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Sechs neue Mitarbeiterinnen hat Bischof Dr. Bertram an diesem Samstag in den pastoralen Dienst ausgesendet (Fotos: Maria Rösch / pba)
Sechs neue Mitarbeiterinnen hat Bischof Dr. Bertram an diesem Samstag in den pastoralen Dienst ausgesendet (Fotos: Maria Rösch / pba)
Seelsorge

Sechs pastorale Mitarbeiterinnen ausgesandt

27.09.2025

Augsburg (pba). Bischof Dr. Bertram Meier hat an diesem Samstag vier Pastoralreferentinnen und zwei Pfarrreferentinnen für den pastoralen Dienst im Bistum Augsburg beauftragt. In einem feierlichen Pontifikalamt im Augsburger Dom ermunterte er die Mitarbeiterinnen zu einer menschenzugewandten Pastoral, die den Kontakt zu Kirchenfernen sucht und die individuellen Fragen und Sorgen der Menschen achtsam wahrnimmt.  

In seiner Predigt griff Bischof Bertram das Leitwort der Aussendungsfeier, „Gesandt – getragen von Gottes Stärke“. Er stellte vor, was es bedeutet „gesandt“ und „getragen“ zu sein. So wies er zunächst auf den Sendungsauftrag Jesu aus dem gehörten Matthäusevangelium hin. „Obgleich er die göttliche Macht dazu gehabt hätte, allen zu helfen, wählt Jesus einen anderen Weg: Er sendet seine Jünger aus, damit auch sie in seinem Namen den Menschen zur Seite stehen“. Ganz konkret sollten die Menschen bereits zu Lebzeiten von der Liebe Gottes spüren, betonte der Bischof und bezeichnete die einzelnen Schlagworte von Jesu Sendungsauftrag als wegweisend für alle Mitarbeitenden im pastoralen Dienst.

Wie biblische Erzählung berichte, sei Jesus herumgezogen, habe die Menschen aktiv aufgesucht und nicht gewartet, bis sie zu ihm kämen. „Mich erinnert das an ein Bild des verstorbenen Papstes Franziskus, der oft von der ‚Kirche in Bewegung‘ sprach und die Gläubigen immer wieder dazu aufrief, die Menschen in ihren jeweiligen Lebenskontexten aufzusuchen und besonders die Benachteiligten, die Leute in der Peripherie im Blick zu haben.“ Im Sinne einer „Justierung der Prioritäten“ ermutigte er die neuen Mitarbeiterinnen deshalb, zwischen Gremiensitzungen und einer menschenzugewandten Pastoral die Schwerpunkte ihrer Arbeit gut im Blick zu behalten. „Wenn Kirche zukünftig noch stärker missionarisch-synodal sein soll, wie es viele fordern und auch bei der im letzten Jahr zu Ende gegangenen Bischofssynode formuliert wurde, muss sie noch mehr aus sich heraus gehen. Das heißt: neue Wege finden, Ideen entwickeln, den Kontakt auch zu Kirchenfernen suchen und nicht den Mut verlieren, wenn Gesprächsangebote abgelehnt werden oder Menschen abweisend reagieren.“

Für derartige Fälle und die anstehenden Herausforderungen in der seelsorglichen Arbeit sprach der Bischof den Kandidatinnen Mut zu. „Es wird Situationen geben, wo Sie müde werden und zu zweifeln beginnen.“ In diesen Momenten riet er ihnen, die Stille in einer Kapelle oder der Natur zu suchen und auf die Stimme Gottes zu hören. Also Vorbild für ihr Wirken im pastoralen Dienst erinnerte Bischof Bertram die Kandidatinnen an den Begründer der neuzeitlichen Caritas und Tagesheiligen, den hl. Vinzenz von Paul. „Sein Leitsatz war: ‚Liebe sei Tat!‘.“ Um diesen umzusetzen, habe er sich nicht nur gesandt, sondern zugleich von Gottes Stärke getragen gewusst, so Bischof Bertram.

