Pfarrer i.R. Georg Albrecht verstorben

Der langjährige Pfarrer von Heimenkirch (Dekanat Lindau) Georg Albrecht ist am Dienstag, 8. August im Alter von 86 Jahren verstorben. Er wurde am 17. März 1937 in Probstried geboren und am 26. Mai 1963 zum Priester geweiht. Bischof Dr. Bertram Meier würdigt den Verstorbenen als einen passionierten Seelsorger, der als guter Hirte den Menschen nahe sein wollte.
Konkret drückte es Bischof Bertram folgendermaßen aus: „Mit Georg Albrecht verliert die Diözese Augsburg einen passionierten Seelsorger, der sich sein Leben lang zum Ziel gesetzt hat, den Menschen als guter Hirte nahe zu sein. Er hat er sich in den 60 Jahren seines priesterlichen Dienstes stets als Helfer beim Aufbau der Kirche Gottes verstanden.“ Noch im Juli sei er ihm als Mitglied der Ulrichsbruderschaft persönlich in Wangen begegnet. Dort war Pfr. Albrecht seit vielen Jahren Mitglied. „Möge er auf die Fürsprache des hl. Ulrich den Lohn für seinen treuen Hirtendienst erhalten.“, so der Bischof.
Ein Blick auf sein Leben: Bereits mit 14 Jahren entschied sich Georg Albrecht für den Priesterberuf und gegen die Übernahme des elterlichen Hofes. Nach dem Besuch der Spätberufenenschule in Hirschberg bei Weilheim machte er in Haßfurt sein Abitur. Anschließend studierte er bis 1963 in Dillingen Theologie und wurde am 26. Mai 1963 während der Sedisvakanz von Weihbischof Dr. Josef Zimmermann zum Priester geweiht. Den späteren Bischof Stimpfle hatte er bereits im Seminar in der Position des Subregens‘ kennengelernt. Als Primizspruch wählte er einen Vers aus dem Johannesevangelium: „Wie mich der Vater gesandt hat, so sende ich euch.“ (Joh 20, 21) Nach seiner Priesterweihe wurde er als Kaplan in Königsbrunn eingesetzt. Von 1964 bis 1967 wirkte er als Kaplan dann in Augsburg-Hl. Geist. Anschließend war er Benefiziumsvikar in Mindelheim. Am 1. September 1969 trat er dann seine langjährige Pfarrstelle in Heimenkirch an, die er bis zu seiner Emeritierung im Jahr 2006 für 37 Jahre innehatte. Während dieser Zeit stieß er zahlreiche Renovierungs- und Umbaumaßnahmen an der Pfarrkirche St. Margareta und dem Friedhof an, und sorgte für einen Neubau von Kindergarten und Pfarrheim. Dabei war er sich nie zu schade dafür auch selbst Hand anzulegen. Zu seinem Abschied aus seiner zweiten Heimat, die er auch als seinen Wohlfühlort bezeichnete, fand er recht humorige Worte: „Jeder Bauer muss wissen, wann für ihn die Zeit gekommen ist, seinen Hof zu übergeben. Genauso muss auch ein Pfarrer wissen, wann er seine Pfarrgemeinde abzugeben hat.“
Im Ruhestand zog es ihn mit seiner Pfarrhausfrau in das Haus seiner Eltern nach Obergünzburg, wo er sich weiterhin nach Kräften in die Arbeit vor Ort einbrachte. Sich selbst betitelte er dabei als „Reservist“, der sich auch im Ruhestand durch seine Meinung bestimmend und präsent in Diskurse einzubringen wusste. 2013 beging er sein Goldenes Priesterjubiläum. Im Jahr 2015 gewann er als Mitglied der Kolpingfamilie Obergünzburg in der Einzelwertung bei einer Schafskopfmeisterschaft. Bei den aktiven Senioren der Gemeinde wirkte er ebenfalls bei zahlreichen, auch baulichen Projekten mit. Häufig ging er theologische Themen auch auf historische Weise an und bezog sich dabei immer wieder auf das Zweite Vatikanische Konzil, von dem er sich besonders geprägt fühlte. Gerne beschäftigte er sich mit seinem Garten oder unternahm Tagesausflüge zu bekannten Kirchen und Klöstern. Für die Nachbarskinder schlüpfte er regelmäßig auch in sein Nikolauskostüm. Rege verfolgte er politische und gesellschaftliche Entwicklungen, nahm auch an den Diskussionen um den Synodalen Weg Anteil. Sein religiöses Leben war vor allem durch eine tiefe Kreuzesspiritualität geprägt. Auch die Beziehung zum hl. Ulrich war ihm wichtig. So hatte er Bischof Bertram auch auf die Wagener Ulrichsbruderschaft aufmerksam gemacht und dessen Aufnahme angeregt.
Am 8. August, dem Gedenktag des Ordensgründers Dominikus, ist er schließlich verstorben. Er möge nun in Analogie zur Tageslesung aus dem 1. Korintherbrief schauen, „was kein Ohr gehört hat, was kein Auge gesehen hat, was keinem Menschen in den Sinn gekommen ist“.
Der Sterberosenkranz wird am Freitag, 11. August, 19.15 Uhr in Obergünzburg gebetet. Das Requiem findet am darauffolgenden Samstag, 12. August um 10 Uhr in der Pfarrkirche St. Martin in Obergünzburg statt. Anschließend findet Pfr. Albrecht seine letzte Ruhe im Priestergrab auf dem dortigen Bergfriedhof. Konzelebranten werden gebeten violette Paramente mitzubringen.
Der Herr vergelte ihm seine treuen Dienste und schenke ihm die ewige Ruhe. Wir bitten um das Gebet für den Verstorbenen.