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Aus den Pfarreien

Ulrichskirche in Kleinreichertshofen renoviert

16.06.2024

„Was lange währt, wird endlich gut“: Getreu diesem Motto haben sich zahlreiche Gläubige aus Kleinreichertshofen (Lkr. Pfaffenhofen/Ilm) über den Abschluss der langjährigen Renovierungsmaßnahmen ihrer Ulrichskirche freuen können. Während des Festgottesdienstes beglückwünschte Bischof Dr. Bertram Meier die Mitfeiernden zu diesem wunderbaren Kleinod: „Wir haben allen Grund, Gott zu danken für den guten Abschluss langer Planungen und sicher oft mühsamer und überraschungsreicher Durchführung der Sanierung.“

Eine Kirche sei Ort der Gottesnähe, des Innehaltens, verbunden mit der Einladung, den Blick auf Gott zu richten. Der Bischof sagte wörtlich: „Wir brauchen solche Zeiten des Innehaltens und der Besinnung!“ Mit der Frage: „Was heißt es, heute zu Jesus Christus zu stehen und Stellung zu beziehen?“ legte er den Gläubigen drei Punkte ans Herz, die für den heiligen Ulrich und für uns heute entscheidend sind - und zwar „das Stehen zum Herrn“, „das Gehen mit dem Herrn“ und „das Knien vor dem Herrn“.

Zahlreiche Gläubige aus der Umgebung feierten den Gottesdienst im Freien mit. Foto: Viktoria Zäch (pba)
Zahlreiche Gläubige aus der Umgebung feierten den Gottesdienst im Freien mit. Foto: Viktoria Zäch (pba)

Das „Stehen vor dem Herrn“ meine ein Statement abzulegen. So wie die Gläubigen während des Gottesdienstes Zeugnis geben, seien alle immer wieder aufgefordert, zum Herrn zu stehen und auf seine Weisung zu vertrauen. Bischof Meier betonte: „Es kommt nicht nur auf die äußere Renovierung der Kirche an, sondern es braucht auch eine innere geistige Runderneuerung, die Maß nimmt am Herrn.“

Aus dem Stehen zum Herrn wird dann ein „Gehen mit dem Herrn“, führte der Bischof den zweiten Punkt aus. In der Lesung des heutigen Tages stellt Paulus im 2. Korintherbrief fest: „Als Glaubende gehen wir unseren Weg, nicht als Schauende“ (2 Kor 5,7). In unserem täglichen Umfeld, am Arbeitsplatz, in der Familie, in der Ausbildung gehen wir mit dem Herrn, bekräftigte Bischof Meier. Er sagte wörtlich: „Wir vertrauen darauf, dass der Himmel offen über uns bleibt“ und wünschte den Gläubigen: „Geben Sie niemals diese Hoffnung auf.“ So eine Kirche wie diese hier, ist eine „Tankstelle“, bei der man „Himmelssprit“ tanken kann – und das in allen Lebenslagen, egal ob bei Freude, Glück und Dank oder Trauer und Sorgen.

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Zahlreiche Gläubige kamen zum Gottesdienst mit Bischof Bertram Meier an der Ulrichskirche.

Beim letzten Element dem „Knien vor dem Herrn“, der Adoratio, stellte Meier die Frage: „Will ich alles selbst in die Hand nehmen?“ Anbetung bedeute eigentlich, den Herrn groß werden zu lassen, meinte der Bischof und appellierte: „Wir sollen alles tun, was wir tun können, aber wir dürfen alles in Gottes Hände legen und auf sein Wirken vertrauen.“

Bischof Bertram Meier schloss seine Ausführungen, die er frei gehalten hat, mit dem Wunsch: „Alle diese drei Punkte können Sie hier in der Kirche von Kleinreichertshofen und weit darüber hinaus tun. Wenn Sie in einer Krise stecken, beten Sie und legen die ‚verknotete‘ Situation dem Herrn in die Hände.“

Der Gottesdienst wurde bei strahlendem Sonnenschein im Freien gefeiert. (Foto: Viktoria Zäch /pba)
Der Gottesdienst wurde bei strahlendem Sonnenschein im Freien gefeiert. (Foto: Viktoria Zäch /pba)

Pfaffenhofens Stadtpfarrer Albert Miorin freute sich über den Besuch des Bischofs in den kleinen Ort, denn durch den Kirchenpatron bestehe eine enge Verbindung zum Bistumspatron, dessen 1100. Jahrestag seiner Bischofsweihe mit einem Jubiläumsjahr gefeiert wird. Pfarrer Martin Reichert konzelebrierte zusammen mit Domvikar Ulrich Müller den Gottesdienst. Viele Gläubige aus der Umgebung kamen und feierten den Gottesdienst mit, der hinter der Kirche unter freiem Himmel stattfand. Musikalischen Genuss lieferte das Bläserensemble „Brass á Noble“. 

Die Renovierung leitete fachmännisch und mit Herzblut Kirchenpfleger Stefan Stolz. Er dankte allen Handwerkern für die überaus tolle und unkomplizierte Zusammenarbeit. 

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Das Bläserensemble Brass à Noble.

Die Ulrichskirche in Kleinreichertshofen stammt in ihrer ursprünglichen Form aus dem 12./13. Jahrhundert. Die Sanierungsarbeiten umfassten neben der statischen Sanierung des Dachstuhlgewerkes, die sich als sehr aufwendig herausstellte, auch die Ausbesserung der Putzschäden und das Erneuern der Verblechung im Außenbereich. Die Ziffernblätter und Zeiger der Turmuhr wurden renoviert und die Außenfassade erhielt einen neuen Anstrich. Kirchenpfleger Stefan Stolz stellte seine Expertise und sein Verhandlungsgeschickt unter Beweis, sodass alle Arbeiten den veranschlagten Kostenrahmen nicht überschritten.