Neben Theologie hat sich Adalbert Mayer besonders dem Studium des Kirchenrechts gewidmet. Ihm ist es gelungen, Pastoral und Recht, Hirn und Herz miteinander in Verbindung zu bringen und in seinem Wirken zu zeigen, dass Gerechtigkeit und Barmherzigkeit für einen Seelsorger ein Paar sein müssen.“ Jahrzehntelang habe er in Wessobrunn arbeiten können, wo er einerseits auf das Erbe des Herzogs Tassilo III. von Bayern traf, und andererseits mit der ihm anvertrauten Gemeinde die „Mutter der schönen Lieben“ verehren konnte. „Auch vom berühmten Wessobrunner Gebet ließ er seine Frömmigkeit inspirieren. Der Herr belohne ihm sein vielfältiges Wirken.“, so der Bischof.
Im Anschluss an die Schulzeit entschied sich Adalbert Mayer für eine Priesterausbildung im Herzoglichen Georgianum in München und wurde in der dortigen Universitätskirche St. Ludwig 1962 für das Bistum Augsburg zum Priester geweiht. Anschließend wirkte er für zwei Jahre als Kaplan an der Augsburger Moritzkirche, bis er für ein aufbauendes Kirchenrechtsstudium freigestellt wurde. 1974 promovierte er am Kanonistischen Institut der Universität München zum Thema Messstipendien. Nach dem Erwerb des Doktortitels wurde ihm 1981 eine Professur für Kirchenrecht an der Philosophisch-Theologischen Hochschule der Salesianer in Benediktbeuern anvertraut, die er bis zu seiner Emeritierung zum Sommersemester 2002 innehatte.
Parallel zu seiner akademischen Laufbahn wurde Adalbert Mayer 1972 durch Bischof Dr. Josef Stimpfle zum Pfarrvikar und 1986 schließlich zum Pfarrer von Wessobrunn ernannt. Insgesamt wirkte er dort für 35 Jahre. Die Wiedererrichtung der Wessobrunner Marienbruderschaft „Mutter der schönen Liebe“ war ihm dabei ein Herzensanliegen. Die enge Verbindung zu seinem Hauptwirkungsort den er auch durch neue Forschungs- und Heimatliteratur den Mitbürgern erschloss, machte sich auch dadurch bemerkbar, dass er bereits 1984 zum Ehrenbürger der Gemeinde ernannt wurde. Im vergangenen Jahr konnte er noch sein 60-jähriges Priesterjubiläum begehen.
Auch abseits des Altars trat Pfarrer Mayer als Geistlicher auf, so etwa als Darsteller eines Priesters in der ARD-Serie „Um Himmels Willen“ sowie im Film „So weit die Füße tragen“. Auch danach stand er Medienschaffenden gerne zur Seite, wenn es die Darstellung von Kirche und Geistlichkeit im Film ging. In seiner Freizeit bereiste er darüber hinaus auch bekannte Pilgerorte und beschäftigte sich mit kirchengeschichtlichen Themen.
Nach seinem Eintritt in den Ruhestand 2007 war er in Weilheim wohnhaft, wo er seit 2008 auch priesterliche Dienste verrichtete und das dortige Seelsorgeteam nach Kräften unterstützte. Am 26. April, dem Mittwoch der 3. Osterwoche, ist er schließlich verstorben.
Das Requiem findet am Samstag, den 6. Mai 2023 um 10.00 Uhr in der Pfarrkirche St. Johannes Baptist in Wessobrunn statt. Anschließend ist die Beerdigung auf dem Friedhof in Wessobrunn. Der Sterberosenkranz ist am Freitag, den 5. Mai um 18.45 Uhr in der Pfarrkirche St. Johannes Baptist in Wessobrunn und um 19.15 Uhr in der Pfarrkirche St. Anna in Birkland.
Der Herr vergelte ihm seine treuen Dienste. Wir bitten um das Gebet für den Verstorbenen.