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Beginn 1. November 2010 um 9 Uhr

Pontifikalamt zu Allerheiligen mit Weihbischof Dr. Dr. Anton Losinger und Domdekan Dr. Dietmar Bernt

27.10.2011

Augsburg (pba). An Allerheiligen, 1. November, hält Weihbischof Dr. Dr. Anton Losinger um 9 Uhr ein Pontifikalamt im Augsburger Mariendom. Die Predigt wird Domdekan Dr. Dietmar Bernt halten. Alle Gläubigen sind zur Mitfeier des Gottesdienstes eingeladen.

Allerheiligen und Allerseelen

Am Hochfest Allerheiligen wird nicht nur der offiziell selig oder heilig gesprochenen Menschen gedacht, sondern auch derer, die nicht heilig gesprochen wurden, denn Gott allein weiß um deren Heiligkeit. Die erste offizielle Heiligsprechung ist die des Bischofs Ulrich von Augsburg im Jahre 993 durch Papst Johannes XV. gewesen. Sein Gedenktag ist der 4. Juli.

In den ersten Jahrhunderten wuchs die Zahl der Heiligen derart an, dass die Feier jedes einzelnen Heiligen unmöglich wurde. Somit wurde ein gemeinsamer Termin zum Gedenken an alle Heiligen festgelegt. Seit dem 9. Jahrhundert wird das Fest Allerheiligen in der westlichen Kirche am 1. November gefeiert. In der östlichen Kirche findet sich bereits bei Johannes Chrysostomos im 4. Jahrhundert den „Herrentag aller Heiligen“.

Ursprünglich hatte ein solcher Gedenktag eine enge theologische Anbindung an das Osterfest, denn die Heiligen – vor allem die Märtyrer – folgten Christus, dem Erlöser auf seinem Weg nach. Im Irland des 8./9. Jahrhunderts wurde das Fest schließlich auf einen Termin des keltischen Kalenders – nämlich den Winteranfang – gelegt. Dadurch sollte verdeutlicht werden, dass die Heiligen durch die Gnade Gottes über das Dunkel gesiegt haben.

Später – im 11. Jahrhundert – beginnt sich in theologischer Ergänzung zum Fest Allerheiligen das Fest Allerseelen, das am 2. November gefeiert wird, vom französischen Benediktinerkloster Cluny aus zu verbreiten und zu etablieren. Dieses Fest geht auf Abt Odilo von Cluny (994-1048) zurück.

An diesem Tag gedenkt die Kirche jener Verstorbenen, die – zwar in der Gnade Gottes verstorben, aber noch nicht von allen Sündenstrafen befreit – sich in einem Reinigungszustand befinden und noch keine volle Gemeinschaft mit Gott erreicht haben, diese aber, auch durch fürbittendes Gebet, erlangen werden.

Mit den beiden Festen, Allerheiligen und Allerseelen, wird – nicht zuletzt durch die zeitliche Nähe – verdeutlicht, das Lebende und Verstorbene nach wie vor zusammengehören, eine Gemeinschaft von Heiligen, das heißt der durch die Taufe Geheiligten bilden. Am Hochfest Allerheiligen werden die Gräber gesegnet und in Andachten der Verstorben gedacht.