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Nachruf

Pfarrer i.R. Reinhold Gumbiller verstorben

08.07.2024

Der Ruhestandsgeistliche und langjährige Pfarrer von Hohenwart Reinhold Gumbiller ist am Donnerstag, 5. Juli im Alter von 80 Jahren verstorben. Er wurde am 5. März 1944 in Waalhaupten geboren und am 27. Juni 1970 zum Priester geweiht. Bischof Dr. Bertram Meier würdigte den Verstorbenen als treuen, menschennahen und gottverbundenen Priester.

"Ein Priesterherz hat aufgehört zu schlagen. Mit Pfarrer Reinhold Gumbiller verliert die Diözese Augsburg einen Priester, der menschennah und gottverbunden war", betont Bischof Bertram in seiner Würdigung. "37 Jahre lang wirkte er mit langem Atem treu in Hohenwart, wo er auch seinen Ruhestand verbrachte. Neben verschiedenen Baumaßnahmen kümmerte er sich besonders um die Leute, die seiner Seelsorge anvertraut waren. Besonders verbunden war er den in Hohenwart wirkenden Ordensfrauen: den Mallersdorfer Schwestern, die er aufgrund von Personalmangel verabschieden musste, und den Dillinger Franziskanerinnen von Regens Wagner. Der Herr vergelte Pfarrer Gumbiller seinen Einsatz für das Reich Gottes!"

Ein Leben im Dienst für Pfarrei und Gläubige

Ein Rückblick auf Reinhold Gumbiller Leben: Nach der Schullaufbahn entschied sich der junge Ostallgäuer dazu, ins Priesterseminar einzutreten. Zum Abschluss des Studiums erhielt er in der Aufbruchsstimmung der Zeit nach dem 2. Vatikanischen Konzil aus den Händen von Bischof Josef Stimpfle am 27. Juni 1970 zusammen mit 21 Mitbrüdern in Dillingen die Priesterweihe. Kurz darauf wurde er als Aushilfspriester nach Waal geschickt. Am 1. Oktober 1970 übernahm er die Kaplansstelle in St. Pankratius in Augsburg. Knapp vier Jahre später wurde er Benefiziumsvikar in Weißenhorn. Seine erste und einzige Pfarrstelle erhielt er im September 1977, als er die Leitung der Pfarrei Hohenwart (Landkreis Pfaffenhofen) übernahm. Nach und nach kamen weitere Orte hinzu: Lindach/Eulenried, Weichenried und Deimhausen. 2006 wurden diese in der PG Hohenwart vereint. Die Gegend war stets sein Lebensmittelpunkt, seine zweite Heimat, die er auch nach seiner Zurruhesetzung im Jahr 2014 nicht verließ.

Während seiner aktiven Zeit wurde aus dem örtlichen Krankenhaus ein Seniorenzentrum, und ein neuer Kindergarten sowie ein Pfarrheim entstanden. Zahlreiche Renovierungen leitete Gumbiller ein. Ebenso begleiteten ihn während seiner Jahre in Hohenwart die Abberufung der Mallersdorfer Schwestern und der Rückgang der Anzahl der Dillinger Franziskanerinnen auf dem Klosterberg mit den damit sich abzeichnenden Veränderungen bei Regens Wagner.

Als Pfarrer im Ruhestand, als Beter immer aktiv

Auch im Ruhestand blieb er seiner vormaligen Pfarrstelle, die 2014 in der Pfarreiengemeinschaft Hohenwart/Tegernbach aufgehen sollte, treu. Nach Kräften half er weiterhin in der Seelsorge mit. Mitten in der Zeit der Coronapandemie konnte er 2020 dankbar auf 50 Jahre Priestertum zurückblicken, wenngleich keine große Feier stattfinden möglich war. Auch im Ruhestand hielt er engen Kontakt zu seinen Freunden, „seinen Ordensschwestern“ und auch seinem priesterlichen Nachfolger. Noch im hohen Alter erzählte er gerne von seiner aktiven Fußballerzeit sowie seiner Begeisterung für das Wandern und Fotografieren. Jahrelang hatte er sich als Spieler bei den Bayerischen Meisterschaften der Seelsorgerinnen und Seelsorger beteiligt. Generell war er für jeden Spaß zu haben, spürte mit zunehmendem Alter aber auch seine schwächer werdende Gesundheit.

Abschied von einem weltoffenen Seelsorger

Am 5. März konnte er noch seinen 80. Geburtstag feiern. In den frühen Morgenstunden des 5. Juli, der Nacht nach dem Ulrichsfest, ist er schließlich im Altenheim in Hohenwart verstorben. Dort hatte er die letzten drei Jahre gelebt. Für ihn möge sich nun erfüllen, was in der zweiten Lesung am Hochfest des Bistumspatrons zu hören war: „Sorgt als Hirten für die euch anvertraute Herde Gottes, nicht aus Zwang, sondern freiwillig, wie Gott es will; auch nicht aus Gewinnsucht, sondern aus Neigung. […] Wenn dann der oberste Hirt erscheint, werdet ihr den nie verwelkenden Kranz der Herrlichkeit empfangen.“ (1 Petr 5,2.4)

Der Rosenkranz wird am Mittwoch, 10. Juli, um 19 Uhr in der Marktkirche Hohenwart gebetet. Tags darauf findet am 11. Juli um 14.30 Uhr das Requiem in der Pfarrkirche St. Georg (Hohenwart-Klosterberg) statt. Anschließend wird Pfr. Gumbiller auf dem örtlichen Friedhof beigesetzt. Priester, die konzelebrieren möchten, mögen bitte Albe und violette Kasel mitbringen.

Der Herr vergelte ihm seine treuen Dienste und schenke ihm die ewige Ruhe. Wir bitten um das Gebet für den Verstorbenen.