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Hoher Dom

Priesterweihe am 28. Juni in Augsburg: Bischof Konrad weiht drei Diakone

Felix Siefritz, Bernd Rochna und Christian Wolf (v.links). Sie werden am 28. Juni die Priesterweihe empfangen. Foto: Daniel Jäckel /pba.
Felix Siefritz, Bernd Rochna und Christian Wolf (v.links). Sie werden am 28. Juni die Priesterweihe empfangen. Foto: Daniel Jäckel /pba.
16.06.2015

Augsburg (pba). Bischof Dr. Konrad Zdarsa wird am Sonntag, 28. Juni, drei Diakone aus dem Bistum Augsburg zu Priestern weihen. In einem feierlichen Pontifikalgottesdienst um 14.30 Uhr im Hohen Dom zu Augsburg werden Bernd Rochna aus Westendorf, Felix Siefritz aus Hawangen und Christian Wolf aus Utting das Sakrament der Priesterweihe empfangen. Kurz vor der Priesterweihe haben wir mit den drei Weihekandidaten gesprochen: über ihre Entscheidung, Priester zu werden, ihre persönlichen Erfahrungen mit der Kirche, die Bedeutung ihres Primizspruchs und die zukünftigen Aufgaben in der Pfarrei.

Bernd Rochna (35)

Heimatpfarrei: Pfarrei St. Georg, Westendorf
Schulbildung: Städtische Berufsoberschule Augsburg
Berufsausbildung: Eisenbahner im Betriebsdienst (Triebfahrzeugführer)
Berufstätigkeit: Lokführer bei der S-Bahn München; Zusteller bei der Post
Studium: Katholische Theologie in Augsburg
zuvor: Studium in Politikwissenschaft, Ethik und Lehramt für Hauptschule in Frankfurt a.M. und Augsburg
Diakonatspraktikum (September 2012-Juli 2015): in St. Stephan Mindelheim
Primiz: 05.07.2015, 10.00 Uhr, Kirch-/Dorfplatz Westendorf
Primizspruch: „Denn wer nicht gegen uns ist, der ist für uns!“ (Mk 9,40)
Nachprimiz: 19.07.2015, 18.00 Uhr, St. Stephan, Mindelheim

Warum haben Sie sich dazu entschieden, den Beruf des Priesters zu ergreifen?
Den Wunsch, Priester zu werden, verspürte ich schon in der Kindheit. Im Laufe des Lebens wurde er immer wieder von anderen Aspekten überlagert, ohne jedoch zu erlöschen. Gott hat mich immer wieder durch sanfte Korrekturen auf den ursprünglichen Weg zurückgebracht, der nun auf einigen Umwegen zum Ziel geführt hat. Trotzdem bin ich für jede Erfahrung, die ich im Leben bisher sammeln durfte, sehr dankbar. Ich habe festgestellt, dass man diese alle gut in den seelsorgerlichen Dienst integrieren kann.

Welche persönlichen Erfahrungen mit der Kirche haben Sie geprägt?
Ich bin in die Kirche seit frühester Jugend hineingewachsen. Über den Dienst als Ministrant, Lektor und Pfarrgemeinderatsmitglied schließlich zum Diakon und dann Priester. Zudem habe ich erfahren, dass Kirche auch immer eine Heimat gibt, gerade in der Fremde. Sie stellt somit wirklich eine weltweite große Familie, die Familie Gottes, dar.

Was sind Ihre Wünsche, Hoffnungen und Ziele für Ihre kommende Arbeit in den Gemeinden des Bistums?
Dienst am Menschen zur Ehre Gottes, so verstehe ich meine Aufgabe. Gerade während meiner Zeit als Diakon habe ich erfahren dürfen, dass man Menschen in den unterschiedlichsten Lebenssituationen begleiten darf: In schönen und dunklen Momenten des Lebens an ihrer Seite sein und ihnen die Nähe Gottes vermitteln. Den Menschen und natürlich Gott darf man gerade als Priester nie aus dem Blick verlieren.

Ihr Primizspruch lautet: „Denn wer nicht gegen uns ist, der ist für uns." (Mk 9,40). Warum haben Sie diesen gewählt?
Dieser Satz ist als Reaktion Jesu auf die Beschwerde seiner Jünger zu lesen, jemand treibe im Namen Jesu Dämonen aus. Er zeigt für mich sehr schön, dass es ganz unterschiedliche Möglichkeiten gibt, Gott zu dienen und sich der Sache Jesu zu verschreiben. Auch innerhalb der Kirche ist zu beobachten, dass einige Strömungen einen Absolutheitsanspruch erheben und andere Formen der Frömmigkeit radikal ablehnen. Kirche lebt aber doch gerade durch die Vielfalt. Als Grundsatz sollte deshalb gelten: "Nicht gegeneinander, sondern miteinander."

Felix Siefritz (31):

Heimatpfarrei: Pfarrei St. Stephan, Hawangen
Schulbildung: Mittlere Reife ; Gesellenprüfung
Berufsausbildung: Uhrmacher
Berufstätigkeit: Uhrmacher
Studium: Katholische Theologie in Lantershofen
Diakonatspraktikum (September 2013-Juli 2015): PG Weilheim i.OB
Primiz: 05.07.2015, 9.30 Uhr, Mehrzweckhalle Hawangen
Primizspruch: „Die Freude am Herrn ist meine Stärke“ (nach Neh 8,10)
Nachprimiz: 12.07.2015, 19.00 Uhr, Mariae Himmelfahrt, Weilheim

Warum haben Sie sich dazu entschieden, den Beruf des Priesters zu ergreifen?
In meinem Elternhaus lebten meine Eltern mir einen authentischen und lebendigen Glauben vor. Dies und mein Ministrantendienst entzündeten in mir die Liebe zu Gott und zu seiner Kirche. Schon früh spürte ich den Ruf Christi in Seine Nachfolge. Im Laufe der Jahre – auch während meiner Berufszeit als Uhrmacher – wurde dieser immer stärker. Mit meiner Entscheidung zum Priesteramt antworte ich auf diesen Ruf nun voller Freude.

