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Wichtiges
Vatikanisches Dikasterium bestätigt

Seliger Max Josef Metzger wird in Diözesankalender aufgenommen

06.10.2025

Augsburg (pba). Das vatikanische Dikasterium für den Gottesdienst und die Sakramentenordnung hat die Einschreibung des seligen Max Josef Metzger in den Eigenkalender der Diözese Augsburg bestätigt. „Die liturgische Feier, als nicht gebotener Gedenktag, ist für den 17. April vorgesehen“, heißt es in einem jüngst an Bischof Dr. Bertram Meier gerichteten Schreiben aus dem Vatikan. Der Bischof zeigte sich hocherfreut über diese positive Nachricht aus Rom.

Bischof Bertram: „Ich bin den zuständigen Stellen im Vatikan dankbar, dass sie meiner Bitte entsprochen haben, den neuen Seligen Max Josef Metzger, der seine letzte Ruhestätte auf dem Gebiet unseres Bistums gefunden hat, in unseren Diözesankalender aufnehmen zu dürfen. Ich bin davon überzeugt, dass mit diesem Schritt seine Verehrung hierzulande gefördert und sein Vermächtnis als Priester, Pazifist und Märtyrer auch an die nächste Generation weitergegeben wird.“

Die zum Gedenktag gehörenden liturgischen Texte – Tagesgebet und geistliche Schriftlesung – werden den Pfarrgemeinden zeitnah zugesandt sowie im demnächst erscheinenden Liturgischen Direktorium für das Bistum Augsburg enthalten sein.

Biografisches

Max Josef Metzger wurde am 3. Februar 1887 im badischen Schopfheim bei Lörrach geboren und 1911 für das Erzbistum Freiburg zum Priester geweiht. Im Ersten Weltkrieg war er als Divisionspfarrer an der Front tätig; die dort gemachten Erfahrungen veranlassten ihn, sich dem radikalen Pazifismus zuzuwenden. Bereits ein Jahr nach Kriegsende gründete er vor diesem Hintergrund das der Friedensarbeit gewidmete Christkönigsinstitut, das sich seit 1928 in Meitingen im Bistum Augsburg befindet.

In vielen Dingen war Metzger seiner Zeit voraus. So war ihm schon vor den Umwälzungen des 2. Vatikanischen Konzils auch die Ökumene ein Herzensanliegen. Er gründete im Winter 1938/39 die ökumenische Bruderschaft „Una Sancta“, pflegte engen Kontakt mit Geistlichen verschiedenster Konfessionen und lud immer wieder zu ökumenischen Gesprächen ein.

Schon bald nach der nationalsozialistischen Machtübernahme geriet der Priester in das Visier der Gestapo, die ihn mehrmals aufgrund seiner Friedensarbeit und seiner christlichen Haltung inhaftierte. 1943 wurde er endgültig verhaftet, nachdem er einem schwedischen Bischof einen Brief über die erhoffte demokratische Neuordnung Deutschlands schickte und dieser abgefangen wurde. Nach einem Schauprozess, während dem er selber kaum zu Wort kam, wurde er 1944 als Hochverräter zum Tode verurteilt und am 17. April im Zuchthaus von Brandenburg-Görden durch das Fallbeil hingerichtet. Das Urteil wurde postum erst im Jahr 1997 aufgehoben.

Seine letzte Ruhestätte fand Metzger 1968, nach mehreren Umbettungen, auf dem Friedhof in Meitingen. Auf seinem Grabstein steht der Ausspruch: „Ich habe mein Leben Gott angeboten für den Frieden der Welt und die Einheit der Kirche.“

Am 17. November 2024 wurde der Priester Max Josef Metzger (1887-1944) im Freiburger Münster seliggesprochen.