Nach der Predigt wurden die Kandidatinnen einzeln mit dem Namen aufgerufen und traten danach im Halbkreis vor den Altar. Gemeinsam sprachen sie das Glaubensbekenntnis und gaben ihre Bereitschaftserklärung ab. Danach sprach Bischof Bertram den Segen über die Kandidatinnen aus und sandte sie auf Fürsprache des hl. Vinzenz von Paul in den pastoralen Dienst aus. Als äußeres Zeichen der kirchlichen Sendung überreichte er ihnen eine Bibel.

Die Aussendungsfeier wurde von einem Projektchor mit rund 30 Sängerinnen und Sängern unter der Leitung von Dr. Peter Frasch musikalisch begleitet. Seit fast zehn Jahren setzt der zusammengewürfelte Chor aus Geistlichen und Mitarbeitenden verschiedener Berufsgruppen der Diözese, das gewünschte musikalische Repertoire der Kandidatinnen und Kandidaten gesanglich um.

   

Eine Vorstellung der Kandidatinnen finden Sie in folgenden Kurzporträts.

  

Zu den pastoralen Berufen:

Pastoralreferent/-innen arbeiten als Theologen mit kirchlichem Auftrag in verschiedenen gesellschaftlichen Bereichen und übernehmen dort Aufgaben in der sogenannten Kategorialseelsorge, zum Beispiel in der Krankenhaus- und Gefängnisseelsorge sowie in den Bereichen Ehe- und Familienpastoral, Gemeindeentwicklung und Erwachsenenbildung. Teilweise werden Pastoralreferenten auch in Pfarrgemeinden eingesetzt. Voraussetzung für den Beruf des Pastoralreferenten ist ein Theologiestudium und die Teilnahme am Interessenten- und Bewerberkreis für Pastoralreferenten/-innen der Diözese Augsburg. Nach dem Studium ist die dreijährige Pastoralassistentenzeit zu absolvieren, die mit der zweiten Dienstprüfung endet.

Gemeindereferent/-innen arbeiten in der Regel selbstständig in einer Seelsorgeeinheit unter der Leitung eines Pfarrers und im Religionsunterricht an Grund-, Mittel- und Förderschulen. Im pastoralen Bereich sind sie zum Beispiel eingesetzt in der Kinder- und Jugendarbeit, der Sakramentenkatechese, der Erwachsenenbildung sowie in der Schulung und Begleitung von Ehrenamtlichen. Sie leiten und begleiten Glaubenskurse, moderieren Arbeits- und Gesprächskreise und vernetzen und koordinieren Anliegen von Gruppen und Einzelpersonen. Für die Ausbildung zum Gemeindereferenten sind ein religionspädagogisches Studium und die Teilnahme am Bewerberkreis für Gemeindereferenten/-innen der Diözese Augsburg Voraussetzung. Nach dem Studium und dem berufspraktischen (Halb-)Jahr schließt sich eine zweijährige Assistenzzeit in einer Seelsorgeeinheit und im Religionsunterricht an, die mit der zweiten Dienstprüfung abgeschlossen wird.

Pfarrreferent/-innen tragen in vielfältigen Aufgabenfeldern in Pfarreien und Pfarreiengemeinschaften zu einer lebendigen Seelsorge bei. Zu den pastoralen Aufgabengebieten gehören im Bereich der Verkündigung die
Tauf-, Erstkommunion- und Firmvorbereitung, Erwachsenenbildung, Glaubensseminare und Bibelarbeit. Im Bereich der Diakonie kümmern sich Pfarrreferent/-innen um den Aufbau und die Begleitung von Besuchsdiensten und die Seniorenarbeit. Zu ihren Aufgabengebieten im Bereich Liturgie gehören die Begleitung von Vorbereitungskreisen für Familien-, Kinder- und Jugendgottesdienste sowie Wortgottesfeiern. Voraussetzung für eine Anstellung als Pfarrreferent/-in ist der Studiengang „Pastoraltheologie“ des Würzburger Fernkurses. Begleitend zum Studium werden pastorale Praktika in der Heimatdiözese durchgeführt. Die zweijährige Berufseinführungszeit endet mit der zweiten Dienstprüfung.