Tag der Gottesdienstbeauftragten
Als "Dienerinnen und Diener des Wortes Gottes" hieß Bischof Bertram 243 Gottesdienstbeauftragte willkommen, die sich am Samstag, 25. Juni zu einem Begegnungstag in Augsburg eingefunden hatten. Organisiert wurde der Tag von der Abteilung Pastorale Grunddienste und Sakramentenpastoral in Zusammenarbeit mit dem Fachbereich Liturgie.
Die Leiterin des Seelsorgeamtes, Frau Angelika Maucher, wies bereits in ihrer Begrüßung auf das Ziel des Tages hin: Bestärkung, Information und Begegnung der Gottesdienstbeauftragten. In einem anschließenden Referat dankte Bischof Bertram den Gottesdienstbeauftragten für ihren Dienst und erinnerte sie an den besonderen Stellenwert des Wortes Gottes: Es gehe beim Wort Gottes nicht um ein bloß gedrucktes oder gesprochenes Wort, sondern um Jesus Christus selbst als das lebendige Wort Gottes an die Menschen. In jedem Gottesdienst begegneten und feierten wir Christus, der durch sein Wort in der Liturgie gegenwärtig werde und uns Menschen verwandele. Das gelte auch für die Wort-Gottes-Feier, die eine bevorzugte Gelegenheit der Begegnung mit Jesus Christus sei.
Der Bischof bat die Gottesdienstbeauftragten, den doppelten Ort der Wort-Gottes-Feier zu beachten. Grundsätzlich gehöre sie zu den zahlreichen verschiedenen Gottesdienstformen einer Gemeinde und solle wie die Tagzeitenliturgie und die Andachten im gottesdienstlichen Leben einer Pfarrgemeinde ihren festen Platz haben. Eine Sonderstellung nehme die Wort-Gottes-Feier jedoch ein, wenn sie am Sonntag an Stelle einer Eucharistie gefeiert wird. Denn der eigentliche Sonntagsgottesdienst der Gemeinde sei nach kirchlicher Tradition die Eucharistiefeier, in der die Christen den Tod und die Auferstehung Jesu feiern und schon jetzt „vorauskostend am endzeitlichen Mahl“ im Reich Gottes teilnehmen dürften. Zugleich betonte der Bischof: Wenn in einer Pfarrgemeinde am Sonntag keine Eucharistiefeier möglich sei, sollten sich die Gläubigen vor Ort zu einer Wort-Gottes-Feier versammeln, um Christus und einander nicht aus den Augen zu verlieren.
In der sich anschließenden Fragerunde hob der Bischof hervor, dass er die Entscheidung über die Kommunionspendung in einer Wort-Gottes-Feier den einzelnen Pfarrgemeinden überlassen möchte in der Erwartung, dass jene die theologischen und pastoralen Gründe für oder gegen die Kommunionspendung sorgfältig abwägen würden. Im Blick auf so manche Widerstände gegen die Einführung der Wort-Gottes-Feiern in den Gemeinden ermutigte der Bischof die Gottesdienstbeauftragten, unaufdringlich, aber beharrlich für diese Feierform in den Gremien ihrer Pfarrgemeinden zu werben.
Nach dem Austausch mit Bischof Bertram konnten sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Begegnungstages in 17 Workshops für ihren Dienst als Gottesdienstbeauftragte rüsten.
Höhepunkt des Tages war für die Gottesdienstbeauftragten die Wort-Gottes-Feier mit Bischof Bertram im Augsburger Dom. Ausgehend von dem Bild „Wort Gottes“ der Künstlerin Christine Klement erinnerte Bischof Bertram die Mitfeiernden daran, dass sich die Worte der Bibel zu „Goldworten“ im Leben der Gläubigen verwandeln und dort ihren Glanz entfalten möchten. Nötig seien dazu die Stille, um das Wort Gottes hören zu können, und der Mut, das gehörte Wort in die Tat umzusetzen. Im Anschluss an die Verkündigung der biblischen Botschaft wurde die Heilige Schrift mit Weihrauch und Leuchtern in einer Prozession durch den Dom getragen, und im sich anschließenden Lobpreis Christus als das lebendige Wort Gottes verehrt.
Für alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer war der Begegnungstag eine große Bereicherung: Sie waren ergriffen von der festlichen Wort-Gottes-Feier im Dom, viele freuten sich über die wertvollen Impulse, die sie in den Workshops erhalten hatten, besonders aber waren alle dankbar für die klaren und ermutigenden Worte ihres Diözesanbischofs.
