Zahlreiche Initiativen zum Wohl der Umwelt gekürt
Augsburg (pba). Für ihr herausragendes Engagement zum Wohl der Umwelt wurden an diesem Samstag von Bischof Dr. Bertram Meier die Preisträger des diözesanen Schöpfungspreises 2023 ausgezeichnet. Vergeben wurden unter anderem vier erste Plätze in den Kategorien „Pfarreien“, „Kindertageseinrichtungen“, „Schulen und Jugendliche“ sowie „Verbände, Einzelpersonen und Sonstiges“. Darüber hinaus wurden 26 Pfarreien, Verbände, Einrichtungen und Personen mit der Laudato si-Plakette geehrt. Niedrigschwellig prämiert sie seit vergangenem Jahr Projekte und Initiativen, die ebenso zum Erhalt der Schöpfung beitragen. Insgesamt sind für den Preis 35 Bewerbungen eingegangen.
Den Schöpfungspreis in der Kategorie „Pfarreien“ erhielt das Umweltteam der Pfarrei St. Martin in Lagerlechfeld, im Bereich „Kindertageseinrichtungen“ gewann die Kita St. Georg in Stätzling. Für ihre „Umweltserie“ wurde die Jugendstelle Kempten des Bischöflichen Jugendamts in der Kategorie „Schulen und Jugendlichen“ ausgezeichnet, das „Bündnis Nachhaltiges Mering“ gewann im Bereich „Verbände, Einzelpersonen und Sonstiges“. In dieser Kategorie durfte sich auch Claudia Thomamüller über einen Sonderpreis freuen. Sie wurde für die Rettung von Amphibien am Meringer Eisweiher gewürdigt.
Mit einem herzlichen Vergelt’s Gott bedankte sich Bischof Dr. Bertram Meier bei den Siegern des Schöpfungspreises und wandte sich zugleich an die übrigen rund 170 Festgäste, die sich in verschiedenen Projekten für das Wohl der Schöpfung verdient gemacht haben. „Der heutige Nachmittag zeigt auf beeindruckende und begeisternde Weise: Es gibt so viele schöne Beispiele aus unserem Bistum, die Hoffnung machen.“ Mit ihrem Engagement würden sie verdeutlichen, dass eine bessere Welt im Sinne des „Gemeinsamen Haues“, wie es Papst Franziskus in seiner Enzyklika Laudato si‘ formuliert habe, möglich sei. „Nicht nur bei Ihnen vor Ort oder bei uns im Bistum, nicht nur in Deutschland und Europa, sondern überall in der Einen Welt“, sagte Bischof Bertram und lud die Aktiven dazu ein, in ihrem Engagement nicht nachzulassen, auch wenn sie Gegenwind spürten. „Bleiben Sie an diesen Themen wirklich dran und begeistern Sie auch andere in Ihrem Umfeld.“
Bei der Feierstunde im Haus St. Ulrich wurden neben dem Schöpfungspreis auch 26 engagierte Gruppen und Einzelpersonen mit der Laudato si-Plakette des Bistums geehrt. Seit vergangenem Jahr würdigt die Auszeichnung Pfarreien, Verbände, Einrichtungen und Personen, die sich in kleineren und weniger umfangreichen Initiativen und Projekten für den Erhalt einer lebenswerten Umwelt einsetzen und Verantwortung für das soziale Miteinander übernehmen. Ideen- und Namensgeber der Plakette war die gleichnamige Enzyklika von Papst Franziskus aus dem Jahr 2015 und das fünf Jahre später vom Vatikan ausgerufene Laudato si-Jahr. Angebracht an Türen, Eingängen oder Foyers soll die rund 10 cm große, bunt gestaltete Scheibe die Anliegen des Papstes in die Fläche des Bistums tragen.
