Menü
Wichtiges
Gremium der katholischen Laien stimmt künftiger Rätestruktur im Bistum zu (aus: Katholische SonntagsZeitung 3./4. November 2012 / Nr. 44, S. 13)

"Wir wachsen zusammen"

04.11.2012

AUGSBURG – Das Verhältnis des Diözesanrates zur Bistumsleitung hat sich nach Spannungen wegen des Pastoralplanes 2025 wieder in ein vertrauensvolles Miteinander gewandelt. Das ist bei der Sitzung des Diözesanrates am Freitag voriger Woche deutlich geworden. Das Gremium hielt in einem Initiativantrag fest, dass die künftige Rätestruktur in der Diözese „als gute Grundlage für die weitere Diskussion anzusehen“ ist.

Den Initiativantrag, der mit nur zwei Enthaltungen verabschiedet wurde, brachte Diözesanratsmitglied Herbert Veh ein. Vorgelegt hatte die allgemein begrüßten Eckpunkte eine Arbeitsgruppe unter Vorsitz von Domdekan Bertram Meier. Ein Brief, der die Unterschrift des Domdekans und des Vorsitzenden des Diözesanrates, Helmut Mangold, trägt, hatte die Vorsitzenden der Pfarrgemeinderäte im Vorfeld der Herbstversammlung des Diözesanrates darüber informiert, dass die gewählten Pfarrgemeinderäte auf jeden Fall erhalten bleiben sollen.

Auf der Ebene der Seelsorgeeinheit soll es aber einen so genannten Pastoralrat geben. Er wird als die Fortführung und Weiterentwicklung des bisherigen Seelsorgeteams (bestehend aus Pfarrer sowie haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeitern einer Pfarrei) begriffen. Er ist in pastoralen Fragen beratendes Gremium, das im Zusammenwirken mit dem Pfarrer Beschlüsse fasst, die für die Seelsorgeeinheit verbindlich sind. In Fragen der Weltverantwortung entscheidet er nach eigenem Gutdünken. Den Vorsitz des Pastoralrates hat ein ehrenamtlicher Laie inne. Die Gesamtverantwortung und die Gesamtleitung obliegt dem Pfarrer.

Herbert Veh hatte in seinem Initiativantrag ausdrücklich auch den Dank an Generalvikar Harald Heinrich formuliert. Er begrüßte den Brief, den Heinrich anlässlich der Neustrukturierung der Dekanate zum 1. Dezember  an die Priester, Diakone, pastoralen Laienmitarbeiter und ehrenamtlichen Mitarbeiter der Diözese geschrieben hatte. Die Einladung des Generalvikars, über die erarbeiteten Eckpunkte „zu diskutieren und sich auszutauschen“ wertete Veh als ermutigend. „Wir sollten eine breite Diskussion auch auf der Ebene der Dekanatsräte befürworten“, erklärte Veh. Er stimme mit dem Generalvikar auch darin überein, dass eine Diskussion über die Eckpunkte an sich nicht hilfreich sei.

Maria Schneider vom Vorstand erinnerte daran, dass der Initiativantrag „Konsequenzen“ habe. „Wir dürfen jetzt nicht zu defensiv die Dinge vertreten. Die Leute sollen den Eindruck haben, dass ihre Verbesserungsvorschläge durchkommen und dass wir zusammenwachsen“, sagte sie.

In seinem Bericht erinnerte Diözesanratsvorsitzender Helmut Mangold an die vielen Briefe und E-Mails, die er zur pastoralen Raumplanung 2025 erhalten habe. Er habe sie alle „ausnahmslos ausführlich“ beantwortet, sagte Mangold. Es sei sicher „beruhigend für die meisten Gläubigen in der Diözese, dass in der am 13. Juli in Kraft gesetzten pastoralen Raum- und Personalplanung 2025 keine Andeutung möglicher Pfarrfusionen zu finden ist, die manchmal mit dem missverständlichen oder auch schönfärbenden Begriff ,Zusammenwachsen‘ umschrieben wurden“, brachte Mangold vor. Die Planung sehe den Erhalt aller heute existierenden Pfarreien vor, die eben in Zukunft fast alle in Pfarreiengemeinschaften zusammenarbeiteten.

Das Thema Neuevangelisierung, unter dem die Herbstversammlung des Diözesanrates stand, „wird uns noch lange beschäftigten“, erklärte Bischof Konrad Zdarsa in seinem Grußwort. „Nur wer zuvor empfangen hat, vermag weiterzugeben“, erklärte er. Er machte deutlich, dass es um die „rechte Reihenfolge“ gehe. Die Pflege des Glaubens besitze Priorität vor dem gesellschaftlichen Engagement. Der Bischof warnte davor, die vielen „geistlichen Ereignisse“ in der Bischofsstadt und der ganzen Diözese kleinzureden, um sich dann „mit gefurchter Stirn wieder unseren Problemen“ zuzuwenden. „Neuevangelisierung ist ein zutiefst geistliches Geschehen, das sich nach innen und außen richtet“, sagte der Oberhirte. „Es gibt keine neue Evangelisierung ohne vorangehende Selbstevangelisierung.“

Es brauche Mut und Entschlossenheit, um ans Werk zu gehen, mahnte der Bischof. Um das Glaubenswissen zu vertiefen, gebe es jedoch so viele Möglichkeiten wie nie zuvor. Neue Evangelisierung sei ein Auftrag des Auferstandenen und könne nur in der Communio begonnen werden. „Neue Evangelisierung ist ein Geschenk des Geistes, auf das wir uns mit Freude und Hingabe einlassen können.“ Gerhard Buck

 

 

Brief von Generalvikar Harald Heinrich:

http://www.katholische-sonntagszeitung.de/index.php/sz/Dokumentation/sonntagszeitung_44_2012_informationen_zum_weiteren_vorgehen_im_zusammenhang_mit_der_pastoralen_raum_und_personalplanung_im_bistum_augsburg

 

Brief von Helmut Mangold und Domdekan Prälat Bertram Meier:

http://www.katholische-sonntagszeitung.de/index.php/sz/Dokumentation/sonntagszeitung_44_2012_brief_an_die_vorsitzenden_der_pfarrgemeinderaete_im_bistum_augsburg_von_domdekan_praelat_dr_bertram_meier_und_helmut_mangold

 

Satzungsentwurf für einen "Pastoralrat als Teil des Pfarreiengemeinschaftsstatutes" und

Eckpunkte "Pastoralrat/Pfarrgemeinderat":

https://bistum-augsburg.de/index.php/bistum/Raete-Kommissionen/Dioezesanrat/Satzungen