Ruhestandspriester P. Jan Bloch SSCC verstorben

Der Ordenspriester und langjährige Pfarrseelsorger im Bistum Augsburg P. Jan Bloch ist am Samstag, 12. August im Alter von 82 Jahren verstorben. Er wurde am 19. September 1940 im polnischen Przyjmy geboren und am 27. Juni 1965 zum Priester geweiht. Bischof Bertram würdigt den Verstorbenen als „echten Brückenbauer“ und fähigen Koordinator.
„Mit P. Jan Bloch verliert das Bistum Augsburg einen echten Brückenbauer“, betont der Bischof in seiner Würdigung des polnischen Seelsorgers. „Schon vor der Wende hat ihn seine Ordensgemeinschaft nach Deutschland geschickt, um hier bei uns im Bistum Augsburg an verschiedenen Orten zu wirken. Seine reiche Erfahrung, die ihn über seine polnische Heimat hinaus nach Wien, Rom und Jerusalem führte, half ihm dabei. Schon seit 1985 hatte ich eine enge Beziehung zu ihm – nicht zuletzt dadurch, dass P. Jan im Altenheim Vilgertshofen, wo ich einst mein Sozialpraktikum leistete, eine Primizfeier für die Senioren ausrichtete. In der Gemeinschaft seines Ordens galt er als Autorität, was sich auch dadurch niederschlug, dass P. Jan viele Jahre als Koordinator gefragt war, der seine Mitbrüder zusammenhielt und die Bande zum Bistum stärkte. Der Herr lohne ihm sein Wirken!“
Jan Bloch wuchs auf einem Bauernhof auf; sein Heimatdorf Przyjmy liegt in der Region Masowien etwa 100 Kilometer nordöstlich von der Landeshauptstadt Warschau entfernt. Als er 16 war, habe ihn eine Bemerkung des Pfarrers bei der Beerdigung seiner Großmutter zum ersten Mal darauf gebracht, Priester zu werden. Nach dem Abitur trat er zunächst in das Priesterseminar seiner Heimatdiözese Łomża ein, bevor er sich 1960 der Kongregation vom Heiligsten Herzen Jesu und Mariens anschloss, die in Deutschland landläufig auch als „Arnsteiner Patres“ bekannt ist. Im Januar 1965 legte er schließlich seine ewigen Gelübde ab und erhielt im darauffolgenden Juni durch Weihbischof Paweł Latusek die Priesterweihe in der Breslauer Michaelskirche.
Nach einem Kaplansjahr im niederschlesischen Starkówek begann er 1966 ein Studium der Bibelwissenschaften in Warschau, dem sich weitere Studienaufenthalte in Rom und Jerusalem anschlossen; vor allem sein Aufenthalt im Heiligen Land prägte ihn dabei nachdrücklich. 1974 promovierte er am Päpstlichen Bibelinstitut in Rom. Nach seiner Rückkehr aus Italien wirkte er zunächst zwei Jahre lang als Seelsorger im masurischen Gryźliny, bevor er 1976 von seinem Orden in die Wiener Pfarrei Breitenfeld versetzt wurde. Dort konnte er über eine bayerische Bekannte Kontakte zum damaligen Augsburger Bischof Josef Stimpfle knüpfen, der ihn und zwei weiteren Mitbrüder seines Ordens 1980 in das Bistum Augsburg holte. „Wir haben gespürt, wir sind willkommen“, erinnerte der polnische Geistliche sich Jahre später an die Ankunft in Deutschland. P. Jan war zunächst eineinhalb Jahre als Benefiziat in Wertingen tätig, bevor er fast sieben Jahre lang als Pfarrer von Stoffen (Dekanat Landsberg) wirkte. 1988 wurde die Leitung der Herz-Jesu-Sühnekirche in Wien der polnischen Provinz der Arnsteiner Patres übertragen, woraufhin P. Jan sechs Jahre lang die Leitung der dortigen Gemeinde übernahm. In dieser Zeit wurden unter seiner Regie unter anderem der Hochaltar sowie die Kirchenfenster nach Entwürfen des Künstlers Ernst Bauernfeind neu ausgestattet und gestaltet.
1994 wechselte P. Jan wieder in das Bistum Augsburg und kam nach Roßhaupten im Allgäu. In seinen zehn Jahren als Pfarrer dort konnte er unter anderem den aus dem 18. Jahrhundert stammenden Pfarrhof grundlegen sanieren lassen. Von 2004 bis zu seinem Eintritt in den Ruhestand 2011 war er anschließend als letzter Pfarrer der damals noch eigenständigen Pfarrei Christi Himmelfahrt in Kempten tätig. Auch aus dem Ruhestand heraus war P. Jan weiterhin als Seelsorger aktiv; so brachte er sich in den neun Jahren danach engagiert in den Pfarreiengemeinschaften Bliensbach und Eggenthal und Kempten-Ost ein. 2020 beendete er aus gesundheitlichen Gründen den aktiven Dienst im Bistum Augsburg. Während all seiner Jahre in Deutschland war P. Jan zudem Superior der Arnsteiner Patres in Bayern und bemühte sich stets um ein gutes Miteinander der Ordensgemeinschaft sowohl nach innen als auch mit den diözesanen Stellen nach außen. P. Jan Bloch war zuletzt in Kempten wohnhaft, wo er auch verstarb. Er wurde im Klosterfriedhof beim polnischen Ort Stary Wielisław begraben.
Der Herr vergelte ihm seine treuen Dienste. Wir bitten um das Gebet für den Verstorbenen.