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Diözesanmuseum St. Afra

Sonderausstellung "Das ist Gold wert" bietet kostbare Einblicke

04.12.2025

Nachdem die Besucherinnen und Besucher des Diözesanmuseums St. Afra in den vergangenen Wochen „schwarz sehen“ mussten, widmet sich die zweite Sonderausstellung in der Reihe „Farbe bekennen“ nun dem Thema „Das ist Gold wert“. Ab diesem Freitag steht bis zum 1. Februar 2026 das Goldene als Farbvarietät von Gelb im Mittelpunkt, das nicht nur mit der Sonne assoziiert wird und kostbar ist, sondern auch gute Laune hervorruft. Bei einem Presserundgang führte Kuratorin Melanie Thierbach Medienschaffende an diesem Donnerstag durch die Schau und machte neugierig auf eine facettenreiche Ausstellung, die auch die eine oder andere Überraschungen bereithält.

Die Ausstellung beleuchtet in vier Sektionen die Bedeutung von Gelb und Gold im sakralen Kontext.

1. Sonne, Mond und Sterne

Warum steht hier ausgerechnet die Bronzetür des Augsburger Domes im Mittelpunkt? Ein bräunliches glänzendes Metall ohne jeglichen Goldflimmer? Wir möchten die Besucherinnen und Besucher überraschen, denn manchmal liegt der Sinn im Verborgenen. Hier wird nicht nur das aufgeklärt, sondern auch erläutert, warum Monstranzen oft einen Strahlenkranz haben oder Jesus in Darstellungen seiner Geburt von Sonnenstrahlen umgeben ist.

 

2. Zur Höheren Ehre Gottes

Gold gilt als eines der wertvollsten Metalle der Erde. Wegen seiner Kostbarkeit, seiner Beständigkeit und seines Glanzes wurde es für all jene Gegenstände gewählt, die dazu dienten, Gott zu ehren. Zahlreiche Textstellen im Alten und Neuen Testament künden davon. Deshalb wurden liturgische Geräte vergoldet oder Gewänder mit Goldfaden gewebt. Zu bestimmten Zeiten wurden auch Bildhintergründe in Handschriften und Tafelbildern vergoldet. Die Ausstellung wirft einen Blick auf diese interessanten Aspekte.

 

3. Gelbe Gaben - Gold, Weihrauch und Myrrhe

Die bekannten Geschenke der drei Weisen aus dem Morgenland für den neugeborenen Jesus sind allesamt von gelber Farbe und sehr kostbar. In vielen Kulturen stehen diese Materialien im Zusammenhang mit kultischen Handlungen, so auch im Christentum. Wissbegierige können in dieser Sektion mehr über die reale und symbolische Bedeutung dieser Christus-Gaben erfahren. Sie werden im Matthäus-Evangelium  ausdrücklich als "Schätze" bezeichnet und haben alle die Farbe gelb.

 

4. Verräterisches Gelb – Heiliges Gold

Gelb wurde nicht nur mit positiven Aspekten verbunden. So wird Judas Iskariot, der Jesus verraten hat, seit gotischer Zeit mit einem gelben Gewand dargestellt. Gelb steht für Verrat und Geldgier, aber auch für die Stigmatisierung von Juden, die sich unter anderem darin zeigt, dass seit dem 15. Jahrhundert die Kleidung von Juden durch einen gelben Ring oder Fleck gekennzeichnet werden musste. Demgegenüber steht Gold als ein Sinnbild für die Ewigkeit und Allmacht Gottes für alles, was man als heilig erachtet hat. Aus diesem Grund wurden etwa Heiligenscheine oder Engelsflügel oft golden wiedergegeben.

Die Ausstellung richtet sich an alle Altersstufen. So gibt es spannende museumspädagogische Mitmachstationen, die nicht nur Spaß machen sollen, sondern dazu einladen sowohl Religion und Geschichte neu zu entdecken als auch Gold und Gelb in all seinen Erscheinungsformen zu erleben, und auch diesmal wieder von Dr. Veronika Jung entwickelt wurden. Kinder und Jugendliche zwischen 6 und 14 Jahren werden darüber hinaus vom Stern Stella und einem Mitmachheft von Station zu Station durch die Ausstellung begleitet, erklärt spielerisch Zusammenhänge und regt die eigene Kreativität an. So können nicht nur die jüngeren Gäste etwa ein eigenes Sternbild gestalten, Weihrauchduft riechen, ein Myrre-Puzzle machen und einen Bilderrahmen vergolden, den sie wie die kleinen Goldengel mit nach Hause nehmen dürfen. Erwachsenen wird das doch recht komplizierte Bildprogramm der Bronzetür mittels eines digitalen Spiels auf einfache Weise erschlossen.

 

Nächste Sonderausstellungen

Unter dem Titel „Eine weiße Weste haben“ rückt in der dritten Schau der Ausstellungsreihe (17. April bis 18. Juni 2026) die unbunte Farbe Weiß in den Mittelpunkt, zum Abschluss der Reihe (17. Juli bis 20. September 2026) die Farbe Rot.

 

Führungen

Im Rahmenprogramm gibt es eine Präsentation durch die Vergoldermeisterin Gertrud Menzel (25. Januar 2026), eine für Familien geeignete Kuratorenführung (1. Februar 2026), einen mittäglichen „Appetithappen“ (17. Dezember) sowie zwei Workshops für Kinder im Alter von 6 bis 12 Jahren (13. Dezember / 3. Januar 2026).

 

Öffnungszeiten

Dienstag – Samstag: 10.00-17.00 Uhr
Sonntag und Feiertage: 12.00-18.00 Uhr

Kontakt
Diözesanmuseum St. Afra
Kornhausgasse 3
86152 Augsburg
Telefon: 0821 3166-8833
E-Mail: museum.st.afra@bistum-augsburg.de

Alle Informationen rund um die Sonderausstellung gibt es auf den Seiten des Diözesanmuseums unter www.museum-st-afra.de.