Premiere!
Drei Diözesanpriester aus Kenia zu Besuch in Augsburg
Augsburg (as) Seit insgesamt 27 Jahren arbeitet ein Team von drei Priestern aus dem Bistum Augsburg im Nordosten Kenias. Hubert Mößmer, Anton Mahl und Hermann Renz betreuen inzwischen mehrere Pfarreien im Bistum Marsabit im Stammesgebiet der Gabras. Sie sind direkte Nachfolger der beiden Augsburger Priester-Brüder Richard und Xaver Tyroller, die davor viele Jahre als Missionare dort wirkten.
Der „Jüngste“ im Bunde war mit 13 Jahren Arbeit Pfarrer Hermann Renz, der vor kurzem wieder in seine Heimat Augsburg zurückkehrte. Alle drei Seelsorger sind beziehungsweise waren als sogenante Fidei Donum-Priester vom Bistum Augsburg für diesen Dienst freigestellt. Zum ersten Mal waren die drei zusammen auf Heimaturlaub und in diesem Zusammenhang auch in der Abteilung Weltkirche zum Austausch. Mit dabei war auch Angela Rotich. Sie ist pastorale Mitarbeiterin in der Pfarrei von Anton Mahl.
In dem rund 20 000 Quadratkilometer großen von den Missionaren betreuten Gebiet leben etwa 50.000 Menschen, zum größten Teil nomadische Viehhirten. Zehn Prozent der Einwohner sind katholisch, fünf Prozent sind Muslime, der Rest gehört traditionellen Religionen an. Durch den starken Einfluss fundamentalistischer muslimischer Gruppierungen aus Pakistan sei es immer wieder zu Konflikten zwischen Menschen gekommen, die zuvor friedlich zusammengelebt hätten.
Großen Einfluss habe zudem in den letzten Jahren das sich immer mehr verschlechternde Klima, berichteten sie. Nicht selten fiel der Regen aus oder nur in geringer Menge, so dass es für die Menschen immer schwerer wird, sich, ihre Familien und ihre Tierherden zu versorgen. Lebensmittelhilfe von außen ermögliche ihnen dann ein Überleben und Bleiben in ihren seit vielen Jahrhunderten angestammten Siedlungsgebieten. Aus einer „Ur-Pfarrei“ North Horr seien inzwischen mehrere selbstständige Pfarreien entstanden, von denen Dukana, in der Pfarrer Hubert Mößmer arbeitet, die mit 300 Kilometern am weitesten von der Mutterpfarrei entfernt ist. Die erste Pfarrei werde inzwischen von kenianischen Priestern betreut. Neben dem Bau von Kirchen, Kindergärten und Schulen stehe seit den letzten Jahren vor allem die pastorale Arbeit im Vordergrund. Einen großen Dank sprachen die drei an das Bistum Augsburg aus, das sie neben zahlreichen Spendern von Anfang an in allen Vorhaben tatkräftig unterstützte. Aktuell wurde eine Unterstützung für den Kauf von Lebensmitteln bewilligt, da durch die Klimaerwärmung im ganzen Gebiet eine akute Hungersnot herrscht.
Große Sorgen bereite den Kenia-Missionaren, dass im August wieder Wahlen anstehen. Bei den letzten zwei Wahlen sei das Land fast vor einem Bürgerkrieg gestanden, weil viele die Ergebnisse nicht anerkennen wollten. Gemeinsam hoffen sie nun, dass die Wahlen friedlich über die Bühne gehen und das Land eine Regierung bekommt, die alle Anstrengungen darauf verwendet, das hochverschuldete Land zusammen mit den Menschen aus der Krise zu führen.
Wie Anton Stegmair, der Leiter der Abteilung Weltkirche, den Gästen bestätigte, sei die Planung einer Kenia-Reise zwar coronabedingt verschoben worden, aber damit nicht abgesagt. Alle gehen davon aus, dass es im kommenden Jahr zu einem Treffen von Projektreferentin Ingeborg Abt und Anton Stegmair bei den Fidei-Donum-Priestern in der Halbwüste im Nordosten Kenias komme.