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Wichtiges
Kirche solidarisch mit bäuerlichen Familienbetrieben

Bischof Mixa: Milchbauern sind verzweifelt

12.02.2010

Augsburg/Pähl (Oberbayern) (IBA). Der Bischof von Augsburg, Dr. Walter Mixa, hat sich bei der Besichtigung eines milchwirtschaftlichen Familienbetriebes in Pähl im Landkreis Weilheim-Schongau und einer anschließenden Begegnung mit über 200 Milchbauern demonstrativ hinter die Forderung der Milchbauern nach einem schnellen Eingreifen der Politik in die aktuelle Milchkrise gestellt.

Bei einer Veranstaltung, zu welcher der örtliche Regionaldekan Peter Brummer eingeladen hatte und bei der die persönliche Begegnung mit betroffenen Landwirtsfamilien im Mittelpunkt stand, bezeichnete der Bischof die politisch gesteuerte Anhebung der Produktionsquoten für Milch und das damit verbundene Preisdumping der Lebensmittelkonzerne gegenüber den Bauern als „unmoralisch, ausbeuterisch und gesellschaftspolitisch verantwortungslos.“ Die Kirche stehe solidarisch hinter den bäuerlichen Familienbetrieben, die einen Stabilitätsfaktor der Gesellschaft bildeten und derzeit in ihrer Existenz bedroht seien. „Bäuerliche Familienbetriebe, an denen tausende hochwertige und selbstständige Arbeitsplätze hängen, werden durch eine verfehlte Politik mutwillig zerstört und zugunsten von Agrarkonzernen verdrängt“, sagte Mixa im Gespräch mit örtlichen Vertretern des Bundes Deutscher Milchviehhalter (BDM) und des Bayerischen Bauernverbandes. „Kein Mensch kann es gutheißen, wenn tausende Liter Milch auf den Feldern verspritzt werden und das tut auch den Landwirten selbst weh, aber ich verstehe solche Aktionen als eine Verzweiflungstat von Menschen, die um die Existenz ihrer Familie kämpfen“, betonte Mixa im Hinblick auf die umstrittenen Protestaktionen der Bauern. Der Bischof zeigte sich nach den mehrstündigen Gesprächen mit den Milchbauern und ihren Familien persönlich erschüttert von der Lage der bäuerlichen Familien und rief Regierung, Milchbauern und Verbraucher zu einem schnellen und wirksamen Bündnis für qualitätsvolle Lebensmittel, Erhalt der Landschaft und der bäuerlichen Familienbetriebe auf, ohne die eine „Versteppung der Natur- und Kulturlandschaft Bayerns“ drohe. Vor der Veranstaltung hatten die Bäuerinnen und Bauern ihre aktuelle Not im Rahmen einer Entedankandacht mit dem Bischof in eindrucksvollen Fürbitten vor Gott getragen.