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Wichtiges
Bodenseekonferenz des Ritterordens vom Heiligen Grab

Authentisch sein in Wort und Tat

13.09.2025

Kempten (pdke) Zum traditionellen Bodenseetreffen des Ritterordens vom Heiligen Grab zu Jerusalem sind an diesem Samstag rund 75 Ritter und Damen der Komtureien Augsburg, Ulm, Ravensburg, Bregenz/St. Gallen sowie Liechtenstein nach Kempten gekommen. Bischof Dr. Bertram Meier, selbst Mitglied des Ordens ist, ging während des Pontifikalamts, das er an der Seite von zahlreichen Priestern feierte, darunter auch Stadtpfarrer Domkapitular Thomas Rauch, in der Basilika St. Lorenz auf den Zusammenhang von Wort und Tat ein.

Ein Zitat aus der Enzyklika "Deus caritas est" von Papst Benedikt XVI. stellte Bischof Bertram an den Anfang seiner Predigt. „Wir haben der Liebe geglaubt: So kann der Christ den Grundentscheid seines Lebens ausdrücken. Am Anfang des Christseins steht nicht ein ethischer Entschluss oder eine große Idee, sondern die Begegnung mit einem Ereignis, mit einer Person, die unserem Leben einen neuen Horizont und damit seine entscheidende Richtung gibt.“

Christus sei es bewusst, dass der Weg, den er predige, ein dorniger sei. Doch der Herr sei da und reiche uns die Hand, damit wir wieder aufstehen. Es lohne sich, Jesus Christus in der Tat und mit Taten zu folgen. Wer es nur beim Reden belasse, täusche sich selbst. Jesus schätze das Authentische. „Unsere Taten bringen unser innerstes Wesen zum Vorschein. Sie weisen auf die Qualität unserer Beziehung zu Gott hin“, stellte Bischof Bertram fest.

Die Forderung zu mehr Konsequenz von Wort und Tat ergebe sich aus dem Wesen unseres Glaubens, der viel mehr als eine abstrakte Theorie sei. Der Glaube wolle gelebt werden. Er sei Beziehung zu Jesus, zur Kirchengemeinschaft, zu den Mitmenschen, zur ganzen Schöpfung, betonte der Bischof.

Im Zentrum der Arbeit der Ritter und Damen vom Heiligen Grab zu Jerusalem stünden Taten der Nächstenliebe und der Unterstützung der Kirche im Heiligen Land, wandte er sich an die Gläubigen in der Basilika. Die Kirche von Jerusalem, die Kirche im Heiligen Land, sei tief verwundet, die schockierenden Fakten seien bekannt, fuhr Bischof Bertram fort.

So hätten der lateinische und der griechische Patriarch von Jerusalem erst kürzlich eine gemeinsame Erklärung verabschiedet, in der Folgendes steht: „Es ist an der Zeit, diese Spirale der Gewalt zu beenden, den Krieg zu beenden und dem Gemeinwohl der Bevölkerung Vorrang einzuräumen (…) Es ist Zeit, dass die Familien aller betroffenen Parteien, die so lange gelitten haben, Heilung finden können. Mit derselben Dringlichkeit rufen wir die internationale Gemeinschaft dazu auf, zu handeln, um diesen sinnlosen und zerstörerischen Krieg zu beenden und damit die Vermissten und die israelischen Geiseln nach Hause zurückkehren können.“

Diesem Friedensappell habe sich Papst Leo XIV. ausdrücklich angeschlossen. Der Frieden sei ein Herzensanliegen des Heiligen Vaters. "Ich verstehe deshalb die vier Monate seines Pontifikats als geistlichen Friedensmarsch, für das Heilige Land und die ganze Welt“, betonte der Bischof.

„Ihnen, liebe Mitglieder des Ritterordens vom Heiligen Grab, muss niemand erklären, wie wichtig gerade heute Ihre Arbeit ist. Beten wir gemeinsam, für die Christen im Heiligen Land, für Frieden und Gerechtigkeit - in Dankbarkeit für all das, was die Ritter und die Damen vom Heiligen Grab mit Wort und Tat für die Jerusalemer Kirche leisten“, schloss der Bischof seine Ausführungen.

Im weiteren Verlauf der Konferenz hielt die Historikerin Birgit Kata vom Stadtarchiv Kempten einen Vortrag über die Zeitkapsel, die während der Renovierung der Basilika St. Lorenz gefunden wurde.

 

 

Zum Orden

Der Ritterorden vom Heiligen Grab zu Jerusalem ist ein päpstlicher Laienorden, dem auch Priester angehören. Die Gemeinschaft von Ordensdamen und Rittern übernimmt seit mehr als 150 Jahren als päpstliche Institution besondere Aufgaben im Heiligen Land – mit Schwerpunkt in Israel, Jordanien und Palästina.

30.000 Mitglieder in der Welt, davon 1.460 in Deutschland sorgen durch Gebet, Pilgerfahrten und Opfer für die Sicherung der religiösen Heimat der Christen, für die Gewährleistung einer guten Zukunft der Christen in ihrer Heimat – auch im Zusammenleben mit ihren muslimischen und jüdischen Nachbarn -, sowie für die Unterstützung eines menschenwürdigen Lebens, etwa durch soziale Hilfe für Krankenhäuser, Altenheime und Menschen in Not.