Die Verleihung der Plaketten wurde in drei Themenblöcke aufgeteilt, die unterschiedliche Aspekte und Anliegen der Enzyklika aufgriffen. So wurden Aktionen geehrt, die in ihren Projekten den „Hilferuf der Erde“ wahrnahmen, sich um einen nachhaltigen Lebensstil bemühten, sich einer ökologischen Ökonomie, Spiritualität und Bildung widmeten oder den sozialen Aspekt in Hinwendung zu Bedürftigen in den Vordergrund rückten. Alle Preisträger sowie Bewerbungen für den Schöpfungspreis wurden zugleich mit der Laudato si-Plakette ausgezeichnet.
Die Jury des Schöpfungspreises und der Laudato si-Plakette bestand aus Mitgliedern des diözesanen Fachbereichs „Kirche und Umwelt“, dem Klimaschutzmanager der Diözese, Mitarbeitern der Abteilung Weltkirche sowie aus Personen mit fachlichem Bezug zu den jeweiligen Siegerkategorien. Sie wählten die Preisträger aus insgesamt 35 eingereichten Bewerbungen für den Schöpfungspreis sowie 26 Vorschlägen für die Laudato si-Plakette.
Die Sieger des Schöpfungspreises erhielten 1.000 Euro. Die weiteren Platzierungen waren mit 800 und 600 Euro dotiert sowie der Sonderpreis mit 500 Euro.
Die Laudationes für den Schöpfungspreis:
1. Preis in der Kategorie „Pfarreien“ (Preisgeld 1.000 Euro)
Umweltteam der Pfarrei St. Martin Lagerlechfeld
In den vergangenen Jahren wurde die Kirche St. Martin in Lagerlechfeld grundlegend umgebaut und energetisch saniert. Dieses Bauvorhaben wurde seit 2011 intensiv von Ehrenamtlichen begleitet, die sich bereits in einer sehr frühen Phase des Projekts zu einem Umweltteam zusammengeschlossen haben. Sie haben dabei, ganz im Sinne der Nachhaltigkeit, große Zielstrebigkeit und Ausdauer auch gegen manche Widerstände gezeigt.
Begründung der Jury:
Wenn über zehn Jahre lang sehr konsequent zur ökologischen Bewusstseinsbildung beigetragen wird, dann ist allein das schon auszeichnungswürdig. Geradezu als Leuchtturmprojekt für das ganze Bistum kann nach Meinung der Jury aber die gelungene Zusammenarbeit des Umweltteams mit der Kirchenstiftung, diözesanen Dienststellen und der Kommune beim Umbau und der Sanierung der Kirche gelten.
1. Preis in der Kategorie „Kindertageseinrichtungen“
Kindertagesstätte St. Georg in Stätzling
Die Katholische Kindertagesstätte St. Georg in Stätzling hat mehrere Projekte durchgeführt. Deren Ziel war es, der Schöpfung im Miteinander zu begegnen und sie ganzheitlich zu erfahren. So ging es um die Themen Müll und Upcycling, es wurden Nistkästen und ein Hochbeet gebaut. Den Höhepunkt bildete während der Fastenzeit 2023 aber das religionspädagogische Projekt „Die Schöpfung“ inklusive eines Musicals.
Begründung der Jury:
Die Jury ist von der großen und vielfältigen Bandbreite der Maßnahmen überzeugt, die von dieser Einrichtung durchgeführt wurden. Mit ihnen wurde Wissen vermittelt und die Kreativität der Kinder gefördert. Oft waren dabei auch ihre Familien und die ganze Pfarrei einbezogen. Sogar der Landrat schaute einmal zu einem Besuch vorbei. Im Zentrum stand dabei die biblische Schöpfungsgeschichte. Mit ihr hat sich die Kita auf sehr kreative, innovative und nachhaltige Weise befasst.