Welche persönlichen Erfahrungen mit der Kirche haben Sie geprägt?
Schon als kleiner Bub empfand ich die kirchlichen Feste und Gottesdienste in meinem Heimatdorf als sehr beeindruckend. Die Kirche wurde für mich von Anfang an ein Zuhause. Unsere Pfarrer – Patres der Benediktinerabtei Ottobeuren – erlebte ich allesamt als authentische Priester und Männer Gottes. Sie waren prägend durch ihr seelsorgerliches Handeln und ihre gelebte Gottesbeziehung.

Was sind Ihre Wünsche, Hoffnungen und Ziele für Ihre kommende Arbeit in den Gemeinden des Bistums?
Ich wünsche mir, dass ich die Menschen an den Orten, an die ich gesendet werde, für Christus begeistern und sie an sein Herz ziehen kann. So will ich mit Gottes Hilfe alles in meiner Kraft stehende tun, dass der Herr Glauben vorfindet, wenn Er wiederkommt.

Ihr Primizspruch lautet „die Freude am HERRN ist meine Stärke“ (nach Nehemia 8,10): Warum haben Sie diesen gewählt?
Ich bin von Haus aus ein glücklicher und zufriedener Mensch voller Lebensfreude. Der Grund für diese Freude ist mein Glaube und meine Beziehung zu Jesus Christus. Ich möchte damit zum Ausdruck bringen, dass unser christlicher Glaube ein frohmachender Glaube ist, dass wir einen Gott haben, der uns Freude schenkt.

Christian Wolf (35):
Heimatpfarrei: Pfarrei Mariä Heimsuchung, Utting am Ammersee
Schulbildung: Staatliche Fachoberschule Triesdorf
Berufsausbildung: Dipl.Ing. Landschaftsbau- /management, Freising
Studium: Katholische Theologie in Augsburg und Erfurt
Diakonatspraktikum (September 2011-Juli 2015): PG Neusäß und PG Dillingen
Primiz: 12.07.2015, 9.30 Uhr, Heilig Kreuz, Schondorf/Ammersee
Primizspruch: „Euch muss es zuerst um sein Reich und um seine Gerechtigkeit gehen, dann wird euch alles andere dazugegeben. Sorgt euch also nicht um morgen, denn der morgige Tag wird für sich selbst sorgen.“ (Mt 6, 33-34)
Nachprimizen: 19.07.2015, 10.30 Uhr, Pfarrkirche St. Thomas Morus, Neusäß und 26.07.2015, 10.00 Uhr, Basilika St. Peter, Dillingen

Warum haben Sie sich dazu entschieden, den Beruf des Priesters zu ergreifen?
Durch meine Ausbildung habe ich den „Überlebenskampf“ in der freien Wirtschaft unter den Bedingungen eines großen Konkurrenzdrucks kennengelernt. Ich habe gemerkt, dass diese Welt nicht die meine ist und mich viel mit Fragen nach dem tieferen Sinn hinter den Dingen auseinandergesetzt. Dabei habe ich mich auf meine „kirchlichen“ Wurzeln besinnt. Nach einem Gespräch mit meinem Heimatpfarrer bin ich zu den Infotagen ins Priesterseminar gefahren. Die Gespräche dort haben mich überzeugt, diesen Weg für mich auszuprobieren.

Welche persönlichen Erfahrungen mit der Kirche haben Sie geprägt?
Eine entscheidende Person auf meinem Weg war mein damaliger Heimatpfarrer. Er hat es verstanden, uns als junge Ministranten zu fördern und an den Glauben heranzuführen. Durch unterschiedlichste Dienste, vom Lektor über den Kommunionhelfer bis hin zum Zeremoniar, habe ich Schritt für Schritt in die Liturgie der Kirche hineingefunden. Letztlich waren es immer Menschen, die mich durch ihre Art, dem Evangelium ein Gesicht zu geben, fasziniert haben.

Was sind Ihre Wünsche, Hoffnungen und Ziele für Ihre kommende Arbeit in den Gemeinden des Bistums?
Die Zeiten, in der die Menschen wie von selbst den Weg zur Gemeinschaft der Kirche fanden, scheinen vorbei zu sein. Deshalb wird es in Zukunft noch wichtiger sein, mit den Menschen zu leben und ihren Alltag zu teilen. Mein Ziel, mein Wunsch und meine große Hoffnung sind deshalb, dass wir uns trauen, einander von unseren Erfahrungen mit Gott zu erzählen und uns gegenseitig im Glauben zu bestärken.

Ihr Primizspruch lautet „Euch muss es zuerst um sein Reich und um seine Gerechtigkeit gehen; dann wird euch alles andere dazugegeben. Sorgt euch also nicht um morgen; denn der morgige Tag wird für sich selbst sorgen.“ (Mt 6, 33-34): Warum haben Sie diesen gewählt?
Die Botschaft vom Reich Gottes und seiner Gerechtigkeit ist die zentrale Richtschnur der Verkündigung Jesu. Dieses Reich des Vaters für fragende und suchende Menschen offen zu halten, ist der Auftrag eines jeden Christen und somit auch die vordringlichste Aufgabe des Priesters.