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Wichtiges
Ulrichsjubiläum

Pilgerfahrt zur nördlichsten Ulrichskirche

13.11.2023

Zur nördlichstgelegenen Ulrichskirche in Deutschland, nach St. Peter Ording, ging es an diesem Wochenende für eine Pilgergruppe rund um Bischof Dr. Bertram Meier und Diakon Andreas Martin, Leiter der Pilgerstelle im Bistum Augsburg. Ganz im Zeichen des Ulrichsjubiläums erkundeten sie die dem Augsburger Diözesanpatron geweihte Kirche, spürten dem Weltnaturerbe Wattenmeer nach und ließen die höchste Kirchendichte Deutschlands auf sich wirken.     

„Höre, nimm an, erfülle. Das ist es, was der Heilige Ulrich in seiner Zeit getan hat. Das ist es, was ich auch in Augsburg bei unserem Jubiläum wünsche“, begrüßte Bischof Bertram die 25 Frauen und Männer der Reisegruppe beim Eröffnungsgottesdienst in der evangelischen Kirche St. Nikolai. „Bewusst habe ich das Jubiläumsjahr unter das Motto gestellt: Mit dem Ohr des Herzens hören. Werden wir aufmerksam auch auf die leisen Töne des Lebens. Wenn wir das annehmen, aufnehmen und zu erfüllen wagen, dann glaube ich kann das Jubiläumsjahr von Augsburg tiefe Wurzeln in uns hinterlassen und auch Kreise ziehen bis in den hohen Norden“, griff Bischof Bertram in seiner Predigt einen Dreiklang aus der Benediktinischen Regel auf. Freudig begrüßt wurde die Augsburger Pilgergruppe bereits zu Beginn des Gottesdienstes. So hieß der ehemalige Augsburger Wallfahrtsseelsorger und jetzige Generalvikar des Erzbistums Hamburg, Pater Sascha-Philipp Geisler SAC, die Gruppe rund um Bischof Bertram im hohen Norden herzlich willkommen: „Es ist für mich eine große Freude nach langer Zeit einmal wieder ‚Augsburger‘ sehen und begrüßen zu dürfen“, so Geißler, der neben Domprobst Berthold Bonekamp-Kerkhoff, Pfarrer Germain Gouén und Pfarrvikar Dirk Peters den Gottesdienst mitfeierte.

Bunte Glasfenster eines schwäbischen Künstlers aus Ottobeuren zieren das Innere der Ulrichskirche in St. Peter Ording.
Bunte Glasfenster eines schwäbischen Künstlers aus Ottobeuren zieren das Innere der Ulrichskirche in St. Peter Ording.

Beeindruckt zeigten sich die 25 Frauen und Männer von der Katholischen Kirche St. Ulrich, deren Besichtigung als ein Höhepunkt der Reise auf dem Programm stand. Der Kirchenbau, der nach seiner Erweiterung im Jahr 1979 durch den damaligen Augsburger Bischof Dr. Josef Stimpfle geweiht wurde, wird durch eine Besonderheit in seinem Inneren geziert. So werden in Buntglasfenstern, die der Allgäuer Künstler Erich Schickling aus der Nähe Ottobeurens geschaffen hat, Szenen aus dem Alten und Neuen Testament eindrucksvoll dargestellt. Pastoralreferent der Gemeinde, Michael Wrage, erschloss der Pilgergruppe die Glasfenster katechetisch und theologisch. Nach einer Führung durch den berühmten Urlaubsort St. Peter Ording standen weitere Kirchenbesichtigungen auf dem Programm. Neben der ältesten Kirche im Ort, St. Peter, wurde die älteste Kirche auf Eiderstedt, St. Magnus im nahegelegenen Tating, besichtigt.  

Die Einzigartigkeit der Nordsee wurde den Augsburger Pilgerinnen und Pilgern im Nationalpark-Haus vor Augen geführt. So referierte die Leiterin des Nationalpark-Hauses, Biologin Finnja Rohwedder, über den Lebensraum Wattenmeer und sensibilisierte in ihren Ausführungen zur Bewahrung der Schöpfung. Um die religiöse Vielfalt ging es schließlich im rund 45 km entfernten Friedrichstadt, ein malerischer Ort mit holländischem Flair. „Friedrichstadt ist eine Stadt der Toleranz“, ließ der Stadtführer die Gruppe im Rahmen der Besichtigung wissen. Denn Remonstranten, Mennoniten, Protestanten, Katholiken, Juden, Quäker und noch viele weitere Glaubensgemeinschaften hätten hier eine Heimat gefunden. Die Toleranz sei aus der Vielfalt entstanden, betonte der Stadtführer.

Den Abschlussgottesdienst feierte die Reisegruppe in der katholischen Kirche St. Knud.
Den Abschlussgottesdienst feierte die Reisegruppe in der katholischen Kirche St. Knud.

Den Abschlussgottesdienst der Wallfahrt feierte Bischof Bertram zusammen mit den Pilgerinnen und Pilgern am Samstagabend. In der katholischen Kirche St. Knud legte er in seiner Predigt das Evangelium von den klugen und törichten Jungfrauen aus. „Die Lampe ist das Licht und das Öl ist die Liebe. Die Lampe und das Licht des Glaubens alleine genügen nicht. Es braucht auch das Öl der Liebe, damit wir in der Stunde, in der es dunkel in uns ist, immer wieder das Evangelium den Menschen anbieten“, so Bischof Bertram.

Die Pilgerfahrt nahm ihren Abschluss mit der gemeinsamen Abreise am Sonntagvormittag.  

 

  

 

Kirche St. Ulrich in St. Peter Ording:

Die katholische Kirche St. Ulrich in St. Peter-Ording wurde am 27. Oktober 1957 eingeweiht. Nach einer mehrjährigen Planung erhielt sie 1977 ihre aktuelle Erweiterung und wurde zu Pfingsten 1979 in ihrer jetzigen Form durch den damaligen Bischof von Augsburg, Dr. Josef Stimpfle, wiedereröffnet. Als Zeichen tiefer Verbundenheit zur Diözese Augsburg steht im Eingangsbereich der Kirche eine Reproduktion der romanischen Ulrichstatue aus dem Augsburger Dom. Den Innenraum der Ulrichskirche zieren wunderschöne Glasfenster des schwäbischen Künstlers Erich Schickling aus Eggisried bei Ottobeuren.