1. Preis in der Kategorie „Schulen und Jugendliche“
Jugendstelle Kempten des Bischöflichen Jugendamtes
Im Rahmen einer „Umweltserie“ hat die Katholische Jugendstelle Kempten im Frühjahr und Sommer 2023 zu vier Veranstaltungen eingeladen. Bewusst mit den Ressourcen dieser Erde umgehen und das möglichst einfach und unkompliziert! Das wollten die Kemptener den Jugendlichen und jungen Erwachsenen mit dieser Aktion vermitteln. Wichtig war ihnen dabei immer auch der Bezug zu kurzen Zitaten von Papst Franziskus.
Begründung der Jury:
Bewusst, einfach und unkompliziert mit den Ressourcen unserer Erde umgehen und dieses Tun zusätzlich auch noch theologisch verankern: Beim Projekt des Ersten Siegers in dieser Kategorie handelt es sich nach Meinung der Jury um ein sehr gelungenes „best practice“-Beispiel und eine kreative Idee mit nachhaltigem Effekt, die an der Lebenswelt junger Menschen orientiert ist.
1. Preis in der Kategorie „Verbände, Einzelpersonen und Sonstige“
Bündnis Nachhaltiges Mering
„Wir wollen die Schöpfung bewahren!“ – unter diesem Motto setzt sich das Bündnis Nachhaltiges Mering seit rund zehn Jahren mit verschiedensten Ideen und Projekten für eine nachhaltige Gestaltung des zivilgesellschaftlichen Lebens ein. Hervorgegangen ist es ursprünglich aus einem kleinen örtlichen Arbeitskreis und dem Diözesanen Arbeitskreis „Nachhaltigkeit“ der Katholischen Arbeitnehmerbewegung (KAB).
Begründung der Jury:
Nach Auffassung der Jury haben wir es hier mit einem Netzwerk voller Strahlkraft zu tun. Seit zehn Jahren geht es den Organisatoren um eine nachhaltigere Welt und um einen konsequenten Lebensstil im Sinne der Schöpfung. Dieses Netzwerk erreicht vor Ort inzwischen zahlreiche Menschen und es ist längst zum Vorbild für andere Kommunen geworden. Auch beim Bayerischen Fernsehen gab es schon mal eine große Dokumentation.
Sonderpreis in der Kategorie „Verbände, Einzelpersonen und Sonstige“ (Preisgeld 500 Euro)
Claudia Thomamüller
Bereits seit 2006 engagiert sich Claudia Thomamüller aus Mering für den Schutz von Amphibien am dortigen Eisweiher. Sie war sehr erschrocken und auch traurig über unzählige platt gefahrene Kröten und Frösche entlang der relativ stark genutzten Straße am Eisweiher. Seitdem hat sie in Absprache mit Naturschutzverbänden sowie zusammen mit ihren Eltern und weiteren Helfern wohl tausenden Amphibien das Leben gerettet.
Begründung der Jury:
Nach Meinung der Jury wird mit diesem Sonderpreis eine beeindruckende Privatinitiative gewürdigt. Seit bald zwei Jahrzehnten wurde durch das Engagement von Claudia Thomamüller das Leben unzähliger Tiere gerettet und zugleich ihr Lebensraum geschützt.
Die weiteren Platzierungen und Preisträger
Kategorie: Pfarreien
2. Platz
Pfarrei St. Johannes Baptist, Peißenberg
(Projekt: „Garten der Schöpfung“)
3. Platz
Pfarrei Christkönig, Penzberg
(Projekt: „Ökologische Aufwertung des Areals um die Kirche „Unsere Liebe Frau von Wladimir)
Kategorie: Kindertageseinrichtungen
2. Platz
Kindertageseinrichtung Herz Jesu, Augsburg
(Projekt: „Der Natur auf der Spur“)
3. Platz
Kindertagesstätte St. Mauritius, Edelshausen
(Projekt: Die Schöpfung wertschätzen – Rohstoffe sparen – Nachhaltig handeln“
Kategorie: Schulen und Jugendliche
2. Platz
Mädchenrealschule Maria Ward, Kempten
(Projekt: „Handeln statt Jammern“)
3. Platz
Mittelschule Nördlingen
(Projekt: Nachhaltige Bildung im Bereich des Naturschutzes)
Kategorie: Verbände, Einzelpersonen und Sonstige
2. Platz
Dominikus Ringeisen Werk
(Projekt: Nachhaltigkeit als Querschnittsaufgabe“)
3. Platz
Kolping Bezirksverband Augsburg
(Projekt: „Euer Verbandskasten für die Ukraine“)
Beworben um den Schöpfungspreis hatten sich außerdem:
Kategorie: Pfarreien und Pfarreiengemeinschaften
Pfarrgemeinderat, St. Oswald Knottenried
Pfarrei St. Michael, Unterelchingen
Pfarrei St. Johann, Peißenberg
Pfarreiengemeinschaft, Pfaffenhofen a. d. Ilm
Kategorie: Kindertageseinrichtungen
Kinderhort Maria Hilf, Stadtbergen
Kindergarten St. Georg, Kemnat
Kindergarten St. Martin, Waldstetten
Kindertageseinrichtung Herz Jesu, Augsburg
Kindergarten „Lebensraum“, Aichach
Kategorie Jugendliche und Schulen
Evangelische Studierendengemeinde, Augsburg
Gymnasium Maria Stern, Augsburg
Katholische Hochschulgemeinde, Augsburg
Maria-Ward-Schule, Kempten
Franz-von-Assisi-Grundschule, Augsburg
Wittelsbacher-Realschule, Aichach
Katholische Landjugendbewegung, Diözesanverband Augsburg
„Kategorie: Verbände, Einrichtungen, Verschiedenes“
Bund Naturschutz, Ortsgruppe Mindelheim
Elisabethenstiftung, Lauingen
Exerzitienhaus St. Paulus, Leitershofen
Kolpingsfamilie Augsburg-Kriegshaber
Kreisgruppe Aichach-Friedberg des LBV
Heimat- und Kulturverein Aresing / Team Endres
Ökumenischer Pilgerweg für Klimagerechtigkeit
Ehepaar Renninger, Reinhartshausen
katholisch1.tv
Mit der Laudato si-Plakette wurden ausgezeichnet:
(gegliedert nach den Themenfeldern der vatikanischen Aktionsplattform „Laudato si“)
„Antwort auf den Hilferuf der Erde“
Pfarrei St. Joseph, Untermaxfeld
Katholischer Pfründestiftungsverbund St. Ulrich
Diözesanverband des Malteser Hilfsdienstes
Kirchenstiftung St. Salvator, Nördlingen
Schulwerk der Diözese Augsburg
Realschule St. Ursula, Augsburg
„Annahme eines nachhaltigen Lebensstils“
aktion hoffnung
BDKJ Diözesanverband Augsburg
Pfarrgemeinderat St. Clemens, Eschenlohe
Pfarrei St. Peter und Paul, Kaufbeuren
Umweltteam St. Hedwig, Kempten
„Ökologische Ökonomie“
Oase Steinerskirchen
„Antwort auf den Hilferuf der Armen“
Pfarrei St. Anton, Augsburg
Dominikus Ringeisen Werk, Ursberg
Katholischer Frauenbund, Diözesanverband Augsburg
Katholische Landvolkbewegung, Diözesanverband Augsburg
Mädchenrealschule Maria Ward, Kempten
Pfarrjugend St. Ulrich und Afra/St. Anton, Augsburg
Pfarrei St. Ulrich und Afra, Augsburg
Ökologische Spiritualität
Pfarreiengemeinschaft Marktoberdorf
Kirchenverwaltung und Pfarrgemeinderat St. Stephan, Mindelheim
Pfarreiengemeinschaft Nordendorf-Westendorf
Pfarreiengemeinschaft Oberhausen-Bärenkeller
Pfarrei Heilig Kreuz, Straßberg
Sr. Dr. Theresia Wittemann (OSF)
Ökologische Bildung
Regens Wagner Dillingen