Zwei Frauen in duales Studium gestartet
Mit Beginn des Wintersemesters an der Katholischen Stiftungshochschule in Benediktbeuern startet auch der neue Bachelor-Studiengang „Religionspädagogik und kirchliche Bildungsarbeit dual“. Er wird in Zusammenarbeit mit dem Bistum Augsburg angeboten. Melanie Weßelmann und Sandra Klotz sind die ersten beiden Dualstudierenden, die in Praxis und Theorie für einen kirchlichen Beruf ausgebildet werden. An diesem Dienstag war Startschuss in Augsburg.
„Ich finde es gut, dass hier Theorie und Praxis verbunden sind. Ich komme gerade von der FOS und wollte eigentlich Soziale Arbeit studieren, dann bin ich auf dieses Studium aufmerksam geworden. Es hat mehr mit dem Glauben zu tun, das gefällt mir“, erklärt Melanie Weßelmann aus Prittriching, die von ihrer Religionslehrerin auf das Angebot hingewiesen wurde. Mit 20 Wochenstunden wird sie ab sofort im Bischöflichen Jugendamt sowie der Katholischen Jugendstelle unter der Anleitung von Diözesanjugendpfarrer Tobias Wolf und Lisa Klasmeier, Leiterin der Katholischen Jugendstelle, mitarbeiten.
Den dualen Aspekt des Studiums schätzt auch Sandra Klotz aus Hurlach, die bereits ein abgeschlossenes Studium hinter sich hat: „Ich freue mich auf die vielen kommenden Veranstaltungen und dass ich bei diesen gleich richtig mitmachen und mitplanen darf“, blickt Sandra Klotz gespannt auf die kommenden Monate bei der Ehe- und Familienseelsorge im Bistum Augsburg. Sie wird von deren Leiterin Kerstin Steffe begleitet.
Das neue Angebot, das bundesweit einzigartig ist, hat neben der Vermittlung theologischen und religionspädagogischen Fachwissens vor allem auch praktische Bildungsinhalte im Portfolio. So sind die Studierenden nach und nach in unterschiedlichen Fachbereichen der Kategorialseelsorge, in Pfarreiengemeinschaften und im Schuldienst eingesetzt. „In den ersten beiden Semestern geht es darum die kategoriale Seelsorge kennenzulernen, die sich meist nur an bestimmte Zielgruppen wendet. Im zweiten Studienjahr arbeiten die Studierenden in einer Pfarreiengemeinschaft, wo ganz unterschiedliche Generationen, Zielgruppen und Themenfelder warten. Danach geht es mit dem Schuldienst weiter, der wiederum ganz anders ist“, erklärt Heidelinde Hentschke, zuständige Ausbildungsleiterin im Bistum Augsburg, das duale Konzept. Diese unterschiedlichen Felder kennenzulernen sei wichtig, um auch die eigenen Stärken und Vorlieben in der pastoralen Arbeit zu entdecken, sagt Hentschke.
Flankiert wird das praktische Arbeiten in jeder Studienphase durch Online-Vorlesungen sowie Aufgabenstellungen und Reflexionsberichte. „Zusammen mit Vorlesungsblockwochen sollen sie die Praxiseinsätze ergänzen, verknüpfen und die Studierenden bestenfalls zur gegenseitigen Bewertung von Praxis und Theorie qualifizieren.“ Das siebte Semester sei dann für die Erstellung der Bachelorarbeit gedacht, erklärt Hentschke mit einer Hoffnung verbunden: „Ich würde mir wünschen, dass danach viele Studierende den Weg in die pastorale Ausbildung einschlagen möchten.“ In diesem Fall schließe sich eine zweijährige Berufseinführung und Seminarzeit an.
Wer sich für ein duales Studium im kommenden Jahr interessiert kann sich bis zum 15. Juli 2025 bewerben. Zukünftig sollen jährlich bis zu zwei Dualstudierende im Bistum Augsburg angestellt werden. Die Bewerbungsunterlagen gibt es auf den Seiten der Katholischen Stiftungshochschule unter www.ksh-muenchen